20 Tipps, mit denen du deine Tracks schneller fertig bekommst
Das Gefühl ist unschlagbar: der Track ist im Kasten. Man ist endlich beim Mastering angekommen. Es gibt jedoch immer und überall kreative Blockaden und Steine, die einem im Weg liegen. Vom Verlust sämtlicher Musikdateien bis hin zur Prokrastination – es ist nicht immer einfach, einen Track fertigzustellen.
Daher haben wir uns mit einigen Musikschaffenden unterhalten und ein paar Ideen zusammengestellt, die dir dabei helfen, die Hindernisse aus dem Weg zu räumen und deine Tracks endlich fertigzustellen.
Selbst die einfachsten Strategien helfen schon dabei, mehr (und bessere) Tracks zu machen. Probier’s mal mit den folgenden 20 Workflow-Tipps, um deinen Produktionsprozess so richtig in Fahrt zu bringen:
1. Erstelle deine Klangpalette
Deine ‘Klangpalette’ ist die Sammlung der Sounds und Samples, mit denen du arbeiten willst – dein Rohmaterial sozusagen. Finde hochwertige Samples Wähle deine Synth- und VST-Plugins. Treffe eine Auswahl und halte dich an sie. Dadurch vermeidet man, bei zu vielen Optionen den Fokus zu verlieren.
2. Benenne deine Dateien so, dass es Sinn ergibt (und zwar auch noch in einem halben Jahr)
Entscheide dich im Voraus für ein Benennungssystem und bleibe dann dabei, um Ordnung zu halten. Erwähne klare und ausreichende Informationen. Vermeide so etwas wie: sound234-v3_NEU_bearbeitet.wav (glaube mir, da muss ich mir an die eigene Nase fassen).
Erstelle für jede Produktion Ordner. Organisiere deine DAW-Projekte nach Monaten. So behältst du den Überblick über den Fortschritt, den du machst.
3. Erstelle für jedes Projekt einen Sample-Ordner
Nichts ist ätzender, als wenn man die Fehlermeldung ‘Sample nicht gefunden’ erhält, richtig? Umgehe sie daher, indem du einen Ordner erstellst, in den du alle Samples packst, die du vorhast, für dein Projekt zu benutzen. Behalte diesen Ordner im Projektordner deiner DAW. Und immer schön alle Samples akkurat benennen!
Heißer Tipp: Falls du mit Ableton Live arbeitest und einen Projektordner verschieben musst, kannst du einfach die Option Collect All and Save benutzen.
4. Schalte WLAN und Smartphone aus
Konzentriere dich und vermeide Ablenkung. Mache einfach mal nur eine Sache auf einmal. Deine Musik und dein Kopf werden es dir danken. Vergiss nicht, dass deine Zeit im Studio eine Pause vom Alltag ist!
5. Zuerst die Kreativität, dann die Kritik
Fange einfach irgendwie an… Völlig egal, ob es gut oder schlecht ist. Bringe einfach nur den Stein ins Rollen. Dann kannst du mit dem Fine-Tuning loslegen. Wenn du gleich von Anfang an zu skeptisch bist, behindert dich das nur. Haue ein paar Sounds und Beats raus, ohne sie gleich wieder zu löschen, und mache dann von dort aus weiter. Der erste Schritt hin zu einem fertigen Track besteht darin anzufangen!
6. Setze dir für jede Studio-Session ein Ziel
Wenn du bei jeder Session einfach nur so drauf loslegst, bleibst du schnell stecken und es fällt dir wahrscheinlich um einiges schwerer, einen Track fertig zu bekommen.
Hier ein paar Beispiele für wöchentliche Ziele:
- Montag: Spaßige, improvisierte Jam-Session, um deine Klangpalette zu finden
- Mittwoch: Erstelle einen Track aus der Session
- Freitag: Mische und bearbeite den Track und stelle ihn fertig
- Sonntag: Mastern, erneut anhören und nochmals bearbeiten
7. Benutze zwei Bildschirme
Das Hin- und Herwechseln zwischen Bildschirmen ist lästig und vergeudet Zeit. Viele ProduzentInnen nutzen daher zwei Displays, um dieses Problem zu beheben. So erhältst du mehr Platz und Kontrolle über deine Session.
Hier ein Beispiel für ein Setup mit zwei Bildschirmen:
- Monitor 1: Die zentrale Arrangement-Ansicht deiner DAW
- Monitor 2: Die Misch-Software, Plugins usw. deiner Soundkarte
8. Das gute alte LDVA
Musikproduzent Brenmar schwört darauf – genauso wie alle anderen, die wissen, was sie tun. Lies Die Verdammte Anleitung! Oder noch besser: Schau dir Tutorials auf YouTube an.
9. Setze dir Grenzen
Arbeite mit einer begrenzten Zahl von Synthesizern und Plugins. Fange klein an und konzentriere dich auf eine kleine Auswahl. Erkunde die Grenzen eines Synthesizers, bevor du dich auf zum nächsten machst. Erstelle einen Ordner mit deinen Lieblings-Plugins und halte dich an die Plugins, die sich darin befinden. Grenzen machen kreativ erfinderisch!
