Was sind LUFS? Lautstärkemessung erklärt
LUFS sind die neue Art, um die Lautstärke von Audiomaterial zu messen.
Diese neue Messskala ist eine wichtige Entwicklung in Hinblick auf viele Probleme in der Musikproduktion.
Doch es kann zunächst ziemlich schwierig sein, LUFS zu verstehen. Sie unterscheiden sich wahrscheinlich von der Art, wie du deine Signale normalerweise misst.
Nichtsdestotrotz wir diese Einheit so ziemlich in der ganzen Audiowelt benutzt. Es ist wichtig zu wissen, wie sie funktioniert, um die Rolle von Lautstärke in der Audioproduktion zu verstehen.
In diesem Artikel erkläre ich dir alles, was du zum Thema LUFS wissen musst.
Was sind LUFS?
LUFS steht für “Loudness Units relative to Full Scale” (Lautstärke-Einheiten in Relation zur Vollskala). Es handelt sich um eine normierte Messung der Audio-Lautstärke, die die menschliche Wahrnehmung und elektrische Signalintensität zusammenrechnet. Mit LUFS werden Ziele für die Audio-Normalisierung in Film und Fernsehen, Radio und Musik-Streaming festgelegt.
Das mag kompliziert klingen, bedeutet jedoch lediglich, dass LUFS die aktuelle und präziseste Methode sind, um die Lautstärke von Audiomaterial zu messen.
Das mag simpel erscheinen, doch die Nutzung von LUFS für die Lautstärke bringt wichtige Folgen mit sich, die alle, die Musik produzieren, verstehen sollten.
Warum benutzen wir LUFS?
Du weißt es vielleicht nicht, doch das meiste Audiomaterial, das du dir in deinem alltäglichen Leben anhörst, ist so produziert, dass es in der Umgebung, in der du es dir anhörst, großartig klingt.
Filme, Fernsehen, Radio und Streaming-Dienste beinhalten Audiomaterial, das minutiös designt wurde, um auf jeder Plattform perfekt zu funktionieren.
Filme, Fernsehen, Radio und Streaming-Dienste beinhalten Audiomaterial, das minutiös designt wurde, um auf jeder Plattform perfekt zu funktionieren.
Doch wie ist es dazu gekommen? Jemand musste die Audio-Normen für jedes einzelne Medium festlegen, um einheitlichen Sound zu gewährleisten.
LUFS sind das neueste Tool, das von Ingenieur*innen und Forscher*innen entwickelt wurde, um uns diese Entscheidungen zu erleichtern.
LUFS integrieren die Lautstärke des Audiosignals und die menschliche Wahrnehmung in eine einzige Skala und agieren somit als eine Art Maßband.
Die Einheit hilft Ingenieur*innen dabei, unterschiedliche Arten von Audiomaterial miteinander zu vergleichen und ihrer jeweiligen Wiedergabe-Umgebung anzupassen.
Lautstärke in der Musikproduktion
Das größte Hindernis für einheitlichen Sound über alle Systeme hinweg ist Lautstärke.
Das mag wie ein kleines Problem klingen, doch sämtlichem Audiomaterial die gleiche Lautstärke für unterschiedliche Wiedergabe-Systeme zu verpassen, ist ganz schön knifflig.
Da tut sich zunächst die Frage auf, was Lautstärke überhaupt ist.
Vielleicht denkst du, dass sie die dB-Pegel auf deinen Spur-Messgeräten in der DAW ist. Das ist ein guter Anfang, doch noch lange nicht die ganze Geschichte.
Diese Art der Lautstärke ist eine Eigenschaft von Signalen. Doch überraschenderweise lässt sie sich nicht direkt darauf übertragen, wie wir Lautstärke wahrnehmen.
Warum das so ist, ist nicht ganz eindeutig. Es hängt mit dem Verfahren zusammen, das benutzt wird, um das Signal zu messen, sowie der Struktur unseres Innenohrs.
Um mehr zum Thema Lautstärke in Erfahrung zu bringen, empfehle ich dir unseren Überblick zum Thema.
Wenn es um die Wahrnehmung von Musik geht, wird das Ganze noch komplizierter.
Um dieses Problem zu beheben, haben Ingenieur*innen eine Methode entwickelt, um die von den Hörer*innen wahrgenommene Lautstärke und die Signalintensität gleichzeitig zu messen – LUFS.
Wie man LUFS benutzt
Das Messen der Lautstärke von Audiomaterial anhand von LUFS unterscheidet sich von anderen Arten der Messung, die du vielleicht gewohnt bist.
Das Messen der Lautstärke von Audiomaterial anhand von LUFS unterscheidet sich von anderen Arten der Messung, die du vielleicht gewohnt bist.
Zunächst gibt es unterschiedliche Arten, das Ganze anzustellen. Hier sind die wichtigsten:
Integrierte Lautstärke
Stell dir vor, du mischst den Soundtrack für einen Film.
