Akkord-Voicings: Wie du dafür sorgst, dass deine Akkorde einzigartig klingen
Akkorde sind die Grundbausteine deiner Songs.
Wie du sie bildest und als Akkordfolgen arrangierst, ist eine wichtige Entscheidung, die du beim Schreiben eines Songs treffen musst.
Selbst wenn du gerade erst mit der Musiktheorie angefangen hast, kennst du wahrscheinlich schon ein paar Grundakkorde.
Doch falls du jemals schon probiert hast, einen deiner Lieblingssongs Note für Note nachzuspielen, dann ist dir bestimmt aufgefallen, dass die Akkorde, die am besten klingen, weit über die Grundlagen hinausgehen.
Das Geheimnis, das hinter interessanten Akkorden steckt, sind Akkord-Voicings. Sie sind die Details, die jedem neuen Akkord in einer Akkordfolge seine eigene Persönlichkeit verleihen.
In diesem Artikel erkläre ich dir, was Akkord-Voicings sind, wie sie funktionieren und wie du sie am besten in deiner Musik einsetzt.
Was sind Akkord-Voicings?
Akkord-Voicings beziehen sich auf die individuellen Stimmen in einem Akkord, die Farbgebung, die manche Töne hervorrufen, welche Akkord-Noten verdoppelt oder weggelassen werden und der Abstand und die Oktavlage jeder Note.
Gute Voicings sind ein wichtiger Aspekt beim Arrangieren und Komponieren von Musik.
Gute Voicings sind ein wichtiger Aspekt beim Arrangieren und Komponieren von Musik.
Wenn du für eine Gruppe an Instrumenten oder ein einzelnes harmonisches Instrument wie Gitarre oder Klavier komponierst, musst du deine Voicings so auswählen, dass sie zum Song, zum Arrangement und zur Spielweise der Musik passen.
Schreibweise von Akkorden
Die grundlegendste Stimmführung eines Akkords ist die Nahgrundposition. Diest ist der Fall, wenn der Akkord als eine Gruppe von Dreiklängen geschrieben wird, die übereinander liegen.
Hier ist die Grundform des C-Dur-Dreiklangs, damit du ihn dir besser vorstellen kannst:
Um die Stimmführung zu ändern, musst du die Reihenfolge der Noten oder ihre Abstände verändern.
Dazu musst du die Namen der Noten kennen, aus denen der Akkord gebildet ist.
Das Notenset, an dem man einen Akkord identifizieren kann, wird als seine Schreibweise bezeichnet.
Das Notenset, an dem man einen Akkord identifizieren kann, wird als seine Schreibweise bezeichnet.
Ein Akkord mit der gleichen Schreibweise verfügt über die gleichen Namen und die gleichen Eigenschaften, auch wenn die Reihenfolge der Noten anders oder durch Oktaven getrennt ist.
Du solltest die Schreibweise verschiedener Akkorde üben, während du spielst oder komponierst, sodass du ein besseres Verständnis für sie bekommst.
Abstände
Der einfachste Weg, um die Stimmführung eines Akkords zu verändern, besteht darin, seine Noten in unterschiedliche Oktaven zu verteilen.
Der einfachste Weg, um die Stimmführung eines Akkords zu verändern, besteht darin, seine Noten in unterschiedliche Oktaven zu verteilen.
Das kann man sich gut veranschaulichen, wenn man sich eine*n Pianist*in vorstellt, der/die mit beiden Händen spielt.
Sie/er kann den Grundton des Akkords mit ihrer/seiner linken Hand in einer niedrigen Oktave und die anderen Noten eng beieinander mit der rechten Hand spielen.
Oder sie/er kann die Noten mit beiden Händen gleichmäßig über mehrere Oktaven verteilen.
Wenn die Noten über mehrere Oktaven verteilt sind, handelt es sich um einen offenen Akkord.
Offene Akkorde können etwas hohler klingen, doch der zusätzliche Abstand zwischen den Noten kann manchen Intervallen eine süße, klingelnde Eigenschaft verleihen.
Wenn die Noten des Akkords näher beieinander liegen, klingt der Akkord blockig und dicht, verfügt jedoch über einen einheitlichen Klang, da die Abstände so klein sind.
Dopplung
Wir bleiben beim Beispiel mit der Pianistin/dem Pianisten. Ein Dreiklang verfügt nur über drei Noten, doch die Hand der Pianistin/des Pianisten hat fünf Finger.
Das heißt, sie/er kann mehr als drei Noten im Akkord spielen, sofern dessen Schreibweise dabei nicht verändert wird.
Die Pianistin/der Pianist kann ein paar Noten verdoppeln, um ihre Rolle, die sie im Akkord spielen, zu betonen.
