Karrieren in der Musikbranche: Welcher Musik-Job ist der richtige für dich?
Jobs in der Musikbranche sind heiß begehrt. Das macht Sinn, denn extrem viele Leute sehen Musik (in welcher Form auch immer) als ihre Leidenschaft an.
Doch die Musikbranche ist als umkämpfter Arbeitsmarkt bekannt und es kann schwierig sein, überhaupt zu wissen, welche Möglichkeiten es gibt.
Die guten Neuigkeiten sind, dass du je nach deinen Fähigkeiten eine Rolle in der Musikwelt finden kannst, die zu dir passt.
Egal ob du Musiker*in werden willst, mehr am Geschäftlichen interessiert bist oder dich für Musikpädagogik begeisterst – die Zahl der Jobs in der Musikbranche steigt stetig – und damit auch die Wahrscheinlichkeit, dass du den Job findest, der zu deinen Fähigkeiten passt.
Jobs in der Musikbranche können in 5 grundlegende Kategorien eingeteilt werden:
- Performance und Kreation
- Aufnahme und Produktion
- Musikbusiness-Jobs
- Musikmedien-Jobs
- Musikpädagogik und Musiktherapie
Selbstverständlich muss dein Skill-Set nicht auf eine dieser Kategorien beschränkt sein.
Wahrscheinlich verfügst du sogar über Fähigkeiten aus allen Kategorien. Und dazulernen kann man sowieso immer!
Hier kommt alles, was du wissen musst, falls du dich fragst, wie du deine Karriere in der Musikbranche in Gang bringen kannst.
1. Jobs in Performance und Kreation
Man verliert sich leicht in der Idealisierung von Karrieren berühmter Musiker*innen und Musik-Größen.
Es ist zwar nicht unmöglich, mit seiner Musik Erfolg zu haben, doch du darfst nicht vergessen, dass hinter dem Showbiz viel harte Arbeit steckt.
Es ist zwar nicht unmöglich, mit seiner Musik Erfolg zu haben, doch du darfst nicht vergessen, dass hinter dem Showbiz viel harte Arbeit steckt.
Es kann Jahre dauern, bis du dein Handwerk richtig beherrschst, die nötigen Beziehungen geknüpft und dir ein Publikum aufgebaut hast.
Nichtsdestotrotz, gibt es extrem viele Wege, seine Karriere als Musiker*in zu starten, egal ob du kreieren oder performen (oder beides) willst.
Außerdem ist es dank des Internets nicht mehr ganz so schwer, ein Nischenpublikum zu finden und seine Musik zu promoten, wie das früher der Fall war.
Hier sind ein paar Stellenbeschreibungen für die Kategorie Performance und Kreation:
Was ist ein*e Songwriter*in?
Ein*e Songwriter*in ist jemand, die oder der Songs für sich selber, andere Musiker*innen oder Unternehmen schreibt. Normalerweise besitzt diese Person poetische Schreibskills und kann Wörter, Ideen, Emotionen und Konzepte mit Rhythmen, Akkorden und Melodien verbinden. Die meisten Songwriter*innen spielen ein Instrument sehr gut, doch Grundkenntnisse in mehreren Instrumenten ist noch um einiges nützlicher.
Normalerweise werden Songwriter*innen durch Tantiemen bezahlt, die die von ihnen geschriebenen Songs generieren. Diese Zahlungen werden anhand von Radio-Wiedergaben, Streams und kommerzieller Nutzung berechnet.
Das Tantiemen-System kann etwas kompliziert sein, doch zum Glück haben wir es schon häufig hier auf unserem Blog besprochen.
Was ist ein*e Session-Musiker*in?
Session-Musiker*innen werden auch Studiomusiker*innen genannt. Sie werden per Session bezahlt, um ihr Instrument zu spielen. Sie werden engagiert, um live zu spielen oder im Studio aufzunehmen. Ein*e professionelle*r Session-Musiker*in verfügt über hohes musikalisches Können und hat häufig einen Bachelor oder Master in Musik.
Diese Musiker*innen arbeiten häufig als Freelancer*innen – sie akzeptieren Anfragen für Auftritte und werden pro Stunde oder Session bezahlt.
Der Stundensatz von Session-Musiker*innen hängt von ihrem Portfolio und ihren Fertigkeiten ab.
