Wie man LFOs einsetzt, um seinen Mix zu verbessern

Wie man LFOs einsetzt, um seinen Mix zu verbessern

LFOs. Falls du sie bisher ignoriert haben solltest, bist du wohl ein bisschen neben der Spur.

Und nein, damit ist nicht britische Techno-Combo aus den 90ern gemeint.

Ich spreche von Low Frequency Oszillatoren in Synthesizern, Effekten und kostenlosen VST Plugins.

LFOs bringen Komplexität in deinen Mix. Mit ihnen lassen sich Sweeps und Impulse automatisieren, um deinen Klängen eine rhythmische Qualität zu verleihen.

Keine Sorge, es klingt komplizierter, als es ist!

Fang an, mit LFOs zu experimentieren, und verleihe auf diese Weise deinem Mix mehr Tiefe. Hier kommt die Bedienungsanleitung:

LF…Oh! 

Bevor du anfängst, mit LFOs zu hantieren, musst du zunächst wissen, was genau sich dahinter verbirgt…

LFOs sind Schallwellen, die auf viel tieferen Frequenzen schwingen – weniger als 20mal pro Sekunde (also unter 20Hz). 

So tiefe Frequenzen kann das menschliche Gehör nicht wahrnehmen. (Der Mensch kann gewöhnlich Frequenzen zwischen 20Hz und 20.000Hz wahrnehmen. Wie wär’s mit einem Test?).

In anderen Worten: LFOs erzeugen keinen Klang, sondern bringen Klang in Bewegung.

“Einfach ausgedrückt: Ein LFO bringt die Dinge ins Wackeln.” – Dean Friedman

WOZU BRAUCHT MAN EIN SIGNAL, DAS MAN NICHT HÖREN KANN?

LFOs werden nicht durch den gewöhnlichen Audiotunnel geschickt. Wenn du es probierst, wirst du nichts hören (ein Elefant wiederum vielleicht schon).

Sie werden nicht als Klangquellen genutzt, sondern sind Signale, die andere Klänge modulieren.

Du hörst LFOs also nur indirekt anhand ihrer Auswirkung auf andere Klänge.

Bereit, mit dem Low Frequency Oszillator durchzustarten? Gut. Los geht’s.

LFOs SIND WILLKOMMENE GÄSTE

  1. Wähle in deiner DAW ein Instrument oder einen Parameter aus, den du beeinflussen möchtest.
    Ich zum Beispiel nutze den ‘Analog’-Synthesizer in Ableton.
  2. Schau dir die LFO-Sektion deines Instruments genauer an.
  3. Fang an, mit den LFO-Einstellungen zu experimentieren. Du kannst kontrollieren, wie stark (Menge) und wie schnell (Rate) die LFO-Modulation vonstatten geht.
  4. Wähle die Wellenform ders LFO (Sinus, Rechteck, Dreieck, Sägezahn oder Rauschen) und hör dir die unterschiedlichen Muster an.

Im folgenden Video wird alles anhand von Beispielen erklärt:

 LFO AUF DEM AUDIO-OSZILLATOR (OSC)

Wenn du die Höhe eines Klangs modulierst, entsteht der so genannte Vibrato-Effekt.

LFO_OSC

Das hört sich dann so an:

LFO IN KOMBINATION MIT DEM VERSTÄRKER (AMP)

Wenn du die Lautstärke eines Klangs modulierst, entsteht ein Tremolo-Effekt. 

LFO_AMP

Und das klingt so:

LFO IN KOMBINATION MIT EFFEKTEN

Versuche, bestimmte Modulationen zu automatisieren, wenn du LFOs für Effekte verwendest.

Wenn du ein LFO auf einen Filter anwendest, modulierst du die KlangfarbeDas nennt sich dann Filter-Modulation.

Es entstehen ‘Sweeping’-Effekte, indem der Filter bestimmte Frequenzen anhebt oder beschneidet.
LFO_FILTERb

Hier ein Klangbeispiel:

 

Versuche, eine LFO mit dem Panning zu verbinden (setze spätestens an dieser Stelle deine Kopfhörer auf).

Der Auto Pan in Ableton verfügt über zwei LFOs, du musst also lediglich mit der Menge, Rate, Wellenform und Phase herumspielen.
LFO_PAN

Und so klingt es dann:

LERNE, LFOs ZU BEHERRSCHEN

LFOs sind für alle Arten von Effekten geeignet, nicht nur für Synthesizer. Tob dich aus und finde heraus, was für dich am besten funktioniert. 

Vielleicht möchtest du mit LFOs langsam einen oder mehrere Klänge auf einmal beeinflussen. Oder versuche es mal damit, mehrere LFOs auf einen Klang anzuwenden. 

Bei der Anwendung von LFOs gibt es kein ‘richtig’ oder ‘falsch’.

Dieser irre Typ hier hat einen kompletten Kurs dazu erstellt, nach welchen Prinzipien man LFOs am geschicktesten miteinander verbindet.

(Pluspunkte für die Schenkelklopfer und die 80er-Jahre-Ästhetik).

lfo_B_1200x627

Egal, wie du sie einsetzt, LFOs bringen Bewegung in den Klang und machen ihn somit lebendiger.

LFOs: WICHTIGE WERKZEUGE

Falls du dich fragst, was deinem Track noch fehlt, um ihm mehr Leben einzuhauchen, dann lautet die Antwort: LFOs.

Sie sind die Geheimwaffe, die ungeahnte Möglichkeiten eröffnen.

LFOs helfen dabei, aus gängigen Mustern auszubrechen. Sie lockern alles ein wenig auf und bringen Bewegung und Groove in deinen Track.

Sie sind wie die Partygäste, die als erste auf die Tanzfläche stürmen.

Experimentiere mit ihnen und lerne, sie zu verstehen – das wird dich automatisch zu einem besseren Produzenten machen.

Also mache sie zu einem festen Bestandteil deines Werkzeugkastens, um mit diesen niedrigen Frequenzen neue Höhen zu erreichen.