Audioformate: Alles, was MusikerInnen wissen müssen, um die richtige Datei zu wählen

Audioformate: Alles, was MusikerInnen wissen müssen, um die richtige Datei zu wählen

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Welches Audioformat ist das beste? Das ist eine Frage, die man häufig hört. Ich bin mir sicher, auch du hast sie dir bereits gestellt.

Ich mir auf jeden Fall schon.

Die Antwort ist simpel: Das hängt ganz von deinen Bedürfnissen ab. Egal ob du Demos einsenden, deine Musik online vertreiben oder deine Tracks archivieren willst, das Dateiformat ist immer wichtig.

Um dir dabei zu helfen, das für deine Musik passende Format zu finden, erklären wir dir im Folgenden alles, was du über Audioformate wissen musst.

Und noch wichtiger: Welches Format du am besten für was verwendest.

Komprimierung: erste Eindrücke

Der Schlüssel zum Verständnis von Dateiformaten liegt in der Komprimierung.

Komprimierung ist nicht zu verwechseln mit Kompression, die du in deinem DAW-Programm auf einen Track anwendest.

Durch Komprimierung wird eine Datei kleiner, um so beim Streaming, Download oder Speichern Platz und Zeit zu sparen.

Aber was passiert, wenn du komprimierst?

Es gibt drei Arten der Datenkomprimierung:

Unkomprimiert (ich weiß, ‘unkomprimiert’ ist nicht wirklich ein Dateityp, aber ich führe es hier trotzdem auf, um alles deutlicher zu machen), verlustfrei und verlustbehaftet.

Bei unkomprimierten und verlustfreien Dateien bleiben die Originaldaten intakt. Verlustbehaftete Komprimierung hingegen entfernt Daten aus dem Original, um die Größe der Datei zu verringern.

Dementsprechend gilt: Je komprimierter eine verlustbehaftete Datei, desto mehr Originaldaten werden entfernt. Verlustbehaftete Komprimierung bedeutet jedoch nicht, dass gleich deine komplette Drum-Spur verschwindet, sondern lediglich, dass Tonmaterial entfernt wird, das das Ohr normalerweise nicht wahrnehmen kann.

Verschiedene Arten der Komprimierung verstehen

Hier kommt ein einfacher Weg, um die verschiedenen Arten der Komprimierung zu verstehen:

  • Eine unkomprimierte Datei ist eine exakte Kopie des Originals. Es gehen absolut keine Daten verloren. Stell dir unkomprimierte Dateien wie das Original eines Gemäldes vor.
  • Verlustfreie Dateien sind komprimiert, um die Dateigröße leicht zu verringern, die Originaldaten bleiben jedoch intakt. Eine verlustfreie Datei ist das Gleiche wie das Original eines Gemäldes, nur in seiner zusammengefalteten Form: Du faltest es auseinander, wenn du es dir anschauen möchtest.
  • Verlustbehaftete Dateien sind am stärksten komprimiert. Einige der Originaldaten werden bei der Komprimierung entfernt. Verlustbehaftete Dateien sind kleinere Versionen des Originals – das Bild ist da, die Details sind jedoch verschwunden.

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Jetzt da du weißt, was Komprimierung ist, fragst du dich bestimmt, welches Dateiformat wie stark komprimiert ist.

Danne schauen wir uns das Ganze mal an.

Wie verschiedene Dateiformate komprimiert werden

  • Unkomprimierte Formate

Unkomprimierte Dateien sind (logischerweise) überhaupt nicht komprimiert. Die gängigsten unkomprimierten Formate sind WAV und AIFF.

In diesem Format exportierst du üblicherweise deine Mixe aus deiner DAW. Wenn du einen Track im WAV-Format duplizierst, dann erhältst du eine exakte, unkomprimierte Kopie des Originals.

  • Verlustfreie Formate

Verlustfreie Dateien sind komprimiert. Trotzdem bewahren sie das Original, genau wie eine WAV. Sie werden lediglich ausgepackt, wenn man sie öffnet.

Das gängigste verlustfreie Format ist FLAC. Apple hat zudem sein eigenes verlustfreies Format namens ALAC, falls du mit iTunes arbeitest.

Im Gegensatz zu einer WAV verringert FLAC die Größe der Datei, während gleichzeitig die Originaldaten erhalten bleiben. Die Datei ist jedoch nach wie vor recht groß.

  • Verlustbehaftete Formate

Verlustbehaftete Dateien sind das gängigste Audioformat. Das am häufigsten verwendete verlustbehaftete Format ist MP3. Andere Dateitypen sind OGG, WMA und AAC.

Der Nachteil verlustbehafteter Komprimierung besteht darin, dass sie einen Teil der Originaldaten entfernt.

Der Vorteil besteht darin, dass die Dateien kleiner sind, schneller laden und weniger Speicherplatz brauchen.

Verlustbehaftete Dateien können hochauflösend oder niedrigauflösend sein, je nachdem, wie stark sie komprimiert sind. Je höher die Qualität, desto weniger Daten werden entfernt.

Die Wahrheit über Bitraten

Die Qualität einer Audiodatei ist abhängig von ihrer Bitrate.

