7 Musiktheorie-Übungen, die für die nötige Inspiration sorgen
Musiktheorie sollte nicht auf das Klassenzimmer beschränkt sein.
Sie ist ein nützliches Werkzeug, dem sich alle MusikerInnen bedienen sollten – egal ob man experimentelle Musik macht oder Death-Metal-BassistIn ist.
Indem du dir ein paar Grundlagen der Musiktheorie aneignest und einübst, kannst du deinem Songwriting eine neue Komponente hinzufügen und es noch effizienter gestalten.
Theorie muss nicht immer etwas sein, was man in einem Lehrbuch liest und immer und immer wieder üben muss, bis man die Schnauze voll hat.
Wenn du Musiktheorie als ein Werkzeug für die Musikproduktion ansiehst, kann dir das Ideen und neue Arten der Kreativität für dein zukünftiges Songwriting bescheren.
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Bestimmte Verfahren der Musiktheorie sind tatsächlich unfassbar wertvoll in Hinblick auf Inspiration.
In diesem Artikel zeige ich dir 7 einfache und super wertvolle Wege, wie du Musiktheorie in Inspiration für neue Songs verwandelst.
Dann mal los!
1. Verleihe deinen Akkorden dank Akkorderweiterungen neue dynamische Farben
Kennst du bereits alle grundlegenden Akkordfolgen? Und du findest du sie langsam aber sicher ein bisschen langweilig?
Falls du keine Lust mehr auf die immergleichen Dur- und moll-Tonleitern hast, können ein paar Sexten, Septimen und Nonen behilflich sein.
Du kannst dir Akkorderweiterungen wie zusätzliche Farben und Stimmungen für die grundlegenden Akkorde vorstellen. Erweiterungen verleihen ausgenudelten Akkordfolgen genau den Biss, den sie brauchen.
Du kannst dir Akkorderweiterungen wie zusätzliche Farben und Stimmungen für die grundlegenden Akkorde vorstellen.
Nehmen wir C-Dur als Beispiel. Am besten machst du auf deinem Instrument oder der Pianorolle mit.
Das Hinzufügen einer neuen Note, wie beispielsweise einer verminderte Septime, transformiert Sound und Stimmung des Akkords komplett:
Selbst wenn du eine Akkordfolge nur einen erweiterten Akkord hinzufügst, kann das deiner Musik eine komplett neue Energie und Stimmung verleihen.
Große und kleine Septimen sind nur zwei Beispiele, es gibt noch viel mehr Möglichkeiten, die man in Betracht ziehen kann.
2. Modi erkunden
Modi mögen einem zunächst wie ein verstaubter Begriff der Musiktheorie vorkommen, doch im Grunde sind sie lediglich eine ausgefallene Bezeichnung für Tonleitern.
Die gute alte Dur-Tonleiter, die du im Musikunterricht wieder und wieder vorspielen musstest, ist eigentlich ein Modus.
Es gibt sieben Musik-Modi in der Musiktheorie, die jeweils ihre ganz eigene Stimmung kreieren.
Manche, wie zum Beispiel der lydische Modus, sind hell und konsonant. Andere, wie der lokrische Modus, sind brutal dissonant und finden sich nur sehr selten in der Pop-Musik.
Modi sind am besten nachzuvollziehen, wenn man sich die Tastatur oder Pianorolle anschaut.
Jeder Modus ist so gebaut, dass Muster, die aus sieben Noten bestehen und auf einer weißen Taste anfangen, keine Vorzeichen beinhalten.
Die Dur-Tonleiter bzw. der ionische Modus beginnt bei C-Dur, wohingegen der lydische Modus bei F beginnt.
Die einzigartigen Ganzton- und Halbton-Muster dieser Position können auf jeden Ton in der Musik übertragen werden.
Du kommst nicht ganz mit und brauchst eine kleine Auffrischung? Lies dir unseren Quintenzirkel-Leitfaden durch für mehr Details.
