Taktarten: Wie man den Beat fühlt
Einer der wichtigste Bestandteile der Musiktheorie sind Taktarten.
Sie sind das erste, was sich Musiker*innen in der Partitur anschauen, bevor sie die erste Note spielen.
Doch wenn du gerade erst mit dem Musikmachen anfängst, können Taktarten etwas verwirrend sein.
Es kann schwierig sein zu verstehen, was sich hinter den beiden Zahlen verbirgt, die wie eine Bruchrechnung aussehen.
Hier ist Regel Nummer 1: Taktarten haben nichts mit Bruchrechnungen zu tun!
Hier ist Regel Nummer 1: Taktarten haben nichts mit Bruchrechnungen zu tun!
Um Taktarten wirklich zu verstehen, muss man ein paar zentrale Konzepte kennen.
In diesem Leitfaden erkläre ich dir, was die Zahlen einer Taktart bedeuten und wie Zweiertakte funktionieren.
Wenn du verstanden hast, wie die gängigsten Taktarten funktionieren, schauen wir uns die Theorie an, die hinter zusammengesetzten und ungeraden Taktarten steckt.
Zu wissen, wie Taktarten funktionieren, ist super wichtig, um Rhythmus zu verstehen und bessere Musik zu schreiben.
Dann legen wir mal los!
Was ist eine Taktart?
Die Taktart ist ein Symbol, das aus zwei Zahlen besteht und in der westlichen Musiknotation am Anfang und durch die Partitur hinweg benutzt wird.
Die obere Zahl gibt die Grundschläge in einem Takt an. Die untere Zahl gibt an, wieviele Noten jeder Grundschlag hat.
Um zu verstehen, wie Taktarten funktionieren, musst du wissen, was ein Takt ist.
Außerdem musst du wissen, wie Musik geschrieben und wie Rhythmus in der westlichen Musik gezählt wird.
Takte werden benutzt, um Noten in ein lesbares Muster zu unterteilen, das man rhythmisch fühlen kann.
Die Taktart definiert, was ein Takt beinhaltet und wie die Grundschläge gezählt werden.
Die Taktart definiert, was ein Takt beinhaltet und wie die Grundschläge gezählt werden.
Wenn du gerade erst am Anfang stehst, ist es am besten, Taktarten zu visualisieren, indem du Takte mit der exakten Anzahl an Noten füllst, die jede Taktart erlaubt.
Doch vergiss nicht, dass jede Taktart fast unendlich viele Kombinationen aus Noten innerhalb eines Taktes haben kann.
Einfache und gängige Taktarten
Die Taktarten, die dir als erstes begegnen werden, wenn du dich mit Musiktheorie beschäftigt, sind einfache Taktarten.
Einfache Taktarten folgen einem Zweiermetrum. d.h. dass die Noten immer in Zweiergruppen gepaart werden.
Die drei gängigsten einfachen Taktarten sind:
- Der 4/4-Takt
- Der 2/2-Takt oder Allabrevetakt
- Der ¾-Takt
Der 4/4-Takt oder Alla Semibreve
Der beste Ausgangspunkt, um Taktarten zu lernen, ist die gängigste Taktart überhaupt – der 4/4-Takt.
Er ist so gängig, dass er manchmal einfach durch ein C repräsentiert wird statt durch die Zahlen 4/4.
Im 4/4-Takt enthält jeder Takt vier Grundschläge. Diese vier Grundschläge werden durch die obere Vier angegeben.
Die untere Vier bedeutet, dass jeder der vier Grundschläge als Viertelnote gezählt wird.
Dementsprechend muss in einem 4/4-Takt jeder Takt aus vier Viertelnoten bestehen.
Das heißt, du könntest lediglich zwei halbe Noten oder acht Achtelnoten in einen 4/4-Takt packen.
Was ist der Allabrevetakt?
Allabreve ist die Bezeichnung für einen 2/2-Takt und wird manchmal durch ein C, durch das ein Strich geht, ausgedruckt.
Er folgt im Grunde dem gleichen Feel wie der 4/4-Takt, jedoch mit halben Noten.
Erinnerst du dich, wie lediglich zwei halbe Noten in einen 4/4-Takt passen? Das Gleiche gilt für den 2/2-Takt.
Doch die untere Zwei im 2/2-Takt gibt an, dass die Noten als halbe Noten gezählt werden.
Da die Notenwerte im 2/2-Takt dem halben Notenwert des 4/4-Takts entsprechen, entsprechen zwei halbe Noten im 2/2-Takt dem Wert von zwei Viertelnoten im 4/4-Takt.
Diese Qualität der halben Zeit im 2/2-Takt lässt ein viel schnelleres Tempo erahnen, selbst wenn sich die Notation so anfühlt und so aussieht wie beim 4/4-Takt.
Allabreve wird für gewöhnlich für schnellere Musikstücke eingesetzt, weil diese Taktart die Notenwerte halbiert.
Allabreve wird für gewöhnlich für schnellere Musikstücke eingesetzt, weil diese Taktart die Notenwerte halbiert.
Das heißt, dass eine Sechzehntelnote im 4/4-Takt einer Achtelnote im 2/2-Takt entspricht.
Zum Beispiel: Der untere Auszug ist exakt gleich, was Tempo und Feel angeht. Die Notation ändert sich nur aufgrund der entgegengesetzten Taktarten.
