Audio-Effekte: Der Leitfaden, der dir dabei hilft, deinem Sound Form zu verleihen
Bau dir ein Effekt-Rack der Spiteznklasse.
Inhaltsverzeichnis
- Panning
- Delay und Echo
- Hall
- Chorus
- Verzerrung
- Equalization (EQ)
- Kompression
- Tremolo
- Flanger und Phaser
- Filter
KomponistInnen arbeiten mit Noten, Melodien und Akkordfolgen, um einen Song zu schreiben. Im Werkzeugkasten moderner ProduzentInnen findet man ein anderes kreatives Werkzeug: Audio-Effekte.
Natürlich müssen auch ProduzentInnen zumindest ein paar Grundlagen der Musiktheorie kennen. Ihre Werkzeuge der Wahl beim Mischen sind jedoch Audio-Effekte. Sie stehen im Zentrum der meisten Prozesse, anhand derer ProduzentInnen ihrem Sound Form verleihen und so Musik entstehen lassen. Audio-Effekte machen aus einem eher mauen Mix einen beeindruckenden, fertigen Track.
Egal ob man mit analogen oder digitalen Effekten arbeitet, alle ProduzentInnen sollten sich mit ihren Werkzeugen stets bestens vertraut machen. Das Problem heutzutage ist jedoch, dass es so viele Effekte gibt: Effekte-Plugins für deine DAW, Bodeneffekte, Pedale, Multieffekt-Prozessoren… Bei dieser Qual der Wahl ist es daher umso wichtiger, dass du die für deine Zwecke passenden Audio-Effekte auswählst.
Wie kannst du es verhindern, dich in diesem Meer aus Möglichkeiten zu verlieren? Sobald du das Kernkonzept jedes einzelnen Audio-Effekts verstanden hast, wird es dir leichter fallen, die richtige Entscheidung zu treffen.
In diesem Artikel widmen wir uns folgenden gängigen Effekten:
- Modulationseffekte – Chorus, Tremolo, Flanger und Phaser
- Zeitbasierte Effekte – Hall, Delay und Echo
- Spektrale Effekte – EQ und Panning
- Dynamische Effekte – Kompression und Verzerrung
- Filter
Nachdem du diesen Artikel gelesen hast, wirst du wissen, was Audio-Effekte sind, wie sie funktionieren und wie du sie einsetzt. Damit du gleich loslegen kannst, haben wir zudem einige Empfehlungen für kostenlose VST-Plugins und Audio-Effekt-Pedale im Gepäck.
Diese Liste ist jedoch auf keinen Fall vollständig, sondern lässt sich ständig erweitern. Also legen wir einfach mal bei den Grundlagen los und arbeiten uns von dort aus vor.
Was ist Panning?
Panning ist die Verteilung eines Tonsignals über ein (mehrkanaliges) Stereobild.
Wie funktioniert Panning?
Menschen haben zwei Ohren. Unser Gehirn verarbeitet den Zeitunterschied zwischen unserem linken und unserem rechten Ohr. Dadurch ist es uns möglich, die Platzierung eines Tons im dreidimensionalen Raum auszumachen – wichtig fürs Überleben!
Stereosysteme haben statt nur einem zwei Lautsprecher, links und rechts (L-AND-R…). Dadurch sind wir von der Mono- zur Stereo-Wiedergabe übergewechselt.
Beim Panning wird ein größerer oder kleinerer Anteil eines Signals durch einen Lautsprecher gelassen, wodurch diverse räumliche Effekte entstehen.
Wie klingt Panning?
Beim sogenannten harten Panning zu einer bestimmten Seite hört man das Signal nur von einer Seite.
Beim Panning in die Mitte hört man den Ton direkt in der Mitte zwischen den beiden Lautsprechern, im ‘Phantom-Zentrum‘ – d.h. es klingt so, als käme der Ton aus einem Lautsprecher direkt in der Mitte zwischen den beiden anderen.
Spiel einen Ton und schnapp dir den Panning-Regler. Wenn du ihn langsam von einer zur anderen Seite drehst, hörst du, wie der Ton sich von der einen zur anderen Seite über das Stereobild bewegt. Dieser Trick wird häufig für Soundeffekte angewandt, z.B. für vorbeifahrende Autos.
