Der LANDR Mixing-Leitfaden

Der LANDR Mixing-Leitfaden

Beim Mischen werden aufgenommene Spuren mit Hilfe von EQ, Kompression und Hall. zu einem vollständigen Song zusammengefügt. Im Grunde geht es beim Mischen darum, all deine unterschiedlichen Spuren so zu bearbeiten, dass sie zusammenpassen. Falls du ein absoluter Mixing-Neuling bist, lernst du hier alle Grundlagen, die fürs Mischen du brauchst.

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Halte deine Pegel im Gleichgewicht

Stelle mit Hilfe der Kanal-Fader ein grundlegendes Gleichgewicht zwischen all deinen Spuren her, bevor du sie bearbeitest.

Du solltest schon frühzeitig an Headroom denken. Wie du wahrscheinlich bereits festgestellt hast, kriecht der Pegel deines Master-Faders immer weiter nach oben, je mehr Spuren du deiner Session hinzufügst.

Wenn alles zu laut wird, geht’s mit den Problemen los. Du solltest stets ein Auge auf deine Meter werfen und dafür sorgen, dass weder die einzelnen Spuren noch der Master-Bus -6 dB überschreiten.

Headroom ist ein extrem wichtiges Thema für Toningenieur/innen. Mit unserem Headroom-Leitfadenlernst du, wie du Headroom schaffst und dadurch deinen Mix verbesserst.

Nutze Busse

Mit einem Bus bzw. einer AUX-Return-Spur kannst du Audiomaterial im Mixer deiner DAW weiterleiten.

Schicke die Ausgabe mehrerer Spuren zu einem Bus, um sie mit denselben Effekten und Tools zu bearbeiten. Oder erstelle mit dem AUX-Send einer Spur einen parallelen Signalweg.

Busse sind unfassbar nützlich. Indem du deine Sessions so organisierst, dass es einen Bus für jedes Element gibt, hilft dir das dabei, den Überblick über deinen Mix zu behalten und spontan Feineinstellungen vorzunehmen.

Mehr über Sends, Returns und Busse erfährst du hier.

Die Bearbeitung

Jetzt kommen wir zum spaßigen Teil. Der Großteil deines Mixing-Prozesses kann in drei Aufgaben unterteilt werden: EQ, Kompression und Raumwirkung.Das Mischen kann schnell kompliziert werden, doch diese drei Teile machen 90% des gesamten Prozesses aus. Wenn du diese drei Elemente draufhast, ist auch der Rest kein Problem mehr.

EQ

Beim Equalizing werden die Frequenzen deiner Spuren so geboostet, abgeschnitten und ausbalanciert, dass alles zusammen im Mix gut funktioniert.

Unsere Ohren können eine riesige Bandbreite an Frequenzen wahrnehmen, ungefähr zwischen 20 Hz bis 20 kHz. Jedes Element in deinem Mix verfügt über Informationen in unterschiedlichen Bereichen dieser Bandbreite. Das solltest du beim Mischen stets im Hinterkopf behalten.

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Wenn sich beispielsweise zwei der Instrumente in deinem Mix in Hinblick auf ihren Frequenzanteil stark überschneiden, wird es schwierig, die Instrumente in der Aufnahme wahrzunehmen. Dieses Phänomen nennt sich Maskierung.

Dementsprechend musst du in deinem Mix für jedes Instrument seinen eigenen Platz schaffen, damit sich Sounds nicht überschneiden. Das kannst du mit Hilfe von Filtern erreichen.

Du wirst überrascht sein, wieviel des Sounds in deinen Spuren eigentlich nicht wirklich etwas zum Mix beiträgt, insbesondere Elemente im niedrigen und mittleren Frequenzbereich.

Mit Hilfe von Tiefpass-Filtern kannst du dafür sorgen, dass sich keine Elemente mit den fundamentalen Sounds deines Mixes (wie Kick und Bass) im unteren Frequenzbereich in die Quere kommen.

Mehr zum Thema, wie du mit Tiefpass-Filtern arbeitest, um Kick und Bass korrekt zu mischen, erfährst du hier.

Kompression

Kompression ist das andere zentrale Tool beim Mischen. Doch im Gegensatz zu EQ beschäftigt sich Kompression mit der Dynamik deines Mixes. Sie ist sozusagen der Kleber, der alles zusammenhält.

Bei der Kompression wird der Dynamikumfang eines Signals reduziert. Der Dynamikumfang ist der Bereich zwischen den lautesten und leisesten Teilen eines Audiosignals.

Kompressoren senken die lautesten Teile des Signals ab und boosten das Endergebnis, damit die leiseren Teile wahrnehmbarer sind.

Kompression ist essentiell, doch es ist super wichtig, sie korrekt einzusetzen. Schlechte Kompression führt zu einem leblosen, kraftlosen und langweiligen Mix.

Mehr zum Thema Kompression und wie du sie korrekt anwendest, um deinen Mix zu verbessern, erfährst du hier.

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Hall (Reverb)

Mit Hall fügst du deinen Aufnahmen eine gewisse Räumlichkeit hinzu.

Hall funktioniert am besten als Send-Effekt. Erinnerst du dich an die Busse, die ich vorher angesprochen habe? Erstelle einen AUX-Return-Kanal für den Hall und nutze die Sends der Spur um zu entscheiden, wieviel des Signals du durch den Hall-Effekt schicken willst.

