Septakkorde: Wie du deinen Songs mehr Fülle verleihst
Nichts beeinflusst deine Songs stärker als die Akkorde, mit denen du deine Akkordfolgen bildest.
Die Art, wie jeder Akkord in den nächsten überfließt, ist das Fundament der allgemeinen Stimmung eines Songs.
Doch es ist nicht einfach, sich immer an alle Akkorde und ihre Funktionsweise zu erinnern.
In diesem Artikel erfährst du alles, was du zum Thema Septakkorde wissen musst – was genau sie sind und wie du sie in deinem eigenen Songwriting einsetzen kannst.
Dann legen wir mal los.
Was sind Septakkorde?
Septakkorde sind Akkorde mit vier Noten, die jeweils eine Terz auseinander liegen. Sie werden Septakkorde genannt, weil die obere Note des Akkords eine Septime über dem Grundton des Akkords liegt.
Septakkorde sind für die funktionale Harmonik unumgänglich, da sie eine wichtige Rolle für Dominantseptakkorde spielen.
Der Dominantseptakkord ist der Septakkord, der auf der fünften Tonleiterstufe gebildet wird.
Der Dominantseptakkord ist der Septakkord, der auf der fünften Tonleiterstufe gebildet wird.
Diese Beziehung zwischen Tonika und Dominante liefert das Gefühl von Spannung und Auflösung in der funktionalen Harmonik.
Doch es gibt noch viel mehr Septakkorde als V7. Sie versorgen Grundakkorde mit Farbe und liefern wichtige Informationen bezüglich ihrer Eigenschaften.
Wie man Septakkorde bildet
Einen Septakkord zu bilden ist einfach: Man fügt einem Grundton einfach weitere Noten in Terz-Intervallen hinzu.
In diesem Beispiel bilde ich einen Septakkord auf der Tonika in C-Dur.
Wenn du der Tonika zwei Noten jeweils im Terz-Intervall hinzufügst, erhältst du einen Dreiklang.
Identifiziere die Intervalle zwischen jeder Note und dem Grundton, um die Qualität des Akkordes zu bestimmen.
Die zwei Intervalle in diesem Akkord sind eine große Terz und eine reine Quinte, dementsprechend handelt es sich hier um einen C-Dur-Dreiklang. Wenn du die nächste Terz hinzufügst, erhältst du einen Septakkord.
Einen Septakkord zu bilden ist einfach: Man fügt einem Grundton einfach weitere Noten in Terz-Intervallen hinzu.
Die Beziehung dieser Note zur Tonika zu identifizieren, ist anders. Es handelt sich um eine große Septime – also genau sieben Halbtonschritte über dem Grundton.
Daher handelt es sich bei diesem Akkord mit vier Noten um einen Dur-Septakkord. Der C-Dur-Septakkord verfügt über einen üppigen und nostalgischen Sound mit zusätzlichem Charakter, der der Septime geschuldet ist.
Du kannst den Dur-Septakkord anstelle eines Dur-Akkords verwenden, wann immer es dir nach der melancholischen Farbgebung der Septime dürstet.
Moll-Septakkorde
Der Dur-Septakkord ist der grundlegendste Typ von Septakkord, doch es gibt noch weitere Septakkorde, von denen jeder über seinen ganz eigenen Charakter verfügt.
Tatsächlich ist es so, dass jede Akkord-Eigenschaft, die du in einem grundlegenden Dreiklang erzeugen kannst, über einen dazugehörigen Septakkord verfügt.
Ich gehe alle einzeln durch, zeige dir, wie du sie bildest und wofür du sie einsetzen kannst.
Jede Akkord-Eigenschaft, die du in einem grundlegenden Dreiklang erzeugen kannst, verfügt über einen dazugehörigen Septakkord.
Der nächste Typ auf dieser Liste ist der Moll-Septakkord.
Ich bleibe in der C-Dur-Tonleiter und bilde einen Moll-Septakkord auf dem zweiten Tonleiterschritt mit D als Grundton.
Sofern du deine diatonischen Akkorde gut kennst, weißt du, dass du, wenn du auf dieser Note der C-Dur-Tonleiter-Formel folgend einen Dreiklang bildest, einen D-Moll-Akkord bekommst.
Hier ist der D-Moll-Akkord:
Wenn man die Septime hinzufügt, während man trotzdem weiterhin der Tonleiter-Formel folgt, bedeutet das, dass die nächste Note ein C ist.
Die Beziehung dieser Note zum Grundton ist wieder anders. In diesem Fall ist der Intervall eine kleine Septime von D ausgehend.
Die kleine Terz und kleine Septime sorgen dafür, dass es sich hier um einen D-Moll-Septakkord handelt.
Die kleine Terz verleiht dem Akkord den charakteristischen “traurigen” Beigeschmack und die kleine Septime sorgt für Fülle, jedoch auf leicht andere Weise als der Dur-Septakkord.