Gängige Anwendungsweisen des Pannings
Panning eignet sich prima dazu, den Ton künstlich an einer spezifischen Stelle im Stereobild zu positionieren. Außerdem kannst du damit verhindern, dass dein Mix schwammig oder undeutlich klingt, was häufig dann passiert, wenn zwei Töne sich überlagern und gegenseitig verdecken.
Anhand von Auto-Pan-Effekten kannst du einen Ton über das Stereobild schieben, was dazu führt, dass man das Gefühl hat, der Ton bewege sich zwischen der linken und der rechten Seite hin und her.
Die Mitte des Mixes ist häufig am vollsten. Normalerweise hält man die unteren Frequenzen (Bass, Drums) sowie die Lead-Elemente (Vocals) im Zentrum, da sie den Mix erden.
Andere Instrumente werden nach rechts oder links gepant. Dabei ist es wichtig, ein Gleichgewicht zu schaffen: Wenn du ein Instrument leicht nach rechts panst, solltest du ein anderes Instrument mit einem ähnlichen Frequenzspektrum an gleicher Stelle nach links panen.
Hartes Panning wir generell eher vermieden, außer man nutzt es zu kreativen Zwecken. Aber Regeln sind da, um gebrochen zu werden, richtig?
Erfahre mehr darüber, wie man Panning einsetz, um einen breiteren Mix zu bekommen.
Panning-Plugins und Panning-Pedal
Was sind Echo und Delay?
Delay ist ein Audio-Effekt, bei dem ein Audiosignal so aufgenommen wird, dass es erst eine bestimmte Zeit nach dem eigentlichen Signal wiedergegeben wird. Delay kann auf unterschiedliche Art und Weise wiedergegeben werden, z. B. als ein Echo, das mit der Zeit verhallt, oder als ein auffälliger, sich wiederholender Dopplungseffekt, der deiner Aufnahme eine zusätzliche Schicht verleiht.
Delay ist einer der wichtigsten Effekte. Im Grunde bildet er sogar die Grundlage für andere Effekt wie beispielsweise Chorus und Hall. Nichtsdestotrotz bezeichnet man mit Delay gängigerweise ausgeprägte Echo-Effekte.
Wie funktioniert Delay?
Die meisten Delay-Effekte geben das trockene Signal wieder, während sie zusätzlich das mit dem Effekt versehene bzw. das ‘verzögerte’ Signal kurz nach dem Original-Signal wiedergeben.
Frühe Tape-Delay-Geräte hattn einen Aufzeichnungskopf und einen Wiedergabekopf (manchmal auch mehrere davon), die ein paar Zentimeter voneinander entfernt lagen. Dabei entstand ein Nachhall des aufgenommenen Signals kurze Zeit, nachdem es wiedergegeben wurde. Delay-Geräte mit mehreren Wiedergabeköpfen und Tape-Einstellungen ermöglichten es MusikerInnen schließlich, mehrere Echos in verschiedenen Intervallen kontrollierter wiederzugeben.
Moderne Solid-State- und digitale Effektgeräte nutzen einen aufgenommenen Puffer, um den Effekt des Wiedergabekopfes älterer Delay-Geräte nachzubilden. Das eingehende Signal wird gespeichert und abhängig von den Einstellungen der Parameter, die den Echo-Effekt kontrollieren, wiedergegeben.
Wie klingt Delay?
Es gibt viele gängige Anwendungsweisen von Delay, wobei manche beliebter sind als andere.
Das vielleicht emblematischste Beispiel von Delay ist der Slapback-Effekt, der auf vielen Rock-Alben der frühen 50er zu hören ist – insbesondere jenen von Sam Phillips und MusikerInnen, die bei Sun Records unter Vertrag standen, wie z.B. Elvis.
Slapback-Delay entsteht dann, wenn man das effektbelegte Signal zwischen 70 und 120 ms nach dem Dry-Signal wiedergibt. Das Resultat ist ein schneller Dopplungseffekt, der das Arrangement mit schnellen, subtilen Delays ausfüllt, die schnell verhallen.