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3. Probier ein paar obskure Taktarten aus
Egal ob aufstrebender Popstar oder Jazz-Nerd, obskure Taktarten können immer dabei helfen, großartige musikalische Ideen zu entwickeln.
Wenn du Musik machst, die sich gut fürs Radio eignet, schreibst du wahrscheinlich meistens in konventionellen Taktarten wie dem 4/4- oder ¾-Takt.
Diese Taktarten sind toll, doch es kann sein, dass du dir andere tolle Rhythmen, die du deiner Musik verpassen könntest, entgehen lässt.
Der ⅘-Takt zum Beispiel, bei dem jeder Takt fünf Viertelnoten enthält.
Geniale MusikerInnen wie Radiohead können obskure Taktarten wie diese in einen unwiderstehlichen Pop-Song verwandeln:
“Money” von Pink Floyd ist ein weiteres tolles Beispiel.
Die Phrasierungen dieses Songs im 7/4-Takt sind so nahtlos, dass es sich fast so anhört, als wäre er in einer konventionellen Taktart geschrieben:
Beim Experimentieren mit Taktarten kannst du tun und lassen, wie’s dir gefällt.
Beschäftige dich ein wenig mit den Rhythmen deiner Songs. Dadurch können schnell neue Ideen entstehen. Wenn du das nächste Mal deine DAW öffnest, wähle einfach eine für dich neue Taktart und schau dir an, wo dich das Ganze hinführt.
Wenn du das nächste Mal deine DAW öffnest, wähle einfach eine für dich neue Taktart und schau dir an, wo dich das Ganze hinführt.
Wenn du das nächste Mal deine DAW öffnest, wähle einfach eine für dich neue Taktart und schau dir an, wo dich das Ganze hinführt.
4. Mach dir den Quintenzirkel zunutze
Falls du dich schonmal dabei ertappt hast, dass immer wieder auf die gleichen Akkordfolge zurückgreifst, dann kann dir der Quintenzirkel prima dabei helfen, aus dieser Routine auszubrechen.
Der Quintenzirkel ist weniger ein Musiktheorie-Tipp als eine visuelle Hilfe. Er ist ein super Ausgangspunkt für neue, ungeahnte Inspirationen.
Zum Beispiel: Sagen wir, du bist dabei, einen Song in G-Dur zu schreiben. Der Quintenzirkel zeigt dir verwandten Tonarten sowie die Paralleltonart von G-Dur an, als auch wie viele Vorzeichen die Tonart hat.
Der Quintenzirkel zeigt dir nicht nur, wo auf dem musikalischen Spektrum du dich befindest, sondern auch, wo du dich noch hinbewegen kannst.
Wenn wir beim Beispiel G-Dur bleiben, sehen wir, dass eine Modulation zu D- oder C-Dur funktioniert, eine Verschiebung hin zu einer nicht verwandten Tonart wie Db jedoch keinen Sinn ergibt.
Das ist besonders dann hilfreich, wenn du gerade erst mit dem Musikmachen anfängst und dich noch mit den Grundlagen vertraut machst, oder auch dann, wenn du aus ein paar Songwriting-Gewohnheiten ausbrechen möchtest.
5. Versuch’s mit neuen Grundakkorden, um deine Kreativität zu erhöhen und musikalische Vorhersehbarkeit zu verringern
Wenn du bereits seit einiger Zeit Musik machst, bist du wahrscheinlich mittlerweile bestens mit Dur- und moll-Akkorden vertraut.
Doch wenn du nie über diese beiden Grundarten von Akkorden hinausgehst, schränkst du dein Potential beim Songwriting stark ein.
Mit einem gut platzierten verminderten oder erhöhten Akkord kann eine Akkordfolge stehen oder fallen.
Mit einem gut platzierten verminderten oder erhöhten Akkord kann eine Akkordfolge stehen oder fallen.
“God Only Knows” von The Beach Boys ist ein brillantes Beispiel für den Einsatz von verminderten Akkorden in der Pop-Musik.