Der Septakkord besänftigt die Schwermut des Moll-Dreiklangs leicht und sorgt für ein zufriedenstellendes Gefühl von Raffinesse:
Moll-Septakkorde können auch anstelle des Moll-Dreiklangs eingesetzt werden, wenn die Umstände nach einem helleren Moll-Klang verlangen.
Dominantseptakkorde
Bisher hast du gesehen, dass sich, wenn man die Intervall-Beziehung zwischen dem Grundton des Akkords und seiner Terz und Septime verändert, die Beschaffenheit des Akkords verändert.
Dur- und Moll-Septakkorde sind unumgänglich, doch es gibt noch viel mehr Kombinationen, die du anhand von diversen Intervall-Eigenschaften erzeugen kannst.
Der nächste Septakkord, den wir uns anschauen, ist einer der wichtigsten für die funktionale Harmonik – der Dominantseptakkord.
Bilde einen Septakkord in C-Dur auf dem fünften Tonleiterschritt und schau dir die Intervall-Beziehungen an.
Der Dominantseptakkord hat eine große Terz und eine kleine Septime. Er klingt gleichzeitig hell und angespannt:
Das liegt an der Terz und der Septime des Dominantseptakkords. Wenn du genau hinhörst, hörst du eine Besonderheit dieser beiden Töne.
Die Terz des Dominantseptakkords ist die siebte Tonleiterstufe der C-Dur-Tonleiter. Diese Stufe wird manchmal auch “Leitton” genannt, weil sie sich zur Tonika hin auflösen will.
Die Septime im Dominantseptakkord ist die vierte Tonleiterstufe der C-Dur-Tonleiter. Sie will sich nach unten hin auflösen.
Man hört die Spannung im Dominantseptakkord, wenn er sich sauber zur Tonika der musikalischen Kadenz hin auflöst.
Der Dominantseptakkord wird häufig auf diese Weise eingesetzt, er kann jedoch auch die Funktion eines Tonika-Akkords in Blues-Akkordfolgen einnehmen.
Halbverminderte Septakkorde
Die nächsten zwei Septakkorde, die wir uns anschauen wollen, basieren auf dem verminderten Dreiklang.
Falls du eine Auffrischung brauchst, was diese grundlegende Akkord-Struktur angeht, empfehle ich dir unseren Akkord-Leitfaden.
Hier ist eine kurze Zusammenfassung: Ein verminderter Dreiklang besteht aus einer kleinen Terz und einem Triton (verminderte Quinte/erhöhte Quarte) über dem Grundton.
Füge eine verminderte Septime hinzu und du bekommst einen halbverminderten Septakkord, der dir eine spannungsgeladene Klangfülle liefert, die man nur selten in der Popmusik findet.
Meistens ist der halbverminderte Septakkord der Septakkord, der auf dem zweiten Tonleiterschritt der Moll-Tonleiter gebildet wird.
Meistens ist der halbverminderte Septakkord der Septakkord, der auf dem zweiten Tonleiterschritt der Moll-Tonleiter gebildet wird.
So sieht er in C-moll aus:
Man findet ihn häufig in Jazz-Standards, die auf der ii-V-i-Progression in Moll basieren.
Er kommt an mehreren Stellen im klassischen Moll-Standard “Autumn Leaves” vor.
Verminderte Septakkorde
Der letzte verminderte Akkord, den wir uns anschauen wollen, ist der spannungsgeladenste und dramatischste von allen: der verminderte Septakkord.
Um ihn zu bilden, brauchst du den verminderten Dreiklang, von dem ich vorher bereits gesprochen habe, und eine verminderte Septime.
Hier ist ein Septakkord, der auf der siebten Tonleiterstufe der C-Dur-Tonleiter gebildet wird:
Du wirst feststellen, dass die verminderte Septime einen Halbton unter einer kleinen Septime liegt. Falls dir das unmöglich vorkommt, liegst du nicht falsch.
Eine verminderte Septime ist genauso viele Halbtonschritte vom Grundton entfernt wie eine übermäßige Sexte. Hierbei handelt es sich um einen speziellen Fall, der nur in bestimmten Situationen eintritt.
Verminderte Septakkorde haben einen sehr angespannten Sound, der sich alleine leicht unangenehm anfühlt.
Doch im Kontext können sie ein extrem starkes Gefühl von Spannung und Entspannung erzeugen.
Im siebten Himmel
Septakkorde sind wichtige Bausteine deines harmonischen Vokabulars.
Egal ob du deine grundlegenden Dreiklänge bereichern, oder mit einem verminderten Septakkord für dramatische Spannung sorgen willst – es ist es auf jeden Fall wert, diese Akkorde zu lernen.
Jetzt da du die Grundlagen kennst, kannst du dich wieder an deine DAW setzen und deine Tracks mit Septakkorden versorgen.
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