In den 70ern und 80ern erfreuten sich noch ausgeprägtere Anwendungen des Delays in Dub und Reggae großer Beliebtheit. Die Effekte, die Delay kreiert, sind dort viel dominanter, da Töne wiederholt, mit Echo versehen und wieder zurückgespeist werden, um eine dichte Schichtung zu kreieren, die eine rhythmische, psychedelische Symphonie entstehen lässt.
Solche ausgeprägten Delay-Effekte geistern auch heute noch durch die Musiklandschaft und liefern MusikerInnen eine breite Palette an experimentellen Möglichkeiten. Selbst das simpelste Arrangement kann anhand von kreativen Delay-Techniken ausgefüllt werden.
Gängige Anwendungsweisen von Delay
Kürzere Delays wie Slapback oder Dopplungseffekte eignen sich super, um einen Live-Auftritt auszufüllen, insbesondere wenn es sich um Vocals oder Gitarre handelt.
Langgezogene Delays mit mehreren Wiedergabeköpfen kann man nutzen, um komplett neue Rhythmen oder Schichten in eine Performance zu bringen. Multi-Tap-Delays werden häufig in Dub und Techno eingesetzt, um die für diese Genres so typischen wirbelnden Synth-Lines zu kreieren.
Lies dir unseren Post zu den besten Delay-Techniken durch.
Delay-Plugins und Delay-Pedal
Was ist Hall?
Der Halleffekt wird manchmal auch Reverb genannt, was eine Abkürzung für reverberation ist. Hall ist ein tägliches Phänomen, wir nehmen es jedoch nicht immer wahr.
Wenn ein Ton erklingt, passieren zwei Dinge: A) der direkte Klang trifft auf dein Ohr und B) viele verschiedene Klangwellen prallen von allen möglichen Oberflächen ab, bevor sie deine Ohren erreichen. Diese Klangwellen erreichen dein Ohr somit später und mit weniger Energie (sie sind dementsprechend leiser).
Hall besteht aus vielen verschiedenen Echos auf einmal, die du dementsprechend als einen einzigen Effekt wahrnimmst: Hall.
Es gibt verschiedene Sorten von Hall in verschiedenen Arten von Räumen. Die naheliegendsten Beispiele für halllastige Räume sind Tunnel, Kathedralen, große Hallen (der Name sagt’s schon) und Höhlen.
Wie funktioniert Hall?
Hall tritt hauptsächlich in natürlichen Räumen auf.
Musik-Equipment (wie Pedale und Verstärker) generieren elektromechanischen analogen Hall mit Hilfe einer Metallplatte oder -sprungfeder, die Echos und Vibrationen im Gehäuse aufnimmt und sie anhand eines analogen Schaltkreises in ein Signal umwandeln.
Digitaler Hall und Hall-Plugins berechnen Delay, Pegel sowie Frequenzgang und generieren anhand von Algorithmen mehrere Echos. Hall-Plugins führen mehrere tausend Berechnungen pro Sekunde durch, weshalb sie häufig den Prozessor stark belasten.
Wie klingt Hall?
Hall ist echolastig und führt dazu, dass Sachen so klingen, als befänden sie sich in einem ganz speziellen Raum. Hall versorgt einen Klang mit mehr Sustain und sorgt dafür, dass er länger klingt – das nennt sich dann Hallfahnen. Durch sie erhält das Signal eine verträumte, fast schon weihevolle Qualität (wie ein Chor in einer Kathedrale).
Hall sorgt dafür, dass der Ton im Mix so klingt, als wäre er weiter weg, indem die Wet-Signale angehoben werden und das ursprüngliche Dry-Signal abgesenkt wird. Das kann den Mix verbreitern und somit fetter und voller klingen lassen.
Gängige Anwendungsweisen von Hall
Hall wird eingesetzt, um Klang, Raum, Zeit und Stimmung eines Instruments oder kompletten Tracks zu formen.
Hall verleiht dem Klang Fülle, Räumlichkeit und Tiefe. Es glättet Problemzonen und fügt deinem Klang Sustain hinzu.
Lies dir fünf unserer besten Tipps für Hall durch.
Kleiner Tipp: Setze Hall auf kreative Weise ein, indem du lange Hallfahnen samplest und sie als Synth-Pad verwendest (Video).
