Der EQ-Spickzettel: Wie man eine Frequenztabelle benutzt [Infografik für Instrumente]

Der EQ-Spickzettel: Wie man eine Frequenztabelle benutzt [Infografik für Instrumente]

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Gutes EQing kann die Geheimzutat sein, die aus einem guten Mix einen großartigen Mix macht.

Es ist EQ-Woche! Wir beschäftigen uns mit Allem, was mit EQing zu tun hat. Dieser Artikel ist Teil II unserer Serie.

Falls du Teil I nicht gelesen hast, kannst du dir unseren Grundkurs zum EQing durchlesen, bevor du dich in diesen EQ-Spickzettel vertiefst.

WIE MAN EQS NUTZT: SUPER-FREQS

Zu wissen, wie man EQs richtig einsetzt, stellt eine grundlegende Fähigkeit des Mixens dar.

Wenn du es gut machen willst, musst du wissen, welche Frequenzen dein Track beinhaltet und wie sie miteinander interagieren.

Tonfrequenzen sind nicht allzu schwer handhabbar, sobald du richtig über sie bescheid weißt. Der erste Schritt in Richtung richtiges EQing besteht darin zu verstehen, wo genau deine Instrumente innerhalb des Frequenzspektrums angesiedelt sind.

Deshalb haben wir diesen EQ-Spickzettel erstellt, der all deine EQing-Bedürfnisse befriedigen wird.

Zu sehen, wo im Frequenzspektrum sich deine Instrumente befinden, wird dir dabei helfen festzustellen, welche Instrumente und Frequenzen in deinem Mix miteinander konkurrieren. Dadurch wirst du den bestmöglichen Mix herausholen, bevor es in die finale Phase, das Mastering, geht.

WÄHLE DEINE INSTRUMENTE MIT BEDACHT

EQing ist ein wertvolles Tool. Es kann jedoch keine Wunder vollbringen.

Wenn du massenweise Instrumente wählst, die alle um einen Platz im selben Frequenzbereich kämpfen, wirst du deinen EQ ziemlich stark ausreizen müssen, um sie alle einzupassen und das Ganze dann auch noch natürlich klingen zu lassen. Daher solltest du deine Instrumente mit Bedacht wählen und immer schon bei der Aufnahme das Beste geben. EQing ist etwas, das du auf deinen Mix anwendest, nicht zu ihm hinzufügst.

Behalte das im Hinterkopf, wenn du etwas aufnimmst, sodass der Mix schon so perfekt wie möglich ist, bevor du ihn bearbeitest.

EQing kann aus einer schlechten keine gute Aufnahme machen. Es KANN jedoch aus einer guten eine großartige Aufnahme machen.

DER EQ-SPICKZETTEL

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Wir stellen vor: dein neues Helferlein, das dir genug Platz schafft für all die tollen Frequenzen!

Schau ihn dir an. Lerne ihn kennen. Lerne ihn lieben. Lade ihn dir auf deinen Desktop herunter, damit du ihn leicht zu Rate ziehen kannst, oder drucke ihn aus und hänge ihn dir an die Wand deines Studios.

Nicht vergessen! Diese Instrumententabelle ist nur ein erster Schritt. Die Sounds in deinem Mix haben immer einen spezifischen Kontext sowie individuelle Charakteristika. Nutze diese Tabelle demnach als Ausgangspunkt, verlasse dich aber immer auf deinen Mix als letzte Referenz, wenn es um die Frage geht, ob und wie du EQs einsetzt.

Diese Tabelle ist kein ‘Mixing-Gesetz’, sondern eine gute Referenz, die dir dabei hilft herauszufinden, wo genau in deinem Mix deine jeweiligen Sounds sitzen — nutze sie dementsprechend.

WIE MAN EINE FREQUENZTABELLE BENUTZT

Diese Frequenztabelle ist super simpel in der Benutzung. Achte einfach auf die Grundfrequenzen jedes einzelnen Instruments, bevor du etwas aufnimmst.

Versuche zu visualisieren, wo im Mix sich ein Instrument befinden wird, bevor du dich an’s Aufnehmen machst.

Wenn du deine Instrumente nach ihren Grundfrequenzen auswählst, noch bevor du loslegst, wird sich die Mixing- und EQing-Phase um einiges einfacher gestalten.

Die Grundfrequenz für Synthesizer und andere elektronische Instrumente zu finden, kann etwas verzwickter sein. Sie produzieren häufig eine extrem große Bandbreite an Klängen und Frequenzen.

Die Lösung des Problems liegt darin, sich auf den Sound zu konzentrieren, den du innerhalb deines Tracks mit deinem Equipment synthetisieren willst.

Versuche zu visualisieren, wo im Mix sich ein Instrument befinden wird, bevor du dich an’s Aufnehmen machst.

Zum Beispiel: Wenn du einen FM-Synthesizer benutzt, um den Sound eines Blechblasinstruments zu erzeugen, dann sollte die Grundfrequenz des Blechblasinstruments gelten, das du zu erzeugen versuchst.