Es gibt haufenweise Arten von Gigs, die ein*e Session-Musiker*in annehmen kann – Studioaufnahmen, Ersatz für ein Orchestermitglied, Tour auf einem Kreuzfahrtschiff, Auftritt auf einer Hochzeit und vieles mehr.
Die Hauptsache ist, dass du für Spitzenleistung in deinem musikalischen Feld bekannt bist, und du die Beziehungen und Kontakte knüpfst, die du brauchst, um an Arbeit zu kommen.
Was ist ein*e Komponist*in?
Ein*e Komponist*in schreibt Musik (in Form von Partituren) für Orchester-Arrangements. Moderne Komponist*innen schreiben häufig Filmmusik und in Auftrag gegebene Stücke für Orchester.
Da das Arrangieren von Musik für größere Ensembles extrem komplex ist, findet man so gut wie nie Komponist*innen, die nicht mindestens einen Master in Musik haben.
2. Jobs in Aufnahme und Produktion
Die Welt der Tonaufnahme ist riesig.
Man muss sich nur vor Augen führen, dass hinter jedem Song ein Team aus Aufnahmeleiter*innen, Produzent*innen, Studiohilfen, Toningenieur*innen und vielen mehr steckt. Das ist ganz schön viel Arbeit!
Hinter jedem Song steckt ein Team aus Aufnahmeleiter*innen, Produzent*innen, Studiohilfen, Toningenieur*innen und vielen mehr.
Aufnahme und Produktion sind beides Kunstformen, die viel Hingabe, Ausprobieren, Lernen, die Fähigkeit, mit Musiker*innen zusammenzuarbeiten, sowie technische Fähigkeiten erfordert.
Hier sind ein paar Stellenbeschreibungen, die hilfreich sein können, falls du über eine Karriere in der Tonaufnahme nachdenkst:
Was ist ein*e Aufnahmeleiter*in?
Aufnahmeleiter*innen arbeiten mit Musiker*innen im Studio. Sie wissen, wie man Aufnahme-Equipment benutzt, und kennen die Verfahren, die nötig sind, um qualitativ hochwertigen Sound einzufangen und aufzunehmen.
Für Jobs im Bereich der Tonaufnahme benötigt man meistens technische Fähigkeiten, die man an der Hochschule oder Uni lernen kann.
Doch es gibt auch Aufnahmeleiter*innen, die sich das Handwerk selbst beigebracht haben und extrem gut sind.
Viele Aufnahmeleiter*innen machen ihre ersten Aufnahme-Erfahrungen, indem sie ihre eigenen Musikprojekte aufnehmen oder indem sie an lokalen Projekten zum Freundschaftspreis arbeiten.
Auf dem Weg zum/zur professionellen Aufnahmeleiter*in beginnst du wahrscheinlich mit weniger lukrativer Arbeit, bis du vielleicht irgendwann dein eigenes Studio leiten kannst, wenn du ausreichend Erfahrung und Kundschaft hast.
Was ist ein*e Musikproduzent*in?
Musikproduzent*innen kümmern sich um die Aufnahme, das Schreiben, Bearbeiten und Mischen der Tracks oder Alben von Musiker*innen.
Während viele Musiker*innen ihre Musik selbst produzieren – also ohne Hilfe einer Produzentin oder eines Produzenten – engagieren manche Musiker*innen eine*n Produzent*in, um von ihrem technischen und künstlerischen Wissen Gebrauch zu machen. Im Großen und Ganzen sind Musikproduzent*innen dazu da, ein*e Musiker*in beim Schreib- und Kreationsprozess eines Tracks oder Albums zu unterstützen.
Um ein*e großartige*r Musikproduzent*in zu werden, musst du dir einen Ruf als jemand aufbauen, die oder der großartig klingende Alben produziert.
Normalerweise arbeiten Produzent*innen zunächst an ihren eigenen Projekten, um ihr Portfolio aufzubauen.
Sobald sie ausreichend Erfahrung haben, können sie damit anfangen, an den Projekten anderer zu arbeiten.
Um ein*e erfolgreiche*r Musikproduzent*in zu sein, musst du im Studio viele Funktionen erfüllen können.
Um ein*e erfolgreiche*r Musikproduzent*in zu sein, musst du im Studio viele Funktionen erfüllen können.
