7 weitverbreitete Irrtümer über die Distribution, die MusikerInnen nicht mehr begehen sollten

7 weitverbreitete Irrtümer über die Distribution, die MusikerInnen nicht mehr begehen sollten

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Distribution ist der beste Weg, um sich Gehör zu verschaffen. Aber wie stellt man’s richtig an?

Es bestehen viele Missverständnisse bezüglich der Distribution. Vielen ist nicht 100%ig klar, was genau das ist, wie es funktioniert und wie man es richtig macht.

Der Musikvertrieb hat sich seit dem Siegeszug der digitalen Distribution gewaltig verändert.

Daher wird es Zeit, einige dieser Missverständnisse ein für allemal aus der Welt zu schaffen…

Hier kommen 7 weitverbreitete Irrtümer über die Distribution, die du schnell vergessen solltest.

1. Die physische Distribution ist ausgestorben

Viele werden dir erzählen, dass die physische Form der Distribution ausgestorben und die digitale Distribution die Zukunft ist. Und damit haben sie Recht… mehr oder weniger…

Streaming und digitale Downloads sind mittlerweile die beliebtesten Arten, auf Musik zuzugreifen. Das bedeutet jedoch nicht, dass NIEMAND mehr Platten, Kassetten, CDs oder andere physische Tonträger mehr kauft.

Tatsächlich machen Verkäufe physischer Tonträger im globalen Kontext nach wie vor 34% der gesamten Einnahmen der Musikindustrie aus. Und wenn du ein/e unabhängige/r MusikerIn bist, wird es wohl auch noch eine Weile dauern, bis das Streaming solide Tantiemen für dich abwirft.

Was ich damit sagen will: Falls jemand deine Musik als physischen Tonträger erstehen will, dann solltest du der Person diese Option anbieten! Einnahmen von physischen Formaten summieren sich um einiges flotter als jene von Streams.

Wenn du deine Musik in digitalen Musikshops anbietest, kann das schlussendlich auch zu physischen Verkäufen führen. Streaming ist nicht immer das Endziel.

Du solltest dem Hype um den vermeintlichen Tod des physischen Formats nicht allzu großen Glauben schenken. Einnahmen aus physischen Verkäufen werden noch eine ganze Weile weiterfließen. Gestalte deine Veröffentlichungen vielfältig, erschließe das richtige Publikum und verwandle alle Formate zu Einnahmequellen.

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2. MP3s sind ausreichend

MP3s sind toll. Ihre geringe Dateigröße und ‘Streambarkeit’ sind riesige Vorteile, wenn es darum geht, deine Musik zu sharen.

Wenn du die digitale Distribution professionell angehen willst, BRAUCHST du jedoch unbedingt gemasterte Dateien im WAV-Format. Tatsächlich verlangen oder empfehlen die großen Plattformen wie Bandcamp, Spotify und Apple Music sogar den Gebrauch hochwertiger WAV-Dateien.

Hier eine Checkliste aus unserer Anleitung für Audioformate:

  • 16 Bit (Sample-Größe)
  • 44.1 kHz (Sample-Rate)
  • 1411 kbps (Bit-Rate) Stereo-WAV-Dateien

Wenn du im 24 Bit HD-WAV-Format masterst, erhältst du von Anfang an genau die Qualität, die du brauchst, um deine Musik auf sämtlichen großen Plattformen hochzuladen.

Falls du dich auf Seiten wie Bandcamp komplett selbst um deine Distribution kümmerst, versorgst du, indem du hochwertige Dateien hochlädst, deine ZuhörerInnen mit allem, was sie brauchen. Im FAQ-Bereich von Bandcamp heißt es treffend:

“Wenn du bereits mit der höchstmöglichen Qualität loslegst, können wir deine Tracks ohne Probleme in verschiedene Formate und Qualitätskombinationen umwandeln, inklusive MP3 (320, VBR Vo), Ogg Vorbis, Apple Lossless, FLAC und AAC.”

3. Meine Musik ist nicht gut genug für die Distribution

Ob du’s glaubst oder nicht, Distribution kann zum Teil deines kreativen Prozesses werden.
Distribution besteht nicht nur darin, deine Musik an Spotify oder iTunes zu vertreiben.

Deine selbstgebaute SoundCloud-Seite zu warten oder deine Songs bei YouTube hochzuladen, ist auch Teil der Distribution. Die Distributionskanäle, die du eigenständig am Laufen hältst, sind nützliche Werkzeuge, die dir dabei helfen, deine Tracks zu perfektionieren, bevor du sie an die Großen der Branche vertreibst.

Share deine Musik frühzeitig und hol dir Feedback. Wenn du ewig nur im Studio sitzt und dir darüber den Kopf zerbrichst, ob deine Tracks gut genug sind, um sie mit anderen zu teilen, dann führt das letzten Endes zu wenig… Denn so hört die Musik nie jemand.

Sei großzügig mit Demos und Entwürfen der Tracks, an denen du gerade arbeitest. Mach dir die Anregungen, die du von Gleichgesinnten und ZuhörerInnen bekommst, zu Nutze. So stellst du sicher, dass alles passt, wenn du dann schlussendlich die Gefilde der digitalen Distribution erkundest.

“Wenn du ewig nur im Studio sitzt und dir darüber den Kopf zerbrichst, ob deine Tracks gut genug sind, um sie mit anderen zu teilen, dann führt das letzten Endes zu wenig… Denn so hört die Musik nie jemand.”