Es gibt extrem laute Szenen mit Explosionen und intensiver Musik, und andere Szenen, in denen fast nichts zu hören ist, weil die Figuren nichts sagen. Wie laut sollte der Mix im Allgemeinen sein?
Um diese Entscheidung zu treffen, musst du die gesamte Länge des Mixes einkalkulieren. Diese Messung nennt sich integrierte Lautstärke. Sie wird in LUFS vorgenommen.
Film und Fernsehen verfügen über strenge Normen für integrierte Lautstärke, die in LUFS-Werten festgelegt sind.
Dynamikumfang
Die Dynamik ist in jedem aufgenommenen Audiomaterial wichtig. Doch wie groß sollte der Abstand zwischen laut und leise wirklich sein?
LU – bz. LUFS ohne “full scale” – können diese Frage beantworten. LU nutzen die gleichen auf Wahrnehmung basierenden Einheiten, um zu bestimmen, wie laut etwas zu sein scheint.
Doch wenn man den Dynamikumfang in LU misst, steht das Ganze nicht mehr im Verhältnis zur Vollskala. Stattdessen erfährst du so den Abstand zwischen dem lautesten und leisesten Sound im Laufe der Zeit, wie integrierte LUFS.
Viele Normungsorganisationen veröffentlichen Zahlen für den Dynamikumfang für ihre Audioinhalte.
Kurzfristige LUFS
Integrierte LUFS geben dir Informationen bezüglich der gesamten Audiodatei, doch du musst dir einzelne Klangbereiche genauer anschauen, um das große Ganze zu sehen.
Selbst wenn dein Track das allgemeine LUFS-Ziel erreicht, gibt es eventuell noch Bereiche, die zu laut oder zu leise sind.
Kurzfristige LUFS liefern dir die wahrgenommene Lautstärke der letzten drei Sekunden des Audiomaterials.
Momentane LUFS
Momente LUFS sind die kürzeste Zeiteinheit der LUFS-Messung. Sie kommt, was den Stil angeht, am nächsten an die Messung der elektrischen Spitze heran, die du im dB-Meter deiner DAW findest, ist jedoch nicht ganz das Gleiche.
Momentane LUFS werden für die letzten 400ms des Audiosignals gemessen.
Es ist genau dieses feinkörnige Level an Details, das du kennen musst, um exakt genau zu wissen, wie laut das Audiomaterial in diesem Moment klingt.
Warum sind LUFS wichtig?
Zu einem gewissen Zeitpunkt in der Geschichte der Tontechnik hat die Musikindustrie entschieden, dass Musik laut sein sollte.
Die Idee war, dass Hörer*innen unbewusst CDs bevorzugen würden, die über ihren CD-Spieler am lautesten klingen.
Die Beweislage, die diese Theorie unterstützte, war ziemlich dünn, doch sie entfachte ein grenzüberschreitendes Rennen, das als “Loudness War” (Krieg der Lautstärken) bekannt wurde.
Schlussendlich verpuffte der Trend und die Lautstärke wurde wieder gezähmt, als Streaming-Plattformen wie Spotify und Apple das Ruder übernahmen.
Diese Plattformen benutzen LUFS, um Lautstärke zu messen.
Da LUFS die wahrgenommene Lautstärke angeben, kämpfen Ingenieur*innen nicht mehr länger darum, das physische Limit des Headrooms des jeweiligen Mediums zu erreichen.
Stattdessen streben sie ein Ziel an, das eher mit der von Hörer*innen wahrgenommen Lautstärke übereinstimmt – und die liegt weit vom Maximum entfernt!
Es ist wichtig, diesen Paradigmenwechsel zu verstehen, wenn sich dein Mix in der finalen Phase seiner Entwicklung befindet.
In den meisten Workflows tauchen diese Probleme erst beim Mastering auf. Modernes Mastering ist eine hochtechnische Kunstform, die die Lautstärkepegel an die Grenzen – jedoch nie darüber hinaus – treibt.
LUFS sind das Tool, das dies möglich macht. Die korrekte Messung der Lautstärke und das Erreichen des richtigen Ziels ist ein wesentlicher Bestandteil des Mastering-Prozesses.
Wenn du jedoch nicht die richtigen Tools und nötige Erfahrung hast, um die Lautstärke auf diese Weise zu messen, solltest du das Mastering den Profis überlassen.
Egal ob du dich dafür entscheidest, einen Profi zu engagieren oder KI-Mastering auszuprobieren – gutes Mastering hilft dir dabei, jedes Mal die richtige Lautstärke zu erreichen.
Akkurate Messungen
LUFS sind eine wichtige technische Norm in der Audiowelt.
Lautstärke ist ein kompliziertes Thema, doch mit den richtigen Tools kannst du verstehen, wie sie funktionieren und sich auf deinen Sound auswirken.
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