Die Notation für schnelle Musikstücke im 4/4-Takt erfordert häufig den umfassenden Einsatz von Sechzehntelnoten mit zwei Balken, was dazu führt, dass die Partitur häufig extrem kompliziert und einschüchternd aussieht.
Mit Allabreve kann dasselbe Tempo durch weniger Noten mit zwei Balken ausgedrückt werden.
Was ist ein ¾-Takt?
Eine einfache Taktart, mit der Anfänger*innen häufig Probleme haben, ist der ¾-Takt.
Er folgt einem Dreiermetrum, das man als eins-zwei-drei zählt statt als eins-zwei, was die Taktart rhythmisch etwas komplexer macht.
Nichtsdestotrotz bleibt das Prinzip im ¾-Takt das gleiche. Er wird nach wie vor in Viertelnoten gezählt, doch es gibt lediglich drei Viertelnoten in einem Takt.
Zusammengesetzte Taktarten
Bei zusammengesetzten Taktarten wird das Ganze etwas interessanter.
In zusammengesetzten Taktarten werden Noten in Dreierpaaren gruppiert statt in Zweierpaaren wie in einfachen Taktarten.
In zusammengesetzten Taktarten werden Noten in Dreierpaaren gruppiert statt in Zweierpaaren wie in einfachen Taktarten.
Das heißt, dass alle zusammengesetzten Taktarten auf einem Dreiermetrum basieren.
Im Allgemeinen haben zusammengesetzte Taktarten eine 8 als untere Zahl, was bedeutet, dass die Notenwerte als Achtelnoten gezählt werden.
Die gängigsten zusammengesetzten Taktarten sind:
- 6/8-Takt
- 9/8-Takt
- 12/8-Takt
Der 6/8-Takt wird als sechs Achtelnoten gezählt, die in zwei Dreiergruppen unterteilt sind.
Der 9/8-Takt beinhaltet neun Achtelnoten, die in drei Dreiergruppen unterteilt sind.
Der 12/8-Takt beinhaltet zwölf Achtelnoten, die in vier Dreiergruppen unterteilt sind.
Ungerade Taktarten
Ungerade Taktarten können etwas kniffliger sein, doch wenn man erstmal einfache und zusammengesetzte Taktarten verstanden hat, ist das Ganze um einiges einfacher.
Außerdem brauchst du ein solides Verständnis dafür, wie man Zweier- und Dreier-Rhythmen spielt und wie starke und schwache Taktschläge funktionieren.
Das liegt daran, dass ungerade Taktarten frei zwischen dem Zweier- und Dreiermetrum umherspringen.
Ungerade Taktarten springen frei zwischen dem Zweier- und Dreiermetrum umher.
Der 9/8-Takt ist ein tolles Beispiel für eine ungerade Taktart.
Ja, 9/8 kann als zusammengesetzte Taktart verstanden werden, doch nur dann, wenn du die neun Achtelnoten in Dreiergruppen unterteilst.
Was, wenn du die Achtelnoten in drei Zweiergruppen und eine Dreiergruppe einteilst?
Das würde nach wie vor neun Achtelnoten entsprechen und den Regeln des 9/8-Taktes folgen, richtig? Richtig.
Beim 9/8-Takt bestimmt die Art, wie der Takt gruppiert wird, ob er ungerade oder zusammengesetzt ist.
Wenn du also die Achtelnoten in Zweier- und Dreiergruppen einteilst (statt lediglich in Dreiergruppen), entsteht ein unverwechselbares ungerades Feeling.
Ein gutes Beispiel dafür ist der berühmte Jazz-Track Blue Rondo a la Turk von Dave Brubeck.
Ungerade Taktarten sind Kombinationen aus Zweier- und Dreiergruppen
Jetzt da du verstehst, wie man 9/8-Takte in unterschiedliche Gruppen einteilen kann, kannst du das auf jede Taktart anwenden, die dir über den Weg läuft.
Lass dich nicht einschüchtern, wenn du einen 13/8- oder 11/4-Takt in der Partitur siehst.
Es gibt keine Taktart, die sich nicht in Zweier- und Dreiergruppen unterteilen lässt.
Es gibt keine Taktart, die sich nicht in Zweier- und Dreiergruppen unterteilen lässt.
Schau dir einfach an, wie die Noten unterteilt sind, dann solltest du gar kein Problem damit haben, den Beat zu fühlen.
Und natürlich ist es immer gut, dein Instrument kurz wegzulegen und den Rhythmus einfach zu klatschen, um ihn richtig zu fühlen.
Den Beat fühlen
Taktarten sind super, um musikalische und rhythmische Konzepte auszudrücken.
Theoretische Konzepte zu lernen hilft dabei, musikalische Ideen zu Papier zu bringen und zu verstehen, wie bestimmte Konzepte funktionieren.
Doch für Musiker*innen ist der wichtigste Teil dabei, das, was wir hören wollen, kreieren zu können.
Es ist super wichtig, unser rhythmisches Feel zu üben, indem wir mit Anderen zusammenspielen, mit einem Metronom üben und uns komplexe Musikstücke anhören.
Lass dich nicht von den Zeichen auf der Seite zurückhalten, sondern nutze Taktarten als eine Methode, mit der du dir neue Möglichkeiten für die Musik, die du schreibst, eröffnen kannst.
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