Hier ist das Ganzton-Halbton-Muster eines verminderten Akkords im Vergleich zu dem eines erhöhten Akkords:
Falls du dir schonmal den unheimlichen, außerweltlichen Soundtrack eines Science-Fiction-Films aus den 50ern angehört hast, hast du erhöhte Akkorde definitiv schonmal in Aktion erlebt.
Verminderte Akkorde schlagen eine gewisse klangliche Richtung ein, wohingegen erhöhte Akkorde eher ziellos und obskur anmuten, was langweiligen Akkordfolgen eine nette Stimmung verleihen kann.
So kannst du den Akkorden aus dem ersten Tipp auf dieser Liste noch mehr Charakter verleihen.
Verminderte und erhöhte Akkorde kommen in der Pop-Musik nicht allzu häufig vor – das ist genau der Grund, warum du sie benutzen solltest!
Sag nein zu langweiligen Akkorden!
6. Füge Synkopen und Antizipationen hinzu
Synkopen und Antizipationen sind simple Mittel, ein wenig Spannung und Drama in deine Musik zu bringen. Dadurch kannst du ein paar neuartige Ideen in deinen Prozess einbauen.
Antizipationen sind dissonante Noten, die den Melodienoten vorausgehen.
Synkopen sind sozusagen “Überbleibsel” eines vorangegangen Akkords.
Hör dir die letzten zwei Akkorde der Akkordfolge in der Strophe von Radioheads “Exit Music (from a film)” an. Die Quarte (D) im Asus4-Akkord lost sich in die Terz (C#) des A-Akkords auf.
7. Veranschauliche Zusammenhänge dank der Stufentheorie
Die Stufentheorie veranschaulicht auf hilfreiche Weise, wie die Akkorde, die du spielst, miteinander interagieren.
Die Stufentheorie veranschaulicht auf hilfreiche Weise, wie die Akkorde, die du spielst, miteinander interagieren.
Die Stufentheorie veranschaulicht auf hilfreiche Weise, wie die Akkorde, die du spielst, miteinander interagieren.
Warum ist das wichtig?
Nun ja, wenn du Akkorde mit Symbolen versiehst, hilft das dabei, die Beziehungen zwischen Akkorden in bestimmten Tonarten besser zu verstehen.
Schauen wir uns zum Beispiel alle Akkorde der Tonart G-Dur an:
G-Dur, a-Moll, h-Moll, C-Dur, D-Dur, e-Moll, F# vermindert
Dadurch, dass wir jeden Akkord mit einer römischen Ziffer versehen, können wir Symbole für Dur, Moll und vermindert hinzufügen:
I, ii, iii, IV, V, vi, vii°
Diese Symbole repräsentieren nicht nur die Anordnung der Akkorde in G-Dur, sondern in allen Dur-Tonarten.
Das heißt, dass die Beziehung zwischen den Akkorden I-IV in allen Dur-Tonarten, in denen du sie spielst, gleich klingt.
Du solltest dir ein solides Verständnis für diese Beziehungen zwischen Akkorden aneignen. Das wird dir dabei helfen herauszufinden, wie du deinem Sound Form geben und deine Musik während des Prozesses besser anordnen kannst.
Mehr Theorie, mehr Ideen.
Theorie muss nicht langweilig sein. Tatsächlich sind diese simplen Theorie-Übungen lediglich getarnte Inspiration.
Musiktheorie kann zwar eine riesige Hilfe beim Songwriting sein, du solltest jedoch nicht vergessen, dass es dabei keine wirklich festen Regeln gibt. Nichts ist besser beim Musikmachen als deine eigenen Ohren und musikalische Intuition.
Das nächste Mal, wenn der kreative Geistesblitz auf sich warten lässt, kannst du einfach die hier vorgestellten Theorie-Übungen ausprobieren und schauen, was passiert. Zumindest erweiterst du dadurch dein Repertoire.
Viel Spaß beim Songwriting!
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