Tonarten: Vorzeichen in der Musik

Tonarten: Vorzeichen in der Musik

Vorzeichen kreieren den harmonischen und melodischen Kontext für ein Musikstück.

Du musst die Tonart eines Musikstücks kennen, um mit anderen Musiker*innen zusammenspielen oder neues Material zu bereits existierenden Spuren in deiner DAW-Session aufnehmen zu können.

Es ist jedoch recht schwierig, sich an die Tonart zu erinnern, wenn man nicht genau weiß wie. Und die Tonart von einer Partitur abzulesen ist auch nicht gerade leicht, wenn man nicht daran gewöhnt ist.

Doch es ist gar nicht so schwer, Tonarten zu erkennen, wenn man erstmal verstanden hat, wie sie funktionieren.

In diesem Artikel erkläre ich dir, was Vorzeichen sind, wie man sie am besten identifiziert und wie du sie dir für dein Instrument einprägst.

Was ist eine Tonart?

Vorzeichen sind die Kreuze und bs, die die Tonart eines Musikstücks festlegen. Die Tonart stellt die Gruppe an Tonhöhen dar, aus denen die grundlegende Dur- oder moll-Tonleiter besteht, die in einer Komposition benutzt wird. Die Vorzeichen stehen am Anfang einer Notenlinie und geben an, welche Noten verändert gespielt werden müssen, um in die Tonart zu passen.

Wie man die Vorzeichen identifiziert

Um zu wissen, was genau du auf deinem Instrument spielen musst, wenn du eine Partitur liest, musst du zunächst die Tonart identifizieren.

Um zu wissen, was genau du auf deinem Instrument spielen musst, wenn du eine Partitur liest, musst du zunächst die Tonart identifizieren.

Zum Glück ist es nicht schwer, die Tonart eines Musikstücks zu identifizieren. Du musst lediglich das Muster aus Kreuzen und bs auf bestimmte Weise analysieren.

So findest du die Tonart eines Musikstücks:

  • Für Tonarten mit Kreuzen – das letzte Kreuz in den Vorzeichen ist der Grundton bzw. siebte Tonleiterschritt. Um zur Tonika zu gelangen, musst du einen Halbton nach oben zählen.
  • Für Tonarten mit bs – das vorletzte b ist der Grundton der Tonart. So einfach ist das!
how to identify key signatures (major keys)

Falls du gut aufgepasst hast, ist dir bestimmt aufgefallen, dass es ein Problem gibt. Wie kannst du wissen, ob die Tonart die Dur-Tonart und nicht die moll-Paralleltonart ist, die über die gleichen Vorzeichen verfügt?

Die beiden korrekt zu unterscheiden, ist etwas komplizierter. Um sich 100% sicher zu sein, muss man eine harmonische Analys.

Doch hier kommt ein Tipp: Songs beginnen und enden für gewöhnlich mit der Tonika. In den meisten Songs ist die erste Note in der tiefsten Stimme der Grundton.

In den meisten Songs ist die erste Note in der tiefsten Stimme der Grundton.

In einer Dur-Tonart kannst du einfach vom letzten Kreuz oder dem vorletzten b zählen. Falls die erste Note nicht diejenige ist, die du erwartet hast, kann es gut sein, dass es sich um eine moll-Tonart handelt.

So bestätigst du die Tonart:

  • Hör dir, falls möglich, den Song an. Falls die Harmonie in moll bleibt und dort am stabilsten klingt, handelt es sich wahrscheinlich um eine moll-Tonart.
  • Halte Ausschau nach Harmonie, die am Ende einer Phrase von der Dominante zur Tonika wechselt. Eine starke Kadenz ist ein definitives Zeichen, das die Tonart bestätigt.

Der Quintenzirkel: die Ordnung von Kreuzen und bs

Vorzeichen werden in einer bestimmten Reihenfolge aufgeführt.

Diese Reihenfolge mag all jenen bekannt sein, die den Quintenzirkelkennen. Aber keine Sorge, falls dir das nichts sagt.

https://blog.landr.com/wp-content/uploads/2019/12/Key-Signatures_Circle-of-Fifths_1200x627.jpg

Wie du dir Vorzeichen merken kannst

Doch was, wenn du auf deinem Instrument improvisierst, um auf neue Ideen zu kommen?

Falls du versuchst, dich zu erinnern, welche Noten verändert werden müssen, um in die Tonart zu passen, kannst du den Quintenzirkel benutzen, um die Vorzeichen zu finden.

Hier kommt der Trick:

Merke dir, dass der Quintenzirkel mit der Tonart C-Dur beginnt, die keine Kreuze oder bs beinhaltet.

Von da aus kommt mit jedem Schritt, dem du auf dem Quintenzirkel in der entsprechenden Reihenfolge machst, ein weiteres Kreuz hinzu.

Dann fügst du die entsprechenden Kreuze dem Muster folgend einfach hinzu.

Hier ist eine Tabelle, die dir mit den Tonarten, die Kreuze beinhalten, hilft:

key signatures sharp keys

Die Tonarten mit bs folgen dem b-Muster, auch von C-Dur ausgehend. Hier ist die Tabelle:

flat keys key signatures

Enharmonische Tonarten

Es mag dir vielleicht aufgefallen sein, dass manche Tonarten nicht auf der Tabelle auftauchen. Was passiert, wenn du zum Beispiel versuchst, G#-Dur zu spielen?

Der Grund dafür ist, dass manche Tonarten einfacher durch ihre enharmonischen Entsprechung repräsentiert werden können.

Enharmonische Töne können auf zwei unterschiedliche Arten geschrieben werden.

Enharmonische Töne können auf zwei unterschiedliche Arten geschrieben werden.

Wenn du ein A um einen Halbton nach unten verlegst, bekommst du Ab. Und wenn du ein G um einen Halbton nach oben verlegst, bekommst du ein G#.

Das sind zwei unterschiedliche Arten, die gleiche Tonhöhe zu repräsentieren.

Doch wenn G# und Ab der gleiche Ton sind, warum ist Ab dann besser?

Wenn du versuchst, die Vorzeichen von G# so aufzuschreiben, dass sie dem Halbton-Muster folgen, passiert etwas Interessantes.

Um den Halbton-Intervall zwischen dem Grundton und der Tonika beizubehalten, müsstest du F mit zwei Kreuzen verwenden.

Und natürlich bekommt man, wenn man F um zwei Halbtöne nach oben verlegt, G. Aus diesem Grund ist es viel einfacher, sich die Tonart als Ab vorzustellen!

Stimme die richtige Tonart an

Vorzeichen und Tonarten sind wichtige Tools für Musiker*innen.

Wenn du zu jeder Zeit weißt, wo du dich gerade auf deinem Instrument befindest, kannst du frei spielen und schreiben – ein massiver Vorteil für die Kreativität!

Mit den Tipps und Tricks aus diesem Leitfaden vergisst du nie wieder die nötigen Vorzeichen.

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Annika Wegerle

Annika liebt verquere Geschichten und schillernde Figuren. Sie schreibt über Musik und alles, was sie sonst in die Finger bekommt.

@Annika Wegerle

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