Du wirst nie ganz sicher sein, bis du es in deinem Mix hörst. Versuche dennoch, so gut wie möglich vorbereitet zu sein, bevor du etwas aufnimmst.

Es gibt keine festgeschriebenen Regeln bezüglich welche Frequenzbänder für welches Instrument Probleme hervorruft.

Höre dementsprechend immer genau hin, schau dir den Kontext deines Mixes an, nachdem du die einzelnen Teile aufgenommen hast, um daraus Rückschlüsse zu ziehen.

Selbstverständlich kannst du immer so viele Instrumente aus dem gleichen Frequenzband einsetzen, wie du willst. Allerdings wird es mit zunehmender Anzahl an Instrumenten schwieriger, wichtige Informationen zu erkennen. Dementsprechend wird dann auch das EQing komplexer.

DIE TÖNE BEARBEITEN

Die meisten parametrischen EQs haben eingebaute Hochpass- und Tiefpass-Filter. Sie eignen sich prima dazu, durch ein wenig korrigierendes EQing ein bisschen Raum im Mix zu schaffen.

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Instrumente mit einer höheren Grundfrequenz verfügen ebenso über Informationen in den niedrigeren Frequenzen.

In den meisten Fällen können die niedrigeren Frequenzen eines Instruments mit einer höheren Grundfrequenz abgeschnitten werden – und das Ganze funktioniert genauso auch umgekehrt. An dieser Stelle kommen die Hochpass- und Tiefpass-Filter in’s Spiel…

Statt spezifische Anhebungen oder Absenkungen vorzunehmen, entfernen Hochpass- und Tiefpass-Filter unnötige Frequenzen in größerem Umfang.

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Ein Hochpass-Filter wird typischerweise dazu eingesetzt, um die niedrigeren Frequenzen deiner Sounds, die eine höhere Grundfrequenz haben, zu beseitigen, wie z. B. eine Hi-Hat oder ein Rimshot.

Die in diesen Sounds enthaltenen niedrigeren Frequenzen können das untere Ende deines Sounds schwammig werden lassen. Durch die simple Anwendung eines Hochpass-Filters kannst du mehr Platz fur deine bassigeren Sounds schaffen und ihnen somit mehr Punch verleihen, während du gleichzeitig deinen Synthesizern und höheren Percussions mehr Klarheit am oberen Ende deines Mixes verleihst.

Das Gegenteil gilt für den Tiefpass-Filter. Das Entfernen unnötiger hoher Frequenzen aus dem unteren Bereich schafft mehr Platz im oberen Bereich.

Vergiss dabei nicht, dass alle Instrumente wichtige Informationen sowohl in den hohen als auch den tiefen Frequenzbändern enthalten. Entferne daher nur das Nötigste. Nutze immer deine Ohren, um die richtige Menge dessen, was du entfernst, zu bestimmen.

SWEEPE DEINE BÄNDER

EQ Sweeping hilft dir dabei, Problemzonen in deinem Mix ausfindig zu machen. Es ermöglicht es dir, genau die Frequenz zu finden, die du bearbeiten willst. Wie also wird’s gemacht?

Setze zunächst in deinem parametrischen EQ einen Punkt mit einem hohen Gain und einer engen Bandbreite (der ‘Q’). Höre dir dann deinen Track an und bewege den Punkt auf dem Frequenzspektrum vor und zurück.

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Höre genau hin, an welcher Stelle das Problem, das du zu beheben versuchst, WIRKLICH OFFENSICHTLICH wird (es kann sein, dass deine Ohren da für einen kurzen Moment ein wenig traurig werden). Wenn du es hörst, weißt du, dass du die Frequenz, die du bearbeiten willst, gefunden hast. Zum Beispiel:

Falls du einen Gitarrenton ein wenig zähmen willst, sweepe einfach deinen EQ, bis du die Frequenz gefunden hast, wo der Ton am meisten knallt. Wenn der Täter einmal ausfindig gemacht ist, kannst du einfach die besagte Frequenz absenken und sie dir danach erneut anhören (mehr zu Absenkungen später).

Manchmal lassen sich bestimmte Probleme schon mit Hochpass- und Tiefpass-Filtern beheben. Ein EQ Sweeping hilft allerdings dabei, sehr spezifische Bereiche, die abgesenkt oder angehoben werden müssen, zu isolieren.

Kleiner Tipp: Konzentriere dich auf das Problem, das du zu beheben versuchst. Den Gain in einfach irgendeinem Bereich anzuheben, führt dazu, dass die Parts eher unschön klingen. Senke nicht einfach automatisch alles ab, was schlecht klingt. Immer eine Reparatur nach der anderen.

FÜR ABSENKUNGEN GILT: ENGE BANDBREITE

Jetzt da du deine Problemfrequenz identifiziert hast, geht es daran, alles Gruselige daran durch Absenkungen zu dämpfen.

Als Faustregel gilt, dass du keine Absenkungen von mehr als 3dB vornehmen solltest. Alles darüber kann ein bisschen hart wirken. Das liegt jedoch immer im Auge des Betrachters.

