Wie man ohne extravagantes Equipment massiven Subbass bekommt

Wie man ohne extravagantes Equipment massiven Subbass bekommt

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Du willst wissen, wie du es anstellst, dass deine Tracks den gesamten Club zum Beben bringen?

Wir stellen vor: Subbass.

Subbass findet sich überall in der Musik, mal als Hauptrolle (wie in Dubstep oder Reggae), mal nur als kleine Nebenrolle.

Wenn man tiefe, wummernde Basslines kreieren oder andere Instrumente mit ein paar Frequenzen aus dem unteren Frequenzbereich bereichern will, ist es absolut essentiell, Subbass als Konzept zu verstehen. Er liefert dir ein solides Fundament für deinen Mix, auf dem du aufbauen kannst.

Allerdings ist es nicht ganz einfach, Subbass zu mischen. Viele Heimstudios sind nicht mit den Lautsprechern und Subwoofern ausgestattet, die nötig sind, um diese Frequenzen vollständig zu hören.

Doch sofern du weißt, was du tust, kannst du auch ohne schicken Subwoofer großartige Ergebnisse erzielen.

Dementsprechend findest du hier alles, was du zum Thema Subbass wissen musst, unter anderem wie du ihn bekommst und richtig mischst, um deinem Mix so richtig wummsen zu lassen.

Was ist Subbass?

Als Subbass bezeichnet man einen sehr niedrigen Frequenzbereich von etwa 60 Hz bis zur niedrigsten, vom menschlichen Ohr wahrnehmbaren Frequenz (etwa 20 Hz).

Subbass-Frequenzen sind so niedrige, dass man sie häufig mehr fühlt als hört. Zum Beispiel im Club, wenn du fühlst, wie der Beat durch deinen ganzen Körper geht.

Um Subbass hören zu können, braucht man Subwoofer – in der sogenannten Soundsystem Culture wissen alle genau, wie man das richtig anstellt.

Doch gute Kopfhörer funktionieren auch! Hier sind ein paar Beispiele, die veranschaulichen, wie ein kraftvoller Subbass klingt (setze dir gute Kopfhörer auf oder benutze richtige Lautsprecher, über deine Laptop-Lautsprecher wirst du nichts hören):

Wie du Subbass in deiner DAW kreierst

Die zwei besten Arten, Subbass einzusetzen sind:

  1. Als eine zusätzliche Schicht, die deine zentrale Bassline unterstützt. Der Subbass spielt die gleichen Noten, doch in einem viel niedrigeren Frequenzbereich (die Oktave C2 und niedriger auf der Pianorolle).
  2. Als die zentrale Bassline (wie in ein paar der oben aufgeführten Beispielen).

In diesem Subbass-Tutorial erfährst du, wie du die zweite Option in die Tat umsetzt. Ich werde dir zeigen, wie du eine massive Bassline ausschließlich mit Subbass kreierst.

Ich benutze Ableton, doch alles, was ich hier zeige, lässt sich auch auf jede andere DAW übertragen.

1. Erstelle eine separate MIDI-Spur

insert-new

2. Ziehe deinen Lieblings-Synthesizer oder ein Synth-VST auf die Spur.

Ich nehme ‘Analog’’ von Ableton.

drag-analog

3. Behalte lediglich einen Oszillator (Osc1)

osc1

4. Stelle die Wellenform auf ‘Sinus’

sine-wave

5. Zeichne auf der Pianorolle ein MIDI-Muster in den sehr niedrigen Frequenzen (unterhalb von C3)

midi-pattern

Meine Bassline klingt dann folgendermaßen (4 geloopte Takte):

Mit meiner Drum-Spur klingt sie so:

Und so sieht mein Drum-Muster aus (ich habe Kit-Core 707 verwendet):

drum-pattern-midi

Das solltest du beachten

Subbass muss man nicht groß bearbeiten (Kompression o.a. ist nicht nötig). In den niedrigen Frequenzen ist eine mit einem Synthesizer generierte reine Sinuswelle häufig der kraftvollste Subbass.

sine

Versuch’s mit einem anderen Muster, das zu deinem Track passt. Die Grundfrequenz (die Frequenz, die deinen Sound definiert bzw. die Frequenz mit der meisten ‘Energie’) deines Subbass’ sollte zwischen 40-60 Hz liegen.