Hall-Plugins und Hall-Pedal
Was ist Chorus?
Chorus ist ein Effekt, der entsteht, wenn sich ähnliche Klänge, die kleine Unterschiede bei Tuning und Timing aufweisen, überlappen und als ein Klang gehört werden.
Das passiert automatisch, wenn verschiedene Quellen das Überlappen ähnlicher Klänge hervorrufen. Wie bei einem Chor, der mehrere Teile zur gleichen Zeit singt. Sie überlappen sich alle und formen dadurch einen ganz bestimmten Klang. Der Chorus-Effekt macht genau das Gleiche!
Wie funktioniert Chorus?
In seiner elektronischen Form funktioniert der Chorus-Effekt folgendermaßen: Der Chorus-Audioprozessor (egal ob Pedal, Effekt-Gerät oder Plugin) erstellt Kopien des ursprünglichen Signals und versieht sie mit Delay und Pitch-Modulation (anhand von LFOs).
Ein Stereo-Chorus macht das Gleiche, nur dass er zusätzlich noch über Panning in den Delays und einer Offset-Phase auf den LFOs verfügt. Das führt dazu, dass sich die hinzugefügten Kopien und Modulationen zwischen links und rechts bewegen. Der Effekt klingt aufgrund dieser Bewegung im Stereobild voller.
Wie klingt Chorus?
Chorus kreiert einen volleren, fetteren Sound mit subtiler Dynamik. Er verleiht deinem ursprünglichen Sound harmonische Oberschwingungen und festigt ihn.
Gängige Anwendungsweisen von Chorus
Chorus sorgt für Komplexität und Bewegung. Außerdem ist er der Inbegriff des Kult-Sounds der 80er!
Ein Stereo-Chorus erweitert dein Stereobild. Er wird von Gitarristen eingesetzt, um ihren Sound ‘träumerischer’ oder den Bass fetter zu machen. Er wird auch häufig für Synthesizer, Orgeln und Vocals benutzt.
Zum Beispiel: Nutze Chorus, um deinen monophonen Bass fetter und somit härter klingen zu lassen.
Chorus-Plugins und Chorus-Pedal
Was ist Verzerrung?
Verzerrung entsteht durch eine Überladung des Audio-Schaltkreises, die zu Clipping führt, also dazu, dass das Signal abgeschnitten wird. Klingt vielleicht zunächst nach etwas, von dem man vielleicht eher die Finger lassen möchte – wenn man sie richtig einsetzt, ist Verzerrung jedoch ein sehr effektives und kreatives Werkzeug. Das lo-fi, digitale Äquivalent des Verzerrungseffekts nennt sich Bit-Crushing.
Wie funktioniert Verzerrung?
Verzerrung verändert dein ursprüngliches Signal, indem sie es so sehr anhebt, dass es zu Clipping und Kompression kommt. Das bringt auf angenehme Oberschwingungen und Farbe in deinen Sound. Beim Bit-Crushing wird die Auflösung eines Klangs verringert – insbesondere die Sampling- oder Bitrate.
Wie klingt Verzerrung?
Verzerrung gibt es in vielfacher Ausführung und der Klang hängt davon ab, welche Art und wieviel du anwendest. Unterschiedliche Schaltkreise generieren unterschiedliche Arten der Verzerrung.
Zum Beispiel: Durch Röhren-Verzerrung ist häufig wärmer und verdichtet den Klang, da Oberschwingungen hinzugefügt werden. Durch Transistoren generierte Verzerrung ist oft härter und dissonanter, da sie ungewöhnliche Oberschwingungen hinzufügt. Bit-Crushing klingt knackig – wie die Musik in Videospielen.
Für einen tiefergehenden Einblick in die Unterschiede zwischen Verzerrung, Overdrive und Fuzz kannst du dir unseren Leitfaden für die Verzerrung durchlesen.
Gängige Anwendungsweisen von Verzerrung
Verzerrung wird üblicherweise für E-Gitarren und zunehmend auch für Synthesizer verwendet. Sie wird durch Pedale, Effektgeräte und Rackmounts erzeugt. Manchmal ist sie bereits in Verstärkern und Preamps eingebaut.