4. Distribution bedeutet, dass man sich zurücklehnen kann und das Geld von alleine fließt

Die Idee, dass die Distribution ein Selbstläufer ist, könnte nicht weiter von den Tatsachen entfernt sein.

Nicht vergessen: Deine Distribution ist nur so gut wie deine Promotion.

Das heißt, dass du so viel wie möglich mit deinen Fans und deinem Publikum in Kontakt bleiben musst. Das stellst du am besten an, indem du die Distribution zu einem Teil deiner Promotion machst.

Kreiere einen Hype um deine Projekte. Halte dein Publikum bezüglich deiner Arbeit auf dem Laufenden und sei transparent, was deinen Schaffensprozess betrifft.

“Die Idee, dass die Distribution ein Selbstläufer ist, könnte nicht weiter von den Tatsachen entfernt sein.”

So sorgst du dafür, dass, wenn du deine Musik auf die großen Distributionsplattformen hochlädst, deine Streaming-Links für dein Publikum besonders ergiebig sind. Wenn du smarte Promotion betreibst, wird die Musik auf jeden Fall Gehör finden.

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5. Distribution und Musikverlage sind das Gleiche

In der Musikbranche sind das Vertreiben und Verlegen von Musik zwei sehr unterschiedliche Konzepte.

Distribution sorgt dafür, dass deine Musik so viele Musikbegeisterte und potentielle Fans wie möglich erreicht. Distribution ist das Verfahren, dass deine Musik von deinem Studio in die Welt hinaus befördert. Darunter fallen Streaming-Plattformen, physische Veröffentlichungen und Downloads deiner Alben.

Musikverlage hingegen kümmern sich darum, dass du überall dort, wo deine Musik gespielt wird, dafür bezahlt wirst – meistens in Form von Tantiemen. Das beinhaltet auch Medienplatzierungen oder Syncs.

Medienplatzierung bedeutet, dass deine Musik kommerziell genutzt wird, z.B. in Werbespots, Videospielen oder Filmen.

Lies dir unsere Einführungen zu Musikverlagen und zur Distribution durch, um mehr über dieses Thema zu erfahren. Es ist wichtig, diesen Unterschied zu kennen!

6. Distributionsplattformen sorgen dafür, dass deine Musik gefunden werden kann

Distributionsplattformen machen deine Musik verfügbar. Sie sorgen jedoch NICHT dafür, dass sie leicht zu finden ist. Diesen Teil musst du selbst erledigen.

Jede Plattform hat ihr eigenes System, was das Tagging angeht. Informiere dich über die Tagging-Systeme derjenigen Plattformen, die du am meisten nutzen wirst. Korrektes Tagging sorgt dafür, dass deine Musik auf jeder Plattform gut zu finden ist.

Tags können von Plattform zu Plattform variieren. Einige der besonders wichtigen Tags, die du dir merken solltest, sind jedoch:

  • Jahr
  • Genre
  • Mitwirkende, Co-ProduzentInnen
  • Label
  • Erscheinungsdatum
  • Albumtitel

Hinweis: Name und Titel alleine sind nicht mehr ausreichend…

7. Distributionsplattformen promoten meine Musik automatisch auch

Es gibt noch einen anderen Weg, wie du dafür sorgen kannst, dass deine Musik schneller und leichter zu finden ist. Playlisting Playlisting hat sich zu einem wichtigen Mittel gemausert, anhand dessen du deiner Musik Gehör verschaffen kannst.

Spotify-Playlisten sind besonders nützlich, wenn du deine Musik selbst vermarktest. Erstelle eine Playlist aus Songs, die dich inspirieren, sowie deinen eigenen Songs und share sie anschließend über deine Social Media Kanäle.

Das erhöht die Anzahl deiner Streams und verleiht deiner Musik mehr Sichtbarkeit auf der Plattform. Auch die Zusammenarbeit mit anderen MusikerInnen an Playlists ist eine gute Methode, um deine Sichtbarkeit zu erhöhen.

TrendsetterInnen durchforsten häufig Playlists auf der Suche nach dem nächsten Hit. Wenn sich die absoluten MusikliebhaberInnen auf die Suche machen, muss deine Musik auffindbar sein.

Indem du deine eigene Stimme als Influencer anhand von Playlists herausbildest, weckst du Interesse bei potentiellen Fans und vermittelst EnthusiastInnen einen klaren Eindruck davon, wo die Ursprünge deiner Musik liegen. Dabei gewinnen alle.

Streaming-Plattformen können als Distributionskanäle UND Werkzeuge für die Promotion fungieren. Du solltest dementsprechend mitmischen und dafür sorgen, dass deine Musik leicht zu finden ist.

Das Vertreiben betreiben

Distribution bedeutet, dass deine Musik unters Volk gebracht wird. Sie ist jedoch keine Universal-Methode.

Erfolgreiche Distribution ist die Summe aller Teile deiner harten Arbeit, wie dem Finden des bestmöglichen Sounds, der Promotion und dem Erhöhen deiner Sichtbarkeit.

Die Zukunft cleverer Distribution liegt bei jenen, die bereit sind, sich den Veränderungen der Industrie anzupassen. Mit der richtigen Perspektive ist es möglich, die Nase immer ein wenig vorn zu haben.