Drums mischen: Wie du in nur 7 Schritten einen kräftigen Drum-Sound bekommst
Das Mischen von Drums ist mit eine der befriedigendsten Aktivitäten der Musikproduktion.
Drums treiben den Rhythmus eines Songs voran, und sie genau so zu mischen, wie man es sich vorgestellt hat, ist ein tolles Gefühl! Doch wenn du noch nicht so häufig Drums gemischt hast, ist das Ganze gar nicht so einfach.
Doch du kannst schon gute Ergebnisse erzielen, wenn du weißt, wie du ein paar zentrale Verfahren anwendest.
In diesem Artikel zeige ich dir, wie du in nur 7 Schritten kräftige und druckvolle Drums mischst.
Dann legen wir mal los.
1. Erstelle Busse, um deine Spuren zu organisieren
Der erste Schritt, um Drums erfolgreich mischen zu können, besteht darin, deine Spuren korrekt einzurichten.
Das bedeutet, dass du Busse erstellen solltest, um deine Spuren zu organisieren und an den richtigen Stellen zu bearbeiten.
Dazu brauchst du zunächst einen Haupt-Stereo-Bus für deinen gesamten Drum-Mix.
Der erste Schritt in Richtung eines erfolgreichen Drum-Mixes ist das Organisieren deiner Spuren.
Indem du die Ausgabe deiner individuellen Mikros zu diesem AUX-Kanal sendest, kannst du den gesamten Drum-Sound bearbeiten und seinen Gesamtpegel anpassen.
Du solltest zudem Mono-Busse für etwaige Drums erstellen, die über mehrere Mikrofone aufgenommen wurden, z.B. wenn du für deine Snare jeweils oben und unten ein Mikro angebracht hast.
Sende die Ausgabe dieser Busse ebenfalls an den Haupt-Drum-Bus.
Zu guter Letzt solltest du separate Busse für die linken und rechten Overhead-Mikros erstellen, sodass du sie unabhängig voneinander einstellen kannst.
Hier ist eine graphische Darstellung von korrekten Spur-Bussen:
2. Benutze Expansion für zusätzliche Druckkraft
Wenn Tontechniker*innen Drums aufnehmen, platzieren sie meistens Mikrofone im Raum, oberhalb der Schlagzeugerin/des Schlagzeugers und nahe an jedem einzelnen Element des Drum-Kits.
Mit Hilfe der nahe am Drum-Kit platzierten Mikros machst du spezifische Sounds wie die Kick oder Snare lauter, sodass sie ihren idealen Platz im Mix einnehmen.
Doch egal wie gut sie platziert sind, nah platzierte Mikros nehmen auch immer Audiomaterial von den anderen Elementen des Kits auf.
Mit Hilfe der nahe am Drum-Kit platzierten Mikros machst du spezifische Sounds wie die Kick oder Snare lauter, sodass sie ihren idealen Platz im Mix einnehmen.
Falls diese unerwünschten Sounds zu laut sind, kannst du die von diesen Mikros eingefangenen Elemente im Mix nicht boosten, ohne dass dabei störende Hintergrundgeräusche von den Becken auftauchen.
Um diese zu reduzieren, kannst du Expansion benutzen.
Ein Expander ist wie ein umgekehrter Kompressor – er reduziert den Pegel des Signals, wenn er unter den Grenzwert fällt, statt wenn er ihn überschreitet.
Vielleicht kennst du dich bereits ein wenig mit Expandern aus, falls du schonmal ein Noise-Gate. benutzt hast. Viele Tontechniker*innen benutzen Gates für Drums, doch manchmal führt das dazu, dass die Drums abgewürgt und unnatürlich klingen.
In den meisten Fällen muss das Hintergrundrauschen nicht komplett entfernt werden – du musst es lediglich so weit reduzieren, dass es im Mix nicht stört.
Hier wird gut erklärt, wie du mit Hilfe von Expandern den Sound von deinen nah platzierten Mikros aufräumen kannst:
Wende Expansion auf deine nah platzierten Mikros an, wenn du einen klareren und drickvolleren Kick-, Snare- oder Tom-Sound willst.
3. Nutze Parallel-Kompression für mehr Gewicht
Kompression ist wichtig beim Mischen von Drums, doch sie kann schnell übers Ziel hinausschießen.
Starke Kompression kann super klingen, wenn die Drums alleine gespielt werden, kann jedoch dazu führen, dass sie im Mix verschwinden.
Wie also bekommst du die klanglichen Vorteile, ohne an Druckkraft einzubüßen? Parallel-Kompression ist da die beste Lösung.
Dazu brauchst du ein Kompressor-Plugin mit einem Mix-Regler oder einem separaten Send- und AUX-Return-Kanal für deinen Kompressions-Sound.
Da der Kompressor parallel eingeschaltet ist, kannst du ihn aggressiver einstellen, um dem Sound Gewicht und Kraft zu verleihen und die natürlichen Transienten wieder einzuführen.
Hier ist ein Überblick zum Thema Parallel-Kompression:
4. Kreiere mit Hilfe von Hall Räumlichkeit und Tiefe
Das Schlagzeug ist ein Akustik-Instrument, das man normalerweise in einem halligen Raum hört. Das bedeutet, dass es eine gewisse Räumlichkeit braucht, um natürlich und dreidimensional zu klingen.