Deine Kick sollte dann eine Oktave höher liegen, bei etwa 120 Hz. Auf diese Weise kommt sie dem Bass nicht zu sehr in die Quere und dein finaler Mix klingt nicht zu sprunghaft oder matschig.

Du weißt nicht, wie man die Frequenz eines Sounds herausbekommt? Lies dir einfach unten den Absatz “Benutze einen Spektrumanalysator” durch.

Kein Subwoofer? Kein Problem. So mischst du Subbass ohne Subwoofer

Keine Sorge, falls du kein voll ausgestattetes Lautsprechersystem hast.

Kopfhörer funktionieren auch prima. Und damit meine ich Kopfhörer, die übers Ohr gehen, keine In-Ohr-Kopfhörer.

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Hier sind ein paar Tipps, die dir dabei helfen, deinen Subbass auch ohne Subwoofer richtig zu mischen:

Benutze einen Spektrumanalysator

Die meisten DAWs haben einen eingebauten Spektrumanalysator oder einen EQ, mit dem du das Frequenzspektrum visualisieren kannst.

spectrum

In Ableton findest du ihn in den Audioeffekten – er heißt ganz einfach “Spectrum”. Ziehe ihn auf die Spur.

spectrum-2

Dieser Graph zeigt dir an, welche Frequenzen (in Hz) in einem bestimmten Sound enthalten sind. Schau ihn dir an, während du deine Spur laufen lässt, um die Grundfrequenzen zu identifizieren. Bei ihnen schlägt der Graph am weitesten aus.

Forme deinen Sound mit EQ

An anderer Stelle haben wir bereits erklärt, wie du einen matschigen Sound vermeidest. Das ist besonders dann wichtig, wenn du mit Frequenzen arbeitest, die in deinem Mix um Platz kämpfen (wie z.B. Subbass und Kick).

Nutze beim EQing die Informationen, die dir der Spektrumanalysator liefert. Entferne ein paar niedrige Frequenzen aus Instrumenten, die diese nicht unbedingt brauchen, wie z.B. Synthesizer oder Vocals. Selbst bei deinen Drums kannst du selektiv ein paar niedrige Frequenzen wegschneiden.

Für das Beispiel, das ich vorhin gemacht habe, habe ich die Drums folgendermaßen mit EQ bearbeitet:

drum-eq

Und hier ist der Subbass nach EQ:

sub-eq

Setze Referenz-Tracks ein

Du kennst einen Track, in dem der Bass absolut perfekt gemischt ist? Nutze ihn als einen Referenzpunkt.

Erstelle eine neue Audiospur in deiner DAW und ziehe den Referenz-Track auf die Spur. Versichere dich, dass die Auflösung mit der deiner Session übereinstimmt, die normalerweise bei 24-bit und 44,1 kHz liegt.

Dann kannst du ihn ganz einfach als Referenz für deinen Mix verwenden – das Ganze nennt sich Mix Referencing.

Der Subbass macht den Unterschied

Subbass verleiht einem Track mehr Fülle, egal ob als zentrale Bassline oder eine tiefere Bass-Schicht.

Den Subbass richtig zu mischen, kann knifflig sein. Doch mit den Tipps aus unserem Tutorial kriegst du’s hin.

Benutze gute Kopfhörer, einen Spektrumanalysator, ein wenig EQ, Mix Referencing und schon sollte alles klappen.

Anschließend bist du bestens ausgestattet, um mit deinem massiven Subbass einen ganzen Raum zum Wackeln zu bringen. Wumms!

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Annika Wegerle

Annika liebt verquere Geschichten und schillernde Figuren. Sie schreibt über Musik und alles, was sie sonst in die Finger bekommt.

@Annika Wegerle

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