Die Bitrate beschreibt, wie viele Daten pro Sekunde verarbeitet werden. Die 320 und 192 bei MP3-Dateien z. B. stehen für die Bitrate.

Eine MP3 mit einer Bitrate von 320 hat dementsprechend 320 Kilobits an Audiodaten pro Sekunden (oder kurz 320kbps).

Unkomprimierte WAV- und AIFF-Dateien verfügen normalerweise über 1411kbps.

Größere Bitraten bedeuten mehr Daten pro Sekunde. Mehr Daten pro Sekunde bedeutet besseren Sound. Ziemlich simpel, oder?

Jetzt sind die Grundlagen der Komprimierung, Dateitypen und Bitrate klar, oder? Super. Dann machen wir weiter, und zwar mit der spannenden Frage…

Welches Format wendet man am besten wofür an?

Würde ich hier jedes einzelne Audioformat durchgehen, dann säßen wir morgen noch hier.

Ich bin mir sicher, du hast Besseres zu tun, wie beispielsweise Musik zu machen, richtig? Daher mache ich das Ganze kurz. Im Folgenden erkläre ich dir, wofür sich die drei gängigsten Format – WAV, 320 MP3 und 192 MP3 – jeweils am besten eignen.

Die WAV

WAVs sind der Rolls Royce der Audioformate. Eine WAV-Datei bietet dir im Vergleich zu anderen komprimierten Formaten einen klaren und knackigen Sound.

Wenn du Labels Demos schickst, einem Musikverlag dein Projekt vorstellst oder deine Musik diversen Medien-Outlets wie beispielsweise Blogs zukommen lässt, dann brauchst du eine gemasterte WAV.

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Eine WAV stellt sicher, dass du dich mit dem bestmöglichen Sound vorstellst.

Beim Mastering solltest du stets WAV-Dateien einreichen oder hochladen.

WAVs können zu jedem anderen Format konvertiert werden, demnach sind sie ein guter Ausgangspunkt, egal welche Bedürfnisse bezüglich der Formatierung später auftauchen.

Der einzige Nachteil von WAVs ist ihre erhebliche Dateigröße. Sie verbrauchen ziemlich viel Speicherplatz auf deiner Festplatte, was bedeutet, dass sich der Speicherplatz auf deinem Computer, Smartphone, iPod oder deiner Dropbox ziemlich schnell füllt, wenn du ausschließlich mit WAVs arbeitest.

Wenn es jedoch um deine eigene Musik geht, solltest du auf jeden Fall Sicherheitskopien deiner Tracks im WAV-Format archivieren.

Die meisten Sharing-Plattformen verlangen WAVs, wenn man bei ihnen im Rahmen des Online-Vertriebs Dateien hochlädt. Zum Beispiel: Sowohl iTunes als auch Amazon verlangen hochqualitative WAV-Dateien, wenn man bei ihren Diensten Dateien hochladen will.

Die 320 MP3

Die 320kbps MP3 ist der gängigste Dateityp. Und dafür gibt es einen guten Grund. Die 320kbps MP3 bietet dir die zwei Seiten einer Medaille.

Sie sind komprimiert, sodass ihre Dateigröße handhabbar ist. Sie liefern jedoch auch guten und runden Sound für die Wiedergabe.

Wenn du im Internet einen Song streamst, ist es wahrscheinlich eine 320kbps MP3. Zum Beispiel: Alles, was in hoher Qualität auf Spotify gestreamt wird, hat 320kbps.

Die 320kbps MP3 eignet sich bestens dazu, deinen bestmöglichen Sound zu veröffentlichen, während dein Speicherplatz geschont und die Ladezeit verringert wird.

Die 192 MP3

Eine 192kbps MP3 ist prima, wenn’s mal schnell gehen muss. Sie sind einfach zu teilen und bieten sich an, wenn du mehrere Dateien auf einmal übertragen, dir dein komplettes Repertoire als Vorschau anhören, oder deine Tracks schnell überprüfen und verschicken willst.

Die niedrigere Bitrate führt zu mehr Schwund als bei einer verlustbehafteten MP3 mit 320kbps, den Unterschied hört man häufig jedoch gar nicht. Mache den Test, um festzustellen, ob du den Unterschied wahrnimmst.

192 MP3s sind genau das Richtige für MusikerInnen, die ihre Musik schnell und effizient teilen und streamen wollen.

Kleiner Tipp: Falls du deinen eigenen Streaming-Player auf deiner Webseite benutzt, verringern 192kbps MP3-Dateien die Ladezeit.

Kein Format kommt zu kurz

Jedes Format ist auf seine Weise nützlich. Die Wahl des richtigen Formats ist stets vom Kontext abhängig.

Du solltest dir dementsprechend immer zuerst darüber klar werden, welchen Sound du wo teilen möchtest. Passt das Format?

Indem du im WAV-Format masterst, gehst du auf Nummer sicher – WAVs erfüllen beim Teilen alle Anforderungen und Bedürfnisse. Hast du erst einmal eine gemasterte WAV, kannst du diese im Handumdrehen zu jedem anderen Format konvertieren.

Formate sind wichtig im Zeitalter des Streamings. Daher gilt: Weise wählen und clever formatieren.