Hip-Hop mischen: Die Grundlagen, die du brauchst, um loszulegen

Hip-Hop mischen: Die Grundlagen, die du brauchst, um loszulegen

Hip-Hop zu mischen, kann schwieriger sein als ihn zu produzieren.

Wenn bei der Musikproduktion der kreative Geistesblitz einschlägt, kann es passieren, dass du nach nur wenigen Stunden einen fertigen Track hast.

Doch ihn richtig zu mischen, kann sich um einiges schwieriger gestalten.

Falls du dabei bist, an Momentum zu verlieren, weil es an der Zeit ist, deinen Track zu mischen, ist dieser Artikel genau richtig für dich.

Hier kommen neun wichtige Tipps fürs Mischen von Hip-Hop, die dir dabei helfen, deine Tracks schneller fertig zu bekommen.

1. Mach dir das Mischen mit einem guten Arrangement leichter

Beim Arrangieren strukturierst du die verschiedenen Instrumente und Klänge in deinen Tracks. Wenn du es richtig anstellst, kann dies das Mischen um einiges erleichtern.

Gängige Probleme wie ein zu dünner oder harscher Mix können überraschend einfach durch gute Entscheidungen beim Arrangieren behoben werden.

Gängige Probleme wie ein zu dünner oder harscher Mix können überraschend einfach durch gute Entscheidungen beim Arrangieren behoben werden.

Mit Hilfe eines Spektrumanalysators kannst du feststellen, was in deinem Track noch fehlt und wie du diese Lücke schließen kannst. Lege den Analysator auf deinen Master-Bus und schau dir an, welcher Bereich des Frequenzspektrums noch Arbeit braucht.

Vielleicht stellst du fest, dass es deinem Mix an einem Element im tiefen bis mittleren Frequenzbereich fehlt. Oder vielleicht verfügt er über zu viele Informationen im oberen Frequenzbereich.

Ein einfacher Weg, um dieses Problem durch ein wenig harmonische Dichte zu beheben, besteht darin, Samples ausfindig zu machen, die das bereits existierende Arrangement ergänzen. Falls du nicht weiterkommst oder keine Zeit hast, hilft dir LANDRs Selector-Tool dabei, ergänzende Sounds zu finden, um die Lücke zu schließen.

Falls alles andere fehlschlägt, kannst du auch jene Spuren oder Sounds stummschalten, die nichts Positives zu deinem Mix beitragen – beim Mischen von Hip-Hop ist weniger manchmal mehr.

2. Schaffe ausreichend Headroom dank Gain-Staging

Wenn du viele Spuren in deiner Session hast, kann das dazu führen, dass sich die Pegel am Ende auf dem Master-Bus anhäufen.

Übersteuerung ist die starke digitale Verzerrung, die auftritt, wenn deine Pegel 0 dBFS überschreiten.

Dieses Problem tritt besonders dann häufig auf, wenn man mit normalisierten Samples arbeitet, deren Pegel diesem Maximum bereits sehr nahe kommen.

Die Lösung lautet Gain-Staging. Wenn du einen durchschnittlichen Pegel von -18 dBFS (oder einen Maximalpegel von etwa -10 dBFS auf deinen Fadern) anpeilst, wirst du am Ende einen gesunden Pegel auf deinem Master-Bus haben.

Sobald du deine Spuren mit Hilfe von Gain-Staging richtig eingepegelt hast, kannst du die Pegel über den gesamten Mix hinweg einstellen.

Denke an dein Arrangement, während du deine Pegel einstellst und mit Panning experimentierst

Was soll im Mittelpunkt stehen? Was im Hintergrund bleiben? Wie breit oder eng soll jedes Element sein?

Gesang ist im Hip-Hop meistens das wichtigste Element, zusammen mit der Kick, der Snare und dem Bass. Ordne den Rest deines Mixes um diese zentralen Elemente herum an, dann sollte sich der Rest wie von selbst ergeben.