Halte deine Bandbreite bei Absenkungen stets eng. Vergiss nicht, dass es sich bei Absenkungen um das Entfernen von Informationen aus deinem Mix handelt. Je breiter deine Bandbreite (Q), desto mehr Charakter entfernst du demnach aus deinem Sound. Daher ist es so wichtig, deine spezifische Problemfrequenz zu finden. Das ermöglicht es dir, nur das Nötigste abzusenken.

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FÜR ANHEBUNGEN GILT: WEITE BANDBREITE

Absenkungen bedürfen einer weiteren Q. Das Absenken mit einer engen Bandbreite kann dazu führen, dass bestimmte Frequenzen extrem unangenehm hervorstechen. Eine weitere Bandbreite (Q) lässt deine Anhebungen ein bisschen natürlicher klingen.

Eine weitere Bandbreite muss her, weil unser Gehör so funktioniert – die Wissenschaft belegt’s! Das Ohr möchte natürliche Klänge. Eine weitere Q lässt deine Anhebungen so organisch wie möglich klingen.

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Beim Anheben kannst du so richtig mit dem EQ experimentieren und deinem Sound einen interessanten Charakter verleihen. Spiele auch ein bisschen mit Anhebungen außerhalb der Grundfrequenz herum. Subtile Anhebungen der Oberschwingungen können interessante Resultate in deinem Mix hervorrufen, besonders in Hinblick auf Punch, Präsenz und faszinierende Details.

Kleiner Tipp: Nutze einen Spektrumanalysator oder ein EQ-Plugin mit eingebautem Spektrumanalysator (wie den TDR NOVA), um interessante Oberschwingungen zu lokalisieren, die du anheben oder dämpfen kannst.

Experimentiere ein wenig und schau dir an, inwieweit das EQing von Oberschwingungen Fülle und Charakter zu deinem Sound hinzufügt. Sie eignen sich aber auch prima dazu, ein überladenes Band ein wenig zu entschlacken. Probiere einfach beides aus, um optimale Resultate zu erzielen!

Pan-Freqs

Panning eignet sich super dazu, ein bisschen Platz für zwei Instrumente freizuschaufeln, die sich im selben Frequenzbereich befinden.

Falls du dich nicht traust, den Ton durch EQing zu verändern, du aber nach wie vor eine gewisse Überlagerung im Mix hörst, dann versuche es einfach damit, den einen Sound auf dem Stereopanorama nach links und den anderen nach rechts zu verschieben.

Sobald du kollidierenden Sounds ihren jeweils eigenen Platz im Stereopanorama einräumst, hebt das ihre einzigartigen Frequenzen und klanglichen Merkmale innerhalb des Mixes hervor.

Dabei hat jeder/r ihren oder seinen ganz eigenen Geschmack.

Indem du durch Panning mehr Platz für die einzelnen Teile deines Mixes schaffst, gibt es zwischen den Instrumenten weniger Buhlereien um bestimmte Frequenzen. Panning ist zwar kein Allheilmittel, du solltest es jedoch trotzdem in jedem Mix anwenden. Und wenn schon, dann richtig.

Die Hochpass- und Tiefpass-Regeln gelten nach wie vor, wenn es daran geht, unliebsame Frequenzen zu eliminieren. Panning jedoch bietet dir Alternativen, falls du den Charakter deines Sounds nicht verändern willst, nur um zu gewährleisten, dass zwei oder mehr Instrumente in’s Spektrum passen.

HÖR AUF DAS GANZE. NICHT DAS SOLO.

Die Gefahr beim EQing besteht darin, dass man sich zu sehr auf die isolierten Sounds versteift. Höre dir IMMER den gesamten Mix an und nutze ihn als Ausgangspunkt für dein EQing. Deine einzelnen Sounds sind Teil eines Ganzen und die Art und Weise, wie du sie mit EQs bearbeitest, ist abhängig von der Rolle, die sie innerhalb des gesamten Projekts einnehmen.

Wenn du nur in Hinblick auf die einzelnen Sounds EQs einsetzt, dann entgeht dir das Wesentliche. Immerhin heißt das Ganze “Mixing” und nicht “Soloing”.

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Falls du dir unsicher bist, versuche einfach, dich in die Rolle der ZuhörerInnen zu versetzen. Sie werden am Ende nicht die einzelnen Elemente deines Tracks hören, wie du sie im Studio hörst. Sie werden den gesamten Song hören. Lass dementsprechend deinen übergreifenden Sound als Leitlinie für deine EQ-Entscheidungen agieren.

Manche Sounds können sogar ‘schlecht’ klingen, wenn man sie sich einzeln anhört. Im gesamten Mix wiederum klingen sie toll. Genau darum geht es beim Mixen – besonders in Hinblick auf EQing.

KEIN EQ OHNE IQ

Eine gute Aufnahme ist der Ausgangspunkt eines guten Mixes. Es ist jedoch intelligent durchgeführtes EQing, das aus einem guten einen großartigen Mix macht.

Nutze diese grundlegenden Tipps, um mit deinen EQ-Experimenten loszulegen und herauszufinden, was sie mit deinen Tracks anstellen können.

Und immer schön ausgeglichen bleiben!