Verzerrung liefert dir fetteren und volleren Sound mit mehr Komplexität und einem volleren Klangkörper.
Verzerrer-Plugins und Verzerrer-Pedal
Was ist Equalisation?
Equalisation (oder EQ) ist dafür zuständig, eine bestimmte Frequenz (oder mehrere Frequenzbereiche) im Frequenzspektrum abzusenken oder anzuheben.
Das menschliche Ohr kann Frequenzen im Bereich zwischen 20 – 20.000 Hertz (Hz) wahrnehmen. Sämtliche Töne, die Menschen hören können, liegen dementsprechend innerhalb dieses Frequenzspektrums.
Ein Equalizer (EQ) unterteilt das Spektrum in sogenannte Bänder, mit deren Hilfe du Teile deines Sounds absenkst oder anhebst.
Wie funktioniert Equalisation?
EQing hilft dir dabei, deinem Sound Form zu geben, fügt jedoch an sich keine neuen Frequenzen hinzu.
EQ formt deinen Sound, indem bestimmte Frequenzen angehoben oder abgeschnitten werden. Zudem verändert es das Gleichgewicht wischen den bereits vorhandenen Frequenzen.
Gängige Anwendungsweisen von EQ
EQ ist eines der zentralen Werkzeuge beim Mischen. Es hilft dir dabei, für jedn deiner Sounds einen Platz im Frequenzspektrum zu schaffen, sodass sie richtig in den Mix passen.
Ohne EQ kann es schnell passieren, dass dein Mix stumpf oder schwammig klingt, da Sounds sich gegenseitig verdecken.
EQ wird angewendet, um unerwünschte Elemente aus einer Aufnahme zu entfernen. Außerdem kannst du anhand von EQ die Schlüsselelemente in deinem Mix hervorheben.
Erfahre mehr über den Unterschied zwischen korrigierendem und kreativem EQ.
EQ-Plugins und EQ-Pedal
Was ist Kompression?
Kompression ist die Reduzierung des Dynamikumfangs, also der Differenz zwischen den lautesten und den leisesten Elementen deines Audiosignals. Bei der Anwendung von Kompression werden die leiseren Elemente des Signals angehoben und die lauteren gedämpft.
Wie funktioniert Kompression?
Kompressoren reduzieren den Gain deines Signals (die Abkürzung ‘GR’ in deinem DAW-Kompressor steht für “Gain Reduction”).
Kompressoren senken die Lautstärke lauter Signalspitzen – sie stellen ein Gleichgewicht zwischen den dominierenden Sounds her. Dadurch kannst du den Gain des gesamten Signals anheben, ohne dass es zu Clipping kommt.
Wie klingt Kompression?
Im Idealfall macht Kompression deinen Sound ausdrucksstärker und straffer. Außerdem erhältst du dank Kompression im Durchschnitt mehr Lautstärke.
Wenn du einen Klang überkomprimierst, klingt er knirschig, stumpf und rauschig.
Sidechain-Kompression ist ein für Dance Music typischer, ‘pumpender’ Sound. Ein gutes Beispiel dafür ist Untitled von Lady Starlight.
Das Tolle an Kompressoren ist, dass jeder einzigartig ist und deinem Sound somit eine ganz spezielle Farbe verleiht. Du solltest dich daher mit mehreren Kompressoren vertraut machen.
Gängige Anwendungsweisen von Kompression
Wenn du Kompressoren korrekt anzuwenden weißt, verschaffst du dir damit einen geschliffenen und ausdrucksstarken Sound ganz ohne Clipping.
Du erhältst alles in allem mehr Lautstärke, während gleichzeitig die Signalspitzen im Zaum gehalten werden. Das Reduzieren des Dynamikumfangs bestimmter Sounds erleichtert es, die Pegel verschiedener Instrumente in deinem Mix ins Gleichgewicht zu bringen.
Erfahre mehr über Kompressions-Parameter und wie du siekorrekt einstellst.
Kompressor-Plugins und Kompressor-Pedal
Heißer Tipp: Hier bekommst du noch ein paar mehr kostenlose Kompressor-Plugins.
Was ist Tremolo?