Geschmackvoller Hall verleiht deinem Mix eine immersive, dreidimensionale Qualität. Außerdem liefert er Instrumenten einen Kontext und sorgt für subtile Vermengungen.

Hier erfährst du, wie du deine Hall-Plugins korrekt einstellst.

Plugins

Plugins gibt es in vielen Formen und Größen. Ob du mit VSTs, AUs oder sogar AAXs arbeitest, hängt von deiner DAW ab.

Plugins sind mit der spannendste Teil beim Mischen und viele sind sogar kostenlos. Hier sind ein paar unserer Lieblings-Plugins aus unserer umfangreichen Liste der besten kostenlosen VST-Plugins.

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Klanghelm – DC1A Compressor

Klanghelm DC1A ist ein benutzerfreundlicher kostenloser Kompressor, der deine Tracks mit der Wärme analoger Hardware versorgt.

Es hat nur zwei Regler, kann jedoch so ziemlich alles von ‘sanftem Levelling bis hin zu hartem Pumpen’.

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Ignite Amps PTeq-X

Ignite Amps PTeq-X ist eine kostenlose Software-Emulation einer der besten Hardware-EQs aller Zeiten – dem Pultec EQP-1A.

Mit einem dem Pultec nachempfundenen EQ zu mischen, ist einfach fantastisch. Dank des PTeq-X kannst du es auch mit deinen Tracks ausprobieren.

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Valhalla DSP FreqEcho

Valhalla DSP FreqEcho ist ein vielfältiges kostenloses Delay-Plugin. Mit lediglich jeweils einem High-/Low-Cut-Filter und Pitch-Shifter auf den Repeats kann das FreqEcho eine beeindruckende Menge an Delay-Seltsamkeiten erzeugen.

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TAL Chorus-LX

TAL-Chorus-LX ist eine akkurate Reproduktion des unverwechselbaren Chorus, den man auf dem klassischen Roland Juno 60 Synthesizer findet.

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Smartelectronix Ambience

Smartelectronix Ambience war eines der ersten qualitativ hochwertigen kostenlosen Hall-Plugins. Und es ist nach wie vor eine tolle Option für träumerische Hall-Effekte.

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Spezielle Verfahren

Mix Referencing

Beim Mix referencing vergleichst du deinen fast fertigen Mix mit dessen vorangegangenen Versionen, anderen Mixen, die du erstellt hast, oder kommerziellen Aufnahmen, um die Qualität des Mixes zu überprüfen.

Referenz-Tracks sind der beste Weg um sicherzugehen, dass dein Mix funktioniert und mit kommerziellen Aufnahmen mithalten kann.

Mit deinen durch LANDR gemasterten Tracks ist das Ganze super einfach.

Eine grobe, mit LANDR gemasterte Version deines Tracks bringt deinen Mix viel näher an das Level kommerzieller Aufnahmen heran.

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Panning

Beim Panning werden deine Spuren im Stereofeld platziert. Der Pan-Regler im Mixer deiner DAW verändert die Position des Sounds, indem er die Menge des Signals, die jeweils zum rechten und linken Lautsprecher geschickt wird, variiert.

Durch Panning wird dein Mix breiter und immersiver. Es sorgt außerdem dafür, dass jedes Element seinen eigenen Platz im Mix bekommt. Allerdings solltest du beim Panning nie die Mitte des Stereofelds vergessen. Ein guter Mix hat ein solides Zentrum, in dem die grundlegenden Instrumente wie Kick und Bass angesiedelt sind.

Eine gute Faustregel hierbei besteht darin, auf jeder Seite des Stereofelds die gleiche Anzahl von Elementen zu haben. Versuche, deinen Mix in Paare einzuteilen, die du dann jeweils auf die unterschiedlichen Seiten des Stereofelds pannst.

Layering

Beim Layering (Schichtung) werden mehrere Spuren aufeinander geschichtet, damit sich ihre unterschiedlichen Qualitäten gegenseitig ergänzen.

Am besten fängst du damit an, ein paar Kick-Samples aufeinander zu legen, um die unterschiedlichen Teile deines Kick-Sounds zu betonen.

Zum Beispiel kann es sein, dass das ‘Klicken’ eines Samples besonders effektiv ist, wenn es mit den niedrigen Frequenzen eines anderen Samples gepaart wird. Du solltest stets auf den EQ jedes einzelnen Samples achten und dafür sorgen, dass jedes Sample seinen Platz findet.

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Entmatschen

Einen matschigen Mix kann man im Grunde nur mit EQing reparieren. Erinnerst du dich an den Maskierungseffekt, von dem ich es vorher hatte?

Ein matschiger Sound entsteht dann, wenn sich zu viele verschiedene Elemente im unteren bis mittleren Frequenzbereich überschneiden. Dieser Bereich ist besonders schwierig zu EQen, da sehr viele Instrumente über Oberschwingungen in diesem Bereich verfügen.

Du musst ein bisschen damit herumexperimentieren, verschiedene Teile unterschiedlicher Elemente weg zu schneiden. Nutze dabei stets deine Ohren.

Los geht’s mit dem Mischen!

Ab sofort hast du das grundlegende Know-How, das du brauchst, um mit dem Mischen loslegen zu können.

Wie mit jeder anderen Fähigkeit auch, liegt der ideale Weg, deine Mixing-Skills dauerhaft zu verbessern, in der Übung. Master deinen Mix frühzeitig mit LANDR, um festzustellen, wie dein Mix vorankommt.