3. Bringe mit Automation Bewegung in deinen Mix

Automation ist ein unterbewertetes Tool, das deinem Mix frisches Leben einhauchen kann. Du kannst so ziemlich jeden Parameter in deiner Session automatisieren.

Gehe deine Pegel-Veränderungen durch – hebe manche Teile an und senke andere ab. Versuch’s damit, dein Panning von links nach rechts zu automatisieren.

Denke an dein musikalisches Arrangement, wenn du mit Mix-Automation arbeitest. Vielleicht willst du, dass sich die Synthesizer während der Strophe zurückhalten, langsam immer lauter werden und dann im Refrain im Vordergrund stehen.

Du kannst auch deine Plugin-Parameter automatisieren, wenn du deinem Mix Audioeffekte hinzufügst. Automatisierte Hall- oder Delay-Effekte eignen sich prima dazu, Vocal-Hooks ins Gedächtnis der Hörer*innen einzubrennen.



4. Halte den Gesang für maximale Wirkung im Vordergrund

Wie ich bereits erwähnt habe, sollte der Gesang – falls dein Track welchen hat – im Mix im Vordergrund stehen. Gesang ist so ziemlich das wichtigste Element, wenn man Hip-Hop mischt.

Die wahre Kraft von Hip-Hop-Vocals liegt im mittleren bis oberen Frequenzbereich (2 kHz – 7 kHz). Achte auf andere Elemente in deinem Mix, die sich in diesem Frequenzbereich in die Quere kommen könnten.

Bearbeite alle auffälligen Instrumente mit subtraktiven EQ, um dem Gesang Raum zum Atmen zu schaffen.

Bearbeite alle auffälligen Instrumente mit subtraktiven EQ, um dem Gesang Raum zum Atmen zu schaffen.

Die Stimme ist ein sehr dynamisches Instrument, bei dem gute Kompression viel bewegen kann. Benutze einen Kompressor, um den Dynamikumfang des Gesangs zu reduzieren, damit er gut in den Mix passt.

5. Mache Platz für deinen Bass, damit er wummern kann

Denken wir an die tiefsten Instrumente in einem Hip-Hop-Track – die Kick-Drum und die Bassline.

Wenn du klar ein Element auswählst, das diesen Raum einnimmt, kann dein Mix so mehr Wirkung entfalten.

Der erste Frequenzbereich, den du dir in diesem Zusammenhang anschauen musst, ist der Subbass-Bereich, der zwischen 30 Hz und 60 Hz liegt. Du musst dich für ein Element entscheiden, das in diesem Bereich liegt, um den deutlichsten, wirkungsvollsten Sound zu bekommen.

808-Samples sind häufig die beste Wahl als dominierendes Element in diesem Bereich.

Falls du auch eine Kick-Drum hast, die gleichzeitig mit der 808 läuft, solltest du deren tiefste Frequenzen mit Hilfe von EQ herausfiltern. Sie kann sie im Tiefbassbereich bleiben, doch du musst auf ihre mittleren bis oberen Frequenzen achten, damit sie im Mix durchkommt.

Viele Produzent*innen transponieren ihre 808-Samples um mehrere Oktaven, damit sie zum Rest des Songs passen. Nachdem du die Line geschrieben hast, solltest du die 808 wieder in den Subbass-Bereich verschieben.

Falls du eine Kick-Drum hast, sollte sie den Subbass-Bereich dominieren und deine Bassline darüber im tiefen Mittelfeld liegen.

Indem du deine Kick-Drum auf den Grundton deines Songs stimmst, stärkst du die Wirkung des Subbasses. Eine starke Bass-Drum legt das Fundament für den Rest deines Tracks.



6. Nutze Parallel-Sättigung, um hervorzustechen

Deine Hörer*innen werden sich deine Tracks auf vielen unterschiedlichen Systemen anhören. Geräte wie Handys und Laptops können tiefe Frequenzen nicht gut wiedergeben.