10. Überprüfe deine Mixe kontinuierlich
Exportiere Entwürfe deines Mixes und lade sie bei LANDR hoch, um zu überprüfen, ob eventuell etwas zu sehr hervorsticht – das Ganze nennt sich Mix Referencing. Klingt dein Mix nach dem Mastering ausgeglichen? Falls nicht, bearbeite ihn erneut in deiner DAW, um das Problem zu beheben.
11. Drucke dir eine Liste mit Tastatur-Kurzbefehlen aus und hänge sie an die Wand
Jede DAW hat ihre eigenen Kurzbefehle. Mache sie online ausfindig, drucke sie aus und nutze sie, um deinen Arbeitsablauf schneller und effizienter zu machen. In den meisten DAWs kannst du außerdem deine eigenen Kurzbefehle erstellen. Falls du einen bestimmten Ablauf bevorzugst, erstelle einen Kurzbefehl dafür.
12. Notiere dir Dinge
Falls du mit mehreren Instrumenten und Effekten arbeitest, solltest du dir Notizen machen. Auf diese Weise erinnerst du dich, was du richtig gemacht hast!
Notiere dir zum Beispiel folgendes:
- Synthesizer-Patches für einen bestimmten Track
- Patches, die auf diversen Synthesizern zusammenpassen
- Akkordfolgen, die super klangen
13. Mache Screenshots
Falls du die perfekte Einstellung in deinem Plugin oder Gitarrenpedal gefunden hast, speichere es. Falls das nicht geht, mache einen Screenshot oder ein Foto. Auf diese Weise kannst du einfach weiter jammen, ohne Angst zu haben, deine Einstellungen oder Parameter zu verlieren.
Heißer Tipp: Halte dich an deine Screenshots, um den Sound in einer anderen Session zu rekonstruieren, oder schicke sie jemandem, mit dem zu zusammenarbeitest.
14. Nimm Automationen mit einem MIDI-Controller auf
Wenn du dir einen MIDI controller zulegst, kannst du damit Automationen aufnehmen. D.h. die Feineinstellungen, die du an deinen Effekten und Synthesizern vornimmst. Das fühlt sich natürlicher an und ist spaßiger, als das Ganze mit der Mouse zu machen. Ableton Live erklärt, wie man das macht.
15. Nutze Sends und Returns für Effekte
Einfach nur Hall auf alles zu klatschen ist ziemlich ineffizient. Setze Sends und Returns ein, um Effekte auf diverse Spuren anzuwenden.
16. Nutze Farbmarkierungen in deiner DAW
Organisiere deine Sessions, indem du deine Tracks farblich kennzeichnest. Benenne deine Samples und Spuren so um, dass es Sinn ergibt.
17. Mache das Speichern deiner Arbeit zur Obsession
Das mag ein relativ grundlegender Ratschlag sein, er kann jedoch nicht zu oft wiederholt werden. Wenn der Computer abstürzt, führt das schnell zum mentalen Absturz. Erspare dir die Pein und speichere alles andauernd.
18. Teile deine Entwürfe
Manche sagen: Teile bloß keine unfertigen Tracks!
Es ist jedoch unglaublich wertvoll, ein zweites Paar Ohren (eine/n gute/n FreundIn) zu haben, das sich deine unfertige Arbeit anhört. Du solltest dich nicht wegen jedes Details verrückt machen. Eine andere Person kann dir ein besseres Bild davon vermitteln, wie alles zusammenpasst. Feedback verbessert deine Mixe – also ran an den Speck und teile deinen Track!
19. Mache eine Pause und lösche
Ok, seit ein paar Stunden arbeitest du nun schon an einem Track in deiner DAW. Es gibt zehn verschiedene Versionen der Bassline, haufenweise ungenutzter Samples und umgangene Plugins, mit denen du nichts anstellst.
Chaos ist eines der Nebenprodukte von Kreativität – du solltest es jedoch nicht aus dem Ruder laufen lassen. Mache eine Pause und räume ein wenig auf. Wenn ein Track zu chaotisch wird, solltest du entweder löschen, was du nicht brauchst, oder einfach etwas Neues beginnen.
20. Speichere deine Tracks in der Cloud
Es gibt haufenweise Horrorgeschichten von MusikerInnen, die ihr komplettes Album kurz vor dem Release verloren haben… Vermeide eine solche Tragödie. Nutze Cloud-Speicher, um deine gemasterten Tracks sicher und auf Lebenszeit zu bunkern.
Der Zeit und den Hindernissen immer einen Schritt voraus
Wenn der Geistesblitz einschlägt, gibt es kein besseres Gefühl, als seine kreative Vision in einen fertigen Track umzusetzen.
Das ist jedoch nicht immer einfach. Es gibt so viel Ablenkung und ineffiziente Arbeitsabläufe, die dich hemmen können.
Mit einem funktionalen Arbeitsablauf machst du bessere Musik in weniger Zeit. Folge einfach diesen Schritten und setze dich wieder an die Arbeit!
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