Es ist nicht selten, dass man mit so ziemlich allem hilft – der Aufnahme, dem Engagieren von Session-Musiker*innen, dem Coachen der Musiker*innen, der Zusammenarbeit mit der Plattenfirma und sogar dem Schreiben von Arrangements.
3. Musikbusiness-Jobs
Hinter der Musik, die du dir jeden Tag anhörst, steckt eine massive Industrie.
Selbst zu Zeiten des digitalen Vertriebs brauchen Musiker*innen noch ein Team, das ihnen dabei hilft, Musik zu veröffentlichen und zu promoten, sowie die vielen unterschiedlichen Teile, die in der Veröffentlichung eines Albums stecken, zu organisieren.
Im Musikbusiness gibt es viele verschiedene Rollen. Im Allgemeinen fallen diese Rollen in eine von zwei Kategorien – Artist Services (Dienste für Musiker*innen) und Label Services (Dienste für Labels).
Jobs in Label Services dienen normalerweise dem Interesse einer Plattenfirma und können im Vorstand, in A&R, in der Design-, Rechts- oder Finanzabteilung beherbergt sein. In diesem Fall ist man stets Angestellte*r des Labels.
Jobs in Artist Services stehen stets im Interesse der Musiker*innen und man wird von den Musiker*innen engagiert. Diese Jobs können sein: Künstlermanager*in, Tourmanager*in, Booking-Agent*in, Verleger*in, PR und Musikrechtsanwält*in.
Was ist A&R?
A&R steht für “Artist and Repertoire”. R&A-Repräsentant*innen arbeiten für Plattenfirmen und sind dafür zuständig, neues Talent ausfindig zu machen.
A&R ist nicht mehr ganz das, was es zu den goldenen Zeiten der Tonträgerindustrie war.
Früher agierten A&R-Mitarbeiter*innen viel mehr als Talentscouts und durchkämmten lokale Szenen auf der Suche nach dem einen rohen Diamanten.
Heutzutage verbringen A&R-Leute den Großteil ihrer Zeit auf Musikfestivals, wo aufsteigende Bands spielen, um sich in der Branche einen Namen zu machen.
Falls sie ein*e Musiker*in finden, die gut zu ihrem Label passt, arbeiten sie mit allen Akteur*innen des Labels und der Band zusammen, um den Vertrag zu unterschreiben und Musik aufzunehmen und zu veröffentlichen.
Um Erfolg zu haben, müssen A&R-Leute gute Networking-Skills haben und einfach Leute kennenlernen können, insbesondere auf Musikfestivals.
Sie müssen außerdem ein gutes Auge für Talent und ein solides Verständnis der Musikindustrie haben. Außerdem müssen sie wissen, welche Art von Talent das Label, für das sie arbeiten, sucht.
Was ist Künstlermanagement?
Künstlermanager*innen agieren hinter den Kulissen für die Musiker*innen, die sie repräsentieren, als die Verbindung zur Musikindustrie. Manager*innen arbeiten hart, um Beziehungen in der Branche zu knüpfen, und wissen, wie man Vertragsverhandlungen, Tour-Management, Promotion und vieles mehr handhabt.
Egal ob man ein Projekt unabhängig oder mit einem Label veröffentlicht – es ist immer nützlich, ein*e Manager*in zu haben.
Gute Manager*innen sollten ihren Klient*innen die Möglichkeit bieten können, in ihrer Karriere voranzukommen.
Gute Manager*innen sollten ihren Klient*innen die Möglichkeit bieten können, in ihrer Karriere voranzukommen.
Häufig beginnen Manager*innen ihre Karriere, indem sie für Plattenfirmen oder Künstlermanagement-Organisationen arbeiten.
Falls du dich für diesen Berufsweg entscheidest, musst du dich darauf gefasst machen, viele E-Mails zu beantworten. Du wirst es weit bringen, wenn du viele Beziehungen in der Musikbranche knüpfen kannst und irgendwann dafür bekannt bist, dass du mit großartigen Musiker*innen zusammenarbeitest.
Was macht ein*e Publizist*in?
Musikpublizist*innen sind Expert*innen, wenn es darum geht, Musiker*innen mit Musikmedien in Verbindung zu setzen. Professionelle Publizist*innen helfen Musiker*innen dabei, ihrem Projekt das richtige Messaging zu verpassen, bevor es an die Presse geschickt wird.