Tremolo ist ein Modulationseffekt, der dann entsteht, wenn der Umfang (Lautstärke) eines Signals verändert wird. Es entsteht ein Zitter-Effekt – das Wort kommt vom italienischen tremolare, was zittern bedeutet.
Es wird häufig mit einem Vibrato verwechselt, das die Tonhöhe moduliert. Viele Fender-Gitarren haben einen Arm, der fälschlicherweise ‘Tremolo-Arm’ heißt. Genau genommen ist dieser eigentlich ein Vibrato-Arm, da damit die Tonhöhe, nicht die Lautstärke verändert wird.
Wie funktioniert Tremolo?
Elektronische Tremolo-Effekte erzuegt man durch ein LFO, das den Umfang in unterschiedlichen Tempi nach oben und unten moduliert. Mit Hilfe eines Tempo-Reglers kannst du kontrollieren, wie schnell die Modulation vonstatten geht. Wie drastisch die Lautstärke sich verändert, kann anhand eines Tiefen-Reglers bestimmt werden.
Wie klingt Tremolo?
Es klingt pulsierend und ‘wässrig’. Das Zittern kann subtil sein (wenn du ein Triangel- oder Sine-LFO benutzt, schiebst du den Fader nach oben und unten) oder du kannst zwischen an und aus wechseln (wenn das LFO eine rechteckige Welle ist), das kommt ganz darauf an, wie weit du die Parameter pushst.
Gängige Anwendungsweisen von Tremolo
Tremolo kreiert den Eindruck von Bewegung, Spannung oder Dramatik. Der Sound wird rhythmischer oder stottert leicht. Durch Tremolo kann man außerdem einen pulsierenden Effekt erzeugen.
Bei akustischen Streichinstrumenten wird ein Tremolo durch schnelles Hin- und Herstreichen des Bogens erzeugt. Bei der Gitarre funktioniert das, indem man das Plättchen schnell über die Saiten hin- und herschrammt.
Auf vielen Verstärkern, Effekt-Geräten und Keyboards findet man einen Tremolo-Regler.
Tremolo-Plugins und Tremolo-Pedal
Was sind Flanger und Phasing?
Flanger und Phasing sind Effekte, die auf Modulation basieren. Das heißt, dass dein ursprüngliches Signal von einem anderen Signal, für gewöhnlich einem Low Frequency Oscillator (LFO), moduliert wird.
Wie funktionieren Flanger und Phasing?
Flanger ist, was den Klang anbelangt, dem Phasing zwar ähnlich, liegt jedoch näher beim Chorus. Es setzt einen kurzen Delay ein (0,1ms – ~10ms) und moduliert dieses mit Hilfe eines LFOs gegen das Dry-Signal. Wenn du die Zeit des Delays auf einem Flanger verlängerst, erhältst du einen Chorus.
Ein Phaser nutzt einen Allpass-Filter statt einer Delay-Line, basiert jedoch auf einem ähnlichen Konzept wie der Flanger und klingt auch fast so. Wenn die Filter mit dem Dry-Signal zusammengemischt werden, entstehen Stufen, die dann von einem LFO durch die Frequenzbereiche geschoben werden. Je mehr ‘Phasen’ ein Phaser hat, desto mehr Stufen hat ein Sound und desto intensiver ist er.
Sowohl Flanger als auch Phaser können das bearbeitete Signal in die Eingabe zurückspeisen, was den Effekt weiter verstärkt und intensiviert. Bei ganz extremen Einstellungen kann es zu Feedback und unkontrollierten ‘Heulgeräuschen’ kommen (so in etwa als würde ein Buckelwal durch einen Marshall-Verstärker singen).
Wie klingen Flanger und Phasing?
Flanger und Phaser sind leicht an ihrem ‘Swoosh’- und Wirbeleffekt zu erkennen. Diese Effekte haben bei höherem Tempo häufig eine wässrige Qualität.
Phasing ist generell subtiler als ein Flanger. Beide klingen besser (und weniger kitschig), wenn man sie mit Bedacht einsetzt – aber probieren geht über studieren!
