Was ist Harmonik? So setzt du sie in deinem Songwriting ein
Harmonien sind wichtige Elemente eines Songs. Sie ist allerdings nicht immer leicht umzusetzen.
Du musst nicht alles über Musik wissen, um kreativ zu sein. Doch es gibt ein paar Elemente eines Songs, die du kennen musst, um dein Songwriting voranzubringen – die Harmonik gehört dazu.
Egal ob du bereits fortgeschrittene*r Musiker*in oder vollkommener Neuling bist – musiktheoretisches Wissen bietet massive Vorteile.
Daher beschäftige ich mich heute damit, was Harmonik eigentlich ist. Du erfährst, was genau Harmonik ist, wie du sie identifizierst und wie du selbst Harmonien schreibst.
Was ist Harmonik?
Harmonien entstehen immer dann, wenn zwei oder mehrere Töne gleichzeitig gespielt werden. Harmonik kann sich auf das Arrangement individueller Töne zu einem Akkord sowie auf die allgemeine Akkordstruktur eines Musikstücks beziehen. Doch in der Musiktheorie bezieht sich Harmonik normalerweise auf das Bilden von Akkorden, die Eigenschaften von Akkorden und Akkordfolgen.
Harmonien entstehen immer dann, wenn zwei oder mehrere Töne gleichzeitig gespielt werden.
Harmonik bezieht sich ausschließlich auf gestimmte Instrumente – zeitgleiches Klatschen und Stampfen erzeugt dementsprechend keine Harmonie.
Harmonik wird für gewöhnlich mit Gesang assoziiert, funktioniert jedoch für alle mehrstimmigen Instrumente – Gitarren, Synthesizer, Klavier oder jedwede Kombination mehrstimmiger Instrumente, die zur gleichen Zeit unterschiedliche Töne spielen – genauso wie zwei Personen, die gleichzeitig singen.
Egal ob es sich um einen R&B-Hit, Folk-Akustik-Tracks oder Orchesterstücke handelt – Harmonik ist in so ziemlich jedem Musikstück ein zentrales Element.
Musik mit interessanten Harmonien zu kreieren ist eine wichtige Kompetenz einer jeden Person, die Musik machen will.
Wie Harmonik funktioniert: römische Ziffern
Harmonik ist ein weitreichendes Thema. Doch du kannst einfach damit anfangen, ein bisschen Musiktheorie zu lernen. Harmonik wird durch römische Ziffern repräsentiert.
Du musst lediglich den Namen eines Akkords mit der römischen Ziffer, die der Tonstufe seines Grundtons entspricht, ersetzen.
Das mag sehr simpel klingen, ist jedoch super nützlich. Römische Ziffern geben an, zu welcher harmonischen Kategorie ein Akkord gehört. Und Akkord-Kategorien bestimmen die Funktion eines Akkords innerhalb eines Musikstücks.
In der tonalen Musik gibt es drei funktionale Kategorien:
- Tonika
- Dominante
- Prädominante
In der tonalen Musik gibt es drei funktionale Kategorien: Tonika, Prädominante und Dominante.
Tonika-Akkorde
Tonika-Akkorde sind Ruhezonen, bei denen einem die harmonische Aktion eines Songs am stabilsten vorkommt.
Dominant-Akkorde
Dominant-Akkorde sind fast genauso wichtig wie Tonika-Akkorde. Du kannst sie dir als das Gegenteil der Tonika-Akkorde vorstellen.
Dominant-Akkorde entstehen aus dem Dreiklang, der von der fünften Tonleiterstufe gebildet wird.
Ein Dominant-Septakkord beinhaltet die Tonleiterstufen 4 und 7, welche die zwei Halbton-Intervalle der Dur-Tonleiter sind.
Wenn du dir den Dominant-Septakkord genau anhörst, kannst du hören, wie die vierte und siebte Tonleiterstufe auf natürliche Weise nach unten (vierte-dritte) und nach oben (siebte-Tonika) rücken wollen, um den Tonika-Akkord aufzulösen.
Diese wohltuende Spannung zwischen der Tonika und der Dominanten ist die Grundlage für harmonische Abfolgen in der Musik.
Wenn I und V wie der harmonische Nord- und Südpol sind, was ist dann mit dem Rest?
Prädominante
Die anderen Akkorde in deinem harmonischen Vokabular sind die Prädominanten, mit denen die Lücke zwischen I und V überbrückt wird.
