Kondensatormikrofone: Studio-Vocals und mehr aufnehmen
Kein Heimstudio ist komplett ohne mindestens ein Mikrofon – insbesondere wenn du Vocals aufnehmen willst.
Um Vocals in deine DAW aufzunehmen, brauchst du ein Mikro und ein Audio-Interface.
Doch es gibt unterschiedliche Arten von Mikrofonen. Nicht jedes Mikro ist für alle Quellen geeignet.
In diesem Artikel schauen wir uns Kondensatormikros genauer an. Diese Art von Mikro sieht man am häufigsten beim Gebrauch von Vocals, doch man kann noch um einiges mehr mit ihnen anstellen.
Was sind Kondensatormikros?
Kondensatormikros sind Mikrofone, die anhand eines elektrischen Kondensators akustische Vibrationen in ein Signal verwandeln.
Aufgrund dieser Methode der Signalgenerierung sind Kondensatormikros extrem empfindlich. Dementsprechend fangen sie viele Details ein und funktionieren besonders gut für leise Quellen.
Kondensatormikros beinhalten aktive Elektronik, daher müssen sie mit Strom versorgt werden, um funktionieren zu können.
Kondensatormikros beinhalten aktive Elektronik, daher müssen sie mit Strom versorgt werden, um funktionieren zu können.
In den meisten Fällen reicht die 84-V-Phantomspeisung deines Audio-Interface aus.
Doch manche Vintage-Mikrofone benötigen eine externe Stromversorgung – insbesondere wenn ihr Schaltkreis Vakuumröhren beinhaltet.
Großmembran-Kondensatormikrofone
Großmembran-Kondensatormikrofone sind wahrscheinlich das ersten, was einem einfällt, wenn man an Mikros für die Studioaufnahme denkt.
Sie sind große, schicke und ziemlich ernst anmutende Mikros, die man in den meisten professionellen Aufnahme-Situationen findet.
Großmembran-Kondensatormikrofone verfügen über diverse wichtige Qualitäten und Vorteile.
Sie haben extrem niedriges Eigenrauschen, wodurch man mit ihnen effektiv sehr leise oder dynamische Quellen aufnehmen kann.
Doch vor allem klingen Großmembran-Kondensatormikros sehr angenehm, insbesondere für Vocals.
Der Grund dafür ist ziemlich technisch, doch im Grunde liegt das an einer Kombination aus dem Nahbesprechungseffekt und der Richtcharakteristik, die sich bei niedrigeren Frequenzen leicht verformt.
Das Ergebnis ist ein großer, fetter und kräftiger Sound für Studio-Vocals, an den wir mittlerweile gewöhnt sind.
Kleinmembran-Kondensatormikrofone
Kleinmembran-Kondensatormikros sind der kleinere und unauffälligere Cousin des Großmembran-Kondensatormikros.
Sie werden manchmal auch Bleistift-Kondensatormikros genannt und bieten ihre eigenen Vorteile.
Kleinmembran-Kondensatormikros, die manchmal auch Bleistift-Kondensatormikros genannt werden, bieten ihre eigenen Vorteile.
Die Richtcharakteristik ist über das gesamte Frequenzspektrum hinweg extrem konsistent. Außerdem weisen sie ein exzellentes Transientenverhalten auf.
Dadurch sind sie perfekt für Percussions, Akustikinstrumente und alle anderen Elemente, die Detail und Realismus erfordern.
Man kann sie zudem super in einem Stereo-Setup einsetzen, um reale Umgebungen einzufangen – viele Kleinmembran-Kondensatormikros kann man genau zu diesem Zweck als Paar kaufen.
Was man mit Kondensatormikros aufnimmt
Wie im Fall von allen anderen Arten von Mikrofonen auch, gibt es Quellen, die man besonders gut mit Kondensatormikros einfängt. Hier eine Liste mit den Elementen, die man am besten mit Kondensatormikros aufnimmt:
1. Vocals
Vocals sind die perfekte Quelle für Kondensatormikros.
Abgesehen von ein paar Ausnahmen (wie Schreien oder aggressiven Stilen) werden die meisten Studio-Vocals mit Großmembran-Kondensatormikros aufgenommen.
Der Detailreichtum, der Realismus und die gigantische Qualität von Großmembran-Kondensatormikros tragen viel zum klanglichen Charakter, den wir mit aufgenommenem Gesang assoziieren, bei.
Der Detailreichtum, der Realismus und die gigantische Qualität von Großmembran-Kondensatormikros tragen viel zum klanglichen Charakter, den wir mit aufgenommenem Gesang assoziieren, bei.
2. Realistisches Stereo
Zwei Kleinmembran-Kondensatormikros können so arrangiert werden, dass sie ein extrem realistisches Stereobild produzieren.
Tatsächlich sind die Mikros, die man in den meisten mobilen Aufnahmegeräten findet, Kleinmembran-Kondensatormikros.
Immer wenn du überzeugenden Stereo-Sound aufnehmen willst, der das Gefühl entstehen lässt, dass man sich direkt im Raum befindet, sind Kleinmembran-Kondensatormikros eine gute Wahl.
3. Akustikinstrumente
Der Realismus und das Detailreichtum von Kondensatormikros macht sie zum idealen Kandidaten für die Aufnahme von Akustikinstrumenten.
Akustikgitarren, Horn und Streichinstrumente wie Geige oder Kontrabass sind super Kandidat*innen für Klein- und Großmembran-Kondensatormikros.
4. Bass Drum
Viele Tontechniker*innen nehmen Kick Drums auf, indem sie ein Mikro durch das Bullauge in der Trommel und ein anderes Mikro außerhalb der Trommel vor dem Trommelfell montieren.
Meistens ist das Mikro, das in der Trommel platziert wird, ein dynamisches Mikro, um den Druck der Transienten des Schlägels einzufangen.
Ein Großmembran-Kondensatormikro kann eine gute Wahl für das außerhalb der Trommel platzierte Mikro sein. Der zusätzliche Nahbesprechungseffekt eines Nieren-Großmembran-Kondensatormikros kann das Low End der Trommel auf angenehme Weise verstärken.
5. Overheads
Vor der Revolution der Bändchen-Technologie hat man häufig Klein- und Großmembran-Kondensatormikros als Drum Overheads benutzt.
In manchen Situationen sind sie durchaus eine gute Wahl. Wenn du einen hellen, luftigen Sound mit mehr Becken-Schmackes willst, solltest du zwei Kleinmembran-Kondensatormikros benutzen.
Und auch Großmembran-Kondensatormikros können interessante Eigenschaften haben, wenn man sie als Overheads benutzt.
Kondensatormikros sind eine tolle Option für Overheads, wenn man Akustikinstrumente aufnimmt, und in allen anderen Situationen, in denen Realismus und Detail erforderlich ist.
Das richtige Werkzeug für die jeweilige Aufgabe
Jede*r Produzent*in sollte zumindest ein Kondensatormikro in ihrem oder seinem Werkzeugkasten haben, insbesondere wenn sie oder er Vocals aufnehmen will.
Doch dieses großartige Mikro kann noch viel mehr als Gesang einfangen.
Egal ob du eine intime Gitarren-Performance aufnehmen oder das wummernde Low End einer Bassdrum einfangen willst – indem du weißt, wo und wann du Kondensatormikros am besten einsetzt, kommst du dem Sound, den du anstrebst, einen Schritt näher.
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