Sie kümmern sich außerdem darum, Möglichkeiten für mehr Medienpräsenz zu kreieren, z.B. Interviews, Rezensionen und mehr.
Es braucht viel Zeit, bis ein*e Publizist*in die Beziehungen aufgebaut hat, die sie oder er braucht, um erfolgreich zu sein. Viele Publizist*innen beginnen ihre Karriere in einer PR-Agentur.
Was machen Musikverleger*innen?
Musikverleger*innen stellen sicher, dass Musiker*innen bezahlt werden, wenn ihre Musik in Medien, Filmen, Werbespots, Radio, Videospielen und anderen Formen benutzt wird.
Verleger*innen arbeiten außerdem daran, die Musik von ihren Klient*innen in Medien zu platzieren, um Geld zu generieren, insbesondere in Fernsehen, Werbespots, Videospielen und Filmen.
In anderen Worten: Sie versuchen, die Musik ihrer Klient*innen an entsprechende Medien zu verkaufen.
Die meisten Musikverleger*innen arbeiten für einen großen Musikverlag. Falls du auf diesem Gebiet arbeiten willst, ist es ratsam, in solch einem Verlag zu beginnen.
4. Musikmedien-Jobs
Der Welt bedarf es an stetig neuen Inhalten zum Thema Musik. Die Leute wollen mehr über ihre Lieblingsmusiker*innen wissen und neue Musik entdecken.
Daher stellen Musikmedien viele Job-Gelegenheiten in der Musikbranche. Es gibt hunderte von Blogs (inklusive diesem hier!), Magazine, YouTube-Kanäle, TV-Sendungen und Filme, die sich mit Musik beschäftigen.
Und es gibt zudem so viele Blickwinkel, von denen aus man sich dem massiven Thema Musik nähern kann. Falls du Talent hast, was die Produktion und Präsentation von Inhalten (Texte, Video etc.) angeht, gibt es haufenweise Medienorganisationen, die Leute wie dich suchen.
5. Karriere in der Musikpädagogik und -therapie
Ein Job als Pädagog*in oder Therapeut*in ist eine tolle Art, seinen Lebensunterhalt mit Musik zu verdienen.
Ein Job als Pädagog*in oder Therapeut*in ist eine tolle Art, seinen Lebensunterhalt mit Musik zu verdienen.
Musikpädagogik ist sehr dankbare Arbeit und viele professionelle Musiker*innen unterrichten.
Und auch ein Job als Musiklehrer*in oder Bandleiter*in einer Schule ist ein sehr tragfähiger Karriereweg für diejenigen, die sowohl musikalische als auch pädagogische Fähigkeiten besitzen.
Und auch Musiktherapie ist ein tolles Feld. Die Forschung zeigt sehr deutlich, dass Musik jenen mit mentalen Problemen extrem helfen kann. Dementsprechend sind Stellen in diesem Feld sehr nötig.
Selbstverständlich brauchst du für einen Job in diesem Feld einen gewissen akademischen Hintergrund in Pädagogik oder Psychologie.
Gehe deinen eigenen Weg
Es gibt so viele Arten, Arbeit in der Musikindustrie zu finden. Du findest auf jeden Fall etwas, das zu deinen Fähigkeiten passt.
Es gibt so viele Arten, Arbeit in der Musikindustrie zu finden. Du findest auf jeden Fall etwas, das zu deinen Fähigkeiten passt.
Und natürlich gibt es noch viele weitere Arten, sich professionell mit Musik zu beschäftigen, die wir in diesem Artikel nicht angesprochen haben.
Hier nur ein paar Beispiele: Instrumenten-Design, DJing, Konzert-Promotion, Entwicklung von Musiksoftware, Live-Toningenieur*in, Bühnenmanagement, Klavierstimmer*in… und so weiter.
Die Musikwelt ist eine faszinierende Branche. Du wirst viele interessante und inspirierende Leute treffen, falls du dich für diesen Weg entscheidest.
Doch vergiss nie, dass du, wenn du eine erfolgreiche Karriere in der Musikbranche haben willst, leidenschaftlich mit dabei sein musst.
Viel Glück, und vergiss nicht, immer mal wieder bei den Stellenausschreibungen von LANDR nachzuschauen! Wir sind immer auf der Suche nach großartigem Talent in diversen Rollen.
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