Harmonische Analyse
Um diese Beziehungen nachvollziehen zu können, kannst du einfach die römischen Ziffern unter die Akkorde deiner Lieblingssongs schreiben.
Wenn man statt der Akkordnamen römische Ziffern schreibt, nennt sich dieser Vorgang harmonische Analyse. Durch sie wird die einem Song zugrundeliegende Struktur sichtbar gemacht, damit man nachvollziehen kann, wie sie funktioniert.
Wenn man statt der Akkordnamen römische Ziffern schreibt, nennt sich dieser Vorgang harmonische Analyse.
In diesem Beispiel habe ich die Akkordfolgen eines Beatle-Songs zuerst mit den Akkordnamen, dann mit römischen Ziffern und anschließend mit Akkord-Kategorien aufgeschrieben.
Auf diese Weise kannst du den sanften Übergang von der Tonika zur Prädominanten zur Dominanten und zuruck erkennen – das ist funktionale Harmonik.
Versuche, deine Lieblingssongs anhand der harmonischen Analyse zu verstehen. Wenn du die harmonische Gliederung eines ganzen Songs kennst, kannst du mit ihr spielen.
Wenn du die harmonische Gliederung eines ganzen Songs kennst, kannst du mit ihr spielen.
Wie man eine Melodie harmonisiert
Bei Akkorden und römischen Ziffern anzufangen, ist ein guter Weg, schnell Songs zu schreiben, insbesondere wenn du auf einem Akkordinstrument wie Keyboard oder Gitarre komponierst.
Doch wenn du lediglich einer Melodie harmonisierende Noten hinzufügen willst, hast du deine Akkorde vielleicht bereits.
Wie also harmonisiert man eine Melodie?
Wenn du unter- oder oberhalb deiner Melodie eine harmonisierende Note hinzufügen willst, muss diese mit dem zugrundeliegenden Akkord zusammenpassen. Das heißt, es darf sich nicht um einen dissonanten Ton außerhalb der Tonleiter handeln.
Identifiziere zunächst anhand von römischen Ziffern die Rolle des zugrundeliegenden Akkords und finde dann seine Vorzeichen, um herauszufinden, welche Noten du zum Harmonisieren deiner Melodie nutzen kannst.
Die Noten des zugrundeliegenden Akkords (Tonstufen 1, 3, 5 und 7) sind meistens die beste Wahl, da sie häufig am eindringlichsten und stabilsten sind.
Kontrapunkt
Du entwickelst die Harmonie, indem zusätzlich zur Originalmelodie eine weitere Melodie erschaffst. Dieses Phänomen befindet sich im Zentrum der musikalischen Disziplin, die sich Kontrapunkt nennt.
Die meisten Popsongs beinhalten keinen ausgefeilten Kontrapunkt.
Doch das Prinzip, dass jede Zeile der Harmonie für sich alleine Sinne ergeben sollte, gilt für alle, die Musik schreiben.
Die verschiedenen Zeilen einer harmonisierten Melodie können in vier unterschiedlichen Arten der Bewegung vonstatten gehen:
- Wenn zwei unterschiedliche Stimmen mit den gleichen Intervall-Beziehungen fortlaufen, spricht man von einer Parallel motion.
- Wenn sich zwei Stimmen in die gleiche Richtung (also nach der gleichen melodischen Kontur) bewegen, spricht man von einer gleichen Bewegung.
- Wenn eine Stimme sich verändert, während die andere gleich bleibt, spricht man von einer Schrägbewegung.
- Wenn sich zwei Stimmen in gegensätzliche Richtungen bewegen, spricht man von einer Gegenbewegung.
Versuche, blockartige Stimmen, die sich lediglich parallel bewegen, zu vermeiden.
Versuche, blockartige Stimmen, die sich lediglich parallel bewegen, zu vermeiden.
Strebe stattdessen eine Kombination der verschiedenen Bewegungsarten an, um dich von Akkord zu Akkord zu bewegen.
Perfekte Harmonie
Harmonik ist ein wesentlicher Teil der musikalischen Komposition, vor dem man keine Angst haben sollte.
Taste dich an Harmonien heran, indem du römische Ziffern aufschreibst, Songs, die dir gefallen, analysierst, und in deinen Songs mehrere Melodien miteinander verwebst – so wirst du in kürzester Zeit wie ein Profi komponieren können.