Doch du kannst dafür sorgen, dass deine basslastigen Sounds auch über diese kleinen Lautsprecher-Systeme funktionieren.

Das stellst du am besten an, indem du Parallel-Sättigung für deine Bass-Instrumente einsetzt.

Sättigung erzeugt angenehme harmonische Verzerrung, die die mittleren Frequenzen und Oberschwingungen in einem Sound hervorbringen.

Kleine Lautsprecher können diese Obertöne wiedergeben, weshalb deine Bassline dementsprechend hörbar sein wird. Indem du deine Sättigung parallel einstellst, bekommst du detaillierte Kontrolle und vermeidest, dass dein Mix harsch klingt.

Indem du deine Sättigung parallel einstellst, bekommst du detaillierte Kontrolle und vermeidest, dass dein Mix harsch klingt.

Schicke deine Bass-Spur an einen AUX-Rücklaufkanal, der mit einem Sättigungs-Plugin versehen ist. Mische anschließend das gesättigte Signal mit dem Original, um deiner Spur die perfekte Balance zu verpassen.

7. Schaffe Textur mit Hilfe von Effekten

Das Mischen von Hip-Hop unterscheidet sich nicht allzu sehr vom Mischen anderer Arten von Musik. Audioeffekte wie Hall, Delay und Modulation sind wichtig, da sie dein Arrangement ergänzen und deinem Track Leben einhauchen.

EQ und Kompression sind Eckpfeiler des Mixings, doch kreative Effekte sind auch wichtig.

Hall und Delay erschaffen ein Raumgefüge, indem dein Mix leben kann und das ein bestimmtes Tiefengefuhl erzeugt, dank dem die starken Elemente hervorstechen können.


Modulation sorgt für Bewegung und Charakter. Du wirst dich wundern, wie stark Samples mit den richtigen Effekten zum Leben erweckt werden können. Im Bereich kreative Effekte gibt es keine Regeln!

8. Master deine Musik für die finale Politur

Selbst wenn du allen hier aufgeführten Schritten gefolgt bist, kann es dennoch sein, dass du noch nicht hundertprozentig mit deinem Track zufrieden bist.

Das liegt daran, dass er noch nicht gemastert ist. Mastering ist der finale Schritt der Musikproduktion, bei dem deine Tracks mit dem für den Release nötigen Sound versorgt werden.

Mastering ist der finale Schritt der Musikproduktion, bei dem deine Tracks mit dem für den Release nötigen Sound versorgt werden.

Beim Mastering werden subtile Veränderungen vorgenommen, die nötig sind, damit deine Musik mit professionell produzierten Tracks auf den Streaming-Plattformen mithalten kann. Es standardisiert die Lautstärke und sorgt dafür, dass dein Track auf allen Wiedergabesystemen ausgewogener klingt. Das ist unentbehrlich, wenn du vorhast, deine Musik mit einem Online-Vertreiber zu veröffentlichen.

Um einen guten Master zu bekommen, musst du eine*n Mastering-Ingenieur*in engagieren oder durch künstliche Intelligenz betriebenes Online-Mastering ausprobieren. Das Mastering von LANDR ist der einfachste Weg, um schnell einen soliden Master zu bekommen, und es kostet um einiges weniger als ein*e professionelle*r Mastering-Ingenieur*in.

Arbeite weiter an deinem Mix

Falls du es bis ans Ende dieses Artikels geschafft hast, verfügst du jetzt über eine gute Grundlage für einen erfolgreichen Mix.

Jetzt da du weißt, wie du deinen Hip-Hop-Track mischst, kannst du dich wieder an deine DAW setzen und ihn fertigstellen.

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Annika Wegerle

Annika liebt verquere Geschichten und schillernde Figuren. Sie schreibt über Musik und alles, was sie sonst in die Finger bekommt.

@Annika Wegerle

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