Viele Tontechniker*innen benutzen dafür Mikrofone, die weiter entfernt platziert werden. Doch falls das für dich keine Option ist, funktionieren Hall-Plugins auch gut.
Das Schlagzeug ist ein Akustik-Instrument, das man normalerweise in einem halligen Raum hört. Das bedeutet, dass es eine gewisse Räumlichkeit braucht, um natürlich und dreidimensional zu klingen.
Du musst einen weiteren Bus erstellen, um die Drum-Spuren zu einem Hall-Plugin zu senden. Um einen überzeugenden Sound zu bekommen, musst du aufpassen, welche Quellen du an das Plugin sendest.
Früher war es gängig, lediglich das von den nah platzierten Mikros aufgenommene Signal an den Hall zu senden, doch das kann zu einer leicht bizarren Textur führen.
Und wenn das Material von diesen Mikros mit einem Expander versehen wird, ist dieser Effekt noch ausgeprägter – dieser spezielle Sound war in den 80ern sehr beliebt.
Falls du keine Raummikrofone hast, empfehle ich zusätzlich subtilen Hall auf den Overheads statt ausschließlich auf den nah platzierten Mikros.
5. Nutze Sättigung, um die Drums hervorzuheben
Bis jetzt klingen die Drums gut und klar und verfügen über ausreichend Druckkraft und überzeugende Räumlichkeit.
Doch selbst dann kann es sein, dass es schwierig ist, sie im Mix hervorzuheben. Ein Weg, um dies zu bewerkstelligen, ist harmonische Sättigung.
Dabei handelt es sich um subtile Verzerrung, die deinen Drum-Sound mit komplexen Oberschwingungen versieht und so im Mix präsenter macht.
Sättigung ist subtile Verzerrung, die deinen Drum-Sound mit komplexen Oberschwingungen versieht und so im Mix präsenter macht.
Die meisten Plugins, die diese Art von Verzerrung erzeugen, sind analoger Hardware nachempfunden. Alte elektronische Komponenten wie Röhren, Transformatoren und Magnetband sind für ihren angenehmen Sound berühmt.
Tontechniker*innen setzen diese Prozessoren ein, um ihren Mix mit Hilfe von Sättigung zu verbessern.
Hier ist ein schönes Beispiel dafür, wie ein Tonband-Plugin den mittleren Frequenzbereich verbessern und den Sound mit angenehmer Sättigung versehen kann.
6. Füge Samples für die Textur hinzu
Das Zeitalter der DAW bietet Tontechniker*innen Zugriff auf viele neue Tools, mit denen sie Mixe verbessern können.
Es ist in vielen Genres üblich, die individuellen Schläge, die über Drum-Mikros aufgenommen werden, mit Samples zu ersetzen, um so ihren Sound zu verändern.
Falls du allen Schritten in diesem Leitfaden gefolgt bist und deine Drums nach wie vor nicht die gewünschte Wirkung entfalten, kannst du diese Herangehensweise in Betracht ziehen, um das Problem zu beheben.
Um Samples über deine Drum-Mikros zu triggern, brauchst du ein Sample-Ersatz-Plugin.
Diese Plugins erkennen die Transiente eines eingehenden Signals und triggern ein Sample, wenn der Pegel einen bestimmten Grenzwert überschreitet.
Jeden einzelnen Schlag in deinen Drum-Mikros zu ersetzen ist ziemlich extrem, doch indem du auf subtile Art Samples in deine echten Drums mischst, kannst du sie prima intensivieren.
Hier ist ein einfacher Weg, wie du Samples mit Hilfe von internen Tools von Logic Pro X über deine Drum-Mikros triggerst.
7. EQe deine Drums, um sie dem restlichen Mix anzupassen
Es überrascht dich vielleicht, dass ich mir EQ bis zum Schluss aufgehoben habe.
Doch falls dein Mix mit Hilfe der Verfahren aus den vorangegangen Schritten bereits gut klingt, brauchst du vielleicht gar keinen EQ.
Außerdem sind alle Mixe unterschiedlich und es lassen sich nur schwer Ratschläge bezüglich spezifischer Frequenzen geben, die du eventuell in deinem Mix bearbeiten musst.
Nichtsdestotrotz gibt es ein paar gängige EQ-Praktiken beim Mischen:
- Benutze einen Hochpassfilter auf dem Haupt-Bus, um in den niedrigsten Frequenzen (< ~40 Hz) aufzuräumen.
- Bearbeite den Bereich zwischen 250-350 Hz der Kick-Drum, um Platz für den Bass zu schaffen.
- Booste die Snare im Bereich zwischen 5 kHz und 8 kHz, um das “Knacken” zu betonen.
- Booste die Kick sanft zwischen 55-65 Hz, um die Grundfrequenz hervorzuheben.
- Booste die Overheads sanft zwischen 10-12 kHz, um ihre “Luftigkeit” zu betonen.
Hier sind zusätzliche Informationen bezüglich dessen, wie die tiefen Elemente in deinem Mix – wie die Kick-Drum und der Bass – interagieren:
Kräftiger Drum-Sound
Alle wünschen sich einen kräftigen, druckvollen Drum-Sound, der den Track vorantreibt.
Mit den in diesem Artikel aufgeführten Verfahren verfügst du über gute Tools, um deine Drums korrekt zu mischen.
Jetzt da du weißt, wie du Drums mischst, kannst du dich wieder an deine DAW setzen und an deinem Mix arbeiten.
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