Statt zum Beispiel nur den niedrigen Grundton zu spielen, kann die Pianistin/der Pianist ihn verdoppeln und mit einem anderen Finger an der linken Hand eine Oktave höher spielen.
Jetzt verfügt der Akkord über einen besonders stabilen Klang, der auf perfekte Weise das Gefühl von “Zuhause” betont, das sich durch die Tonika-Harmonie einstellt.
Du kannst auch jede andere Note im Dreiklang verdoppeln, nur musst du aufpassen, wie diese mit den restlichen Akkorden in der Akkordfolge interagieren.
Heißer Tipp: Manchmal kannst du die Quinte des Akkords im Voicing weglassen. Das ist möglich, weil die Quinte nicht auf die gleiche Weise zur Eigenschaft des Akkords beiträgt wie der Grundton, die Terz oder die Septime. Falls ein Voicing zu üppig oder dicht klingt, kann es manchmal hilfreich sein, die Quinte wegzulassen.
Umkehrungen
Eine weitere Art, wie du deine Voicings verbessern kannst, sind Akkord-Umkehrungen.
Umkehrungen sind Akkorde mit der gleichen Schreibweise, jedoch in unterschiedlicher Reihenfolge.
Umkehrungen sind Akkorde mit der gleichen Schreibweise, jedoch in unterschiedlicher Reihenfolge.
Falls du eine Auffrischung brauchst, kannst du dir unseren Leitfaden zum Thema Akkord-Umkehrungen durchlesen, um das Thema zu vertiefen. Doch hier sind ein paar Grundlagen:
Die grundlegende Form eines Akkords liegt vor, wenn er vom Grundton in der niedrigsten Stimme ausgeht.
Bei der ersten Umkehrung wird die Terz des Akkords in der tiefsten Stimme genutzt und der Grundton eine Oktave nach oben verschoben.
Bei der zweiten Umkehrung wird die Quinte des Akkords in der tiefsten Stimme genutzt und alle anderen Stimmen werden entsprechend verschoben.
Septakkorde verfügen über vier Noten, dementsprechend können sie drei Umkehrungen haben, mit der Septime in der niedrigsten Stimme.
Jede Umkehrung verfügt über einen leicht abweichenden Klang, der in der Komposition unterschiedliche Rollen übernehmen kann.
Jede Umkehrung verfügt über einen leicht abweichenden Klang, der in der Komposition unterschiedliche Rollen übernehmen kann.
Sie werden meistens eingesetzt, um die sanfte Stimmführung zwischen Akkorden zu gewährleisten, doch so können auch dazu genutzt werden, um Akkorden in deiner Akkordfolge eine einzigartige Farbgebung zu verleihen.
Experimentiere mit Umkehrungen, um herauszufinden, wie sich unterschiedliche Positionen auf den allgemeinen Charakter des Akkords auswirken.
Voicings und Erweiterungen
Bisher haben wir von Dreiklängen und Septakkorden gesprochen. Wenn wir jetzt noch Akkord-Erweiterungen in den Ring werfen, werden die Voicing-Möglichkeiten sogar noch interessanter.
Falls du eine Auffrischung zum Thema erweiterte Akkorde brauchst, empfehle ich dir unseren Überblick.
Erweiterungen sind farbgebende Noten, die du deinen Akkorden beifügen kannst, um sie zu bereichern, ohne dabei die allgemeinen Eigenschaften des Akkords zu verändern.
Bei Voicings entsprechen der 9., 11. und 13. Intervall, den du deinen Akkorden hinzufügst, dem 2., 4. und 6. Tonleiterschritt.
Dadurch hast du viele unterschiedliche Möglichkeiten für das Voicing von erweiterten Akkorden. Das Ganze kann ziemlich kompliziert werden, daher verlässt du dich am besten immer einfach auf deine Ohren.
Wenn mehrere Erweiterungen mit Akkord-Noten zusammengepackt werden, entstehen so extrem dichte Strukturen, die man Cluster nennt.
Selbst wenn ein Akkord über viele enge Intervalle verfügt, die ihn dissonant wirken lassen, kann dies trotzdem eine bewusste Voicing-Entscheidung sein, die im Kontext gut klingt.
Voicing-Spaß
Deine eigene Art des Akkord-Voicings zu entwickeln, ist eine der zufriedenstellendsten Wege, kreativ mit der Musiktheorie umzugehen.
Doch selbst wenn du bei den Klassikern bleibst, solltest du die Grundlagen des Akkord-Voicings kennen, um gute Arrangements zu erschaffen.
Jetzt da du weißt, wie Akkord-Voicings funktionieren, kannst du dich wieder an deine DAW setzen und an deinen Akkordfolgen arbeiten.
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