Gängige Anwendungsweisen von Flanger und Phasing
Flanger und Phasing werden für gewöhnlich auf Gitarren und Synthesizern angewendet. Man findet sie auf Unmengen von Alben, insbesondere in Funk und Rock aus den 70ern.
Legendäre Gitarristen wie David Gilmour von Pink Floyd waren begeisterte Fans des Phasings – das kann man in Tracks wie Shine On You Crazy Diamond oder Have A Cigar hören.
Ein großartiges Beispiel für Flanger ist Anthony Jacksons Bassline im Funk-Klassiker For The Love Of Money von The O’Jays.
Flanger-Plugins und Flanger-Pedal
Phaser-Plugins und Phaser-Pedal
Was ist ein Audio-Filter?
Ein Audio-Filter dämpft (senkt) einen Frequenzsatz über oder unter einen bestimmten Grenzwert, der auch als Grenzfrequenz bezeichnet wird. Man findet Audio-Filter häufig in EQs oder auch als eigenständiges Plugin (wie z. B. der Auto-Filter-Effekt aus dem Hause Ableton).
Wie funktioniert ein Audio-Filter?
Die gängigsten Filter-Sorten sind Hochpass-, Tiefpass und Bandpass-Filter. Sie unterscheiden sich in Form und ‘Gefälle’.
Tiefpass-Filter lassen alle Frequenzen unterhalb der Grenzfrequenz durch und heben diejenigen, die darüber liegen an. Hochpass-Filter lassen alle Frequenzen oberhalb der Grenzfrequenz durch und dämpfen diejenigen, die darunter liegen.
Bandpass-Filter lassen alle Frequenzen innerhalb eines bestimmten Bandes durch und dämpfen alles darüber oder darunter.
Die Steilheit oder Aggressivität eines Filters wird durch sein Gefälle bestimmt. Je flacher (oder sanfter) das Gefälle, desto sachter die Dämpfung der Frequenzen ober- oder unterhalb der Grenzfrequenz. Ein Gefälle von 6dB pro Oktave ist sanft, wohingegen ein Gefälle von 48dB pro Oktave einen weitaus hörbareren Effekt hervorruft.
Die meisten Filter verfügen zudem über einen ‘Resonanz’-Regler, der das Frequenzband um die Grenzfrequenz herum verstärkt. Bei extremen Einstellungen kann es bei manchen Filtern dazu kommen, dass sie eigenständig oszillieren und somit als zusätzliche Oszillatoren genutzt werden können.
Wie klingen Audio-Filter?
Filter können, je nachdem wieviel du abschneidest und wie steil das Gefälle ist, entweder sehr subtil oder extrem markant sein. Sie färben deinen Sound, indem sie ihn dunkler (Tiefpass-Filter) oder heller (Hochpass-Filter) machen.
Gängige Anwendungsweisen von Audio-Filtern
Filter können sowohl zu korrigierenden als auch kreativen Zwecken genutzt werden. Sie sind ein unabdingbares Werkzeug, wenn man im Mix für bestimmte Instrumente und Frequenzbereiche Platz schaffen will. Wenn man z. B. Drums schichten möchte, können Filter dabei helfen, die Klangfarbe deiner Kick, Snare etc. zu bearbeiten.
Mit vielen modernen VSTs lassen sich vollkommen einzigartige Kurven für deine Filter-Formen erstellen.
Sie sind außerdem des DJs bester Freund, da man mit ihnen spannungsgeladene Build-Ups und Übergänge kreieren kann. Das is eine kreative Anwendung von Filtern, die sich auch als Werkzeug für die Produktion eignet.
Filter-Plugins und Filter-Pedal
Effekte effektiv einsetzen
Audio-Effekte sind das A und O, wenn man einen groben Mix in ein musikalisches Meisterwerk verwandeln will. Eine gute Effekte-Kette steht im Zentrum einzigartigen Sounds.
Indem du lernst, wie Effekte funktionieren und wie du sie am besten einsetzt, bahnst du dir deinen Weg durch das Labyrinth an Plugins und Stompboxen, das es mittlerweile gibt.
Sobald du die Grundlagen kennst, kannst du dir deine Werkzeuge bewusst aussuchen und das Meiste aus ihnen herausholen.
Also ran an den Effekte-Speck!