7 weit verbreitete Akkordfolgen, die man sofort erkennt
Akkordfolgen sind das Gerüst, das deinen Songs ihre grobe Kontur verleiht.
Einer der wichtigsten Jobs beim Songwriting besteht darin, Akkorde auszuwählen und zu angenehmen Akkordfolgen zusammenzufügen.
Doch sofern du nicht mindestens ein paar Grundakkorde kennst, mit deren Hilfe du deine Ideen in Gang bringen kannst, ist es relativ schwierig, neue Akkordfolgen zu bilden.
Viele Songs stützen sich auf die gleichen üblichen Akkordfolgen.
Wenn du verstehst, wie die gängigsten unter ihnen funktionieren, verfügst du bereits über einen guten Ausgangspunkt – und weißt, wie man viele Songs spielt!
In diesem Artikel gehe ich die beliebtesten Akkordfolgen durch, die du kennen solltest.
An manchen Stellen werde ich die Akkorde als römische Ziffern statt in der gängigen Schreibweise darstellen. Falls du eine Auffrischung auf diesem Gebiet brauchst, empfehle ich dir unseren Leitfaden zum Thema Akkordfolgen.
1. I-V-vi-IV
Viele Songs stützen sich auf die gleichen üblichen Akkordfolgen.
Diese Akkordfolge wird nicht ohne Grund als “die beliebteste Akkordfolge” bezeichnet.
Sie wurde bisher in so ziemlich allen Genres benutzt, von Post-Punk bis hin zum Country.
Sie klingt so angenehm, weil sich jeder Akkord im Muster wie ein frisches gefühlvolles Statement anfühlt.
Wenn du erstmal weißt, wie sie funktioniert, wirst du sie plötzlich überall hören.
2. I, IV und V
I, IV und V sind die Grundbausteine von Akkordfolgen in der westlichen Musik.
Du wirst feststellen, dass diese Akkorde eine wichtige Rolle in allen beliebten Musikstilen spielen.
Und das hat mit funktionaler Harmonik zu tun.
I, IV und V sind die simpelsten Versionen der Haupt-Akkord-Kategorien in der tonalen Musik – Tonika, Prä-Dominante und Dominante.
Indem man zwischen ihnen hin- und herwechselt, erzeugt man die Art von Spannung und Entspannung, die Akkordfolgen ihre Dynamik verleiht.
I, IV und V sind die Grundbausteine von Akkordfolgen in der westlichen Musik.
Es gibt mehr Songs, die diese Akkorde in ihren Akkordfolgen beinhalten, als man zählen kann. Doch hier ist ein klassisches Beispiel, damit du den Klang in die Ohren bekommst.
3. ii-V-I
Manche Akkordfolgen werden mit spezifischen Genres assoziiert.
Die ii-V-I-Akkordfolge ist das Fundament so ziemlich jedes Standard-Jazz-Songs.
Sie ist so wichtig, dass sie in unterschiedlichen Formen in den besten Jazz-Akkordfolgen vorkommt.
Selbst wenn Jazz nicht so dein Ding ist, ist es gut, diese zeitlosen harmonischen Muster zu kennen.
Viele moderne Genres sind stark von der Jazzharmonik beeinflusst. Egal ob es sich um R&B, Neo-Soul oder Hip-Hop handelt – ii-V-I ist ein unentbehrlicher Klang.
Viele moderne Genres sind stark von der Jazzharmonik beeinflusst.
Hier ist ein moderner Song, der auf der ii-V-I-Akkordfolge basiert:
4. Der 12-taktige Blues
Wo wir schon bei genrespezifischen Akkordfolgen sind: Der 12-taktige Blues ist eine weitere Akkordsequenz, die aus einem bestimmten Stil stammt.
Sie bildet den grundlegenden Sound der Blues-Musik, taucht jedoch auch in vielen anderen Genres auf.
Je nachdem, wie du den 12-taktigen Blues einsetzt, kann er sogar eher fröhlich als blues-ig klingen.
Er ist eine vielfältig einsetzbare Akkordfolge, die du in deinen Werkzeugkasten aufnehmen solltest.
Hier ist ein interessantes Beispiel für den 12-taktigen Blues, das zeigt, wie er in unterschiedlichen Stimmungen eingesetzt werden kann:
5. I-vi-IV-V
Diese gängige Akkordfolge wird mit den klassischen Liebes- und Do-Wop-Liedern der 50er Jahre assoziiert, findet sich jedoch überall in der Musikgeschichte.
Sie beinhaltet in der ersten Hälfte eine sanfte Bewegung von der Tonika zur Sexten, die ein tolles Fundament für Gesangsmelodien bildet.
Jeder Akkord, der danach folgt, trägt zum interessanten Bogen der Akkordfolge bei, der schlussendlich wieder auf der Tonika landet.
In “Unchained Melody” von The Righteous Brothers kannst du hören, wie diese Akkordfolge das Herz anspricht.
6. Kanon
Diese Akkordfolge stammt aus den beständigsten Akkordfolgen der klassischen Musik.
Das Geheimnis dieser Akkordfolge liegt darin, dass sie bei vielen unterschiedlichen Akkorden in der Tonart Halt macht, bis sie wieder auf der Tonika ankommt.
Sie verfügt über einen würdevollen und gleichzeitig wirksamen Klang, der bei formalen Anlässen wie Hochzeiten und Abschlussfeiern beliebt ist. Denken wir z.B. an den gefühlvollen Hit “Graduation” von Vitamin C.
Doch überraschenderweise funktioniert diese Akkordfolge auch in vielen anderen Kontexten.
7. I-bVII-I
Hier handelt es sich weniger um eine Akkordfolge als um ein harmonisches Verfahren, das man häufig in Rock- und Pop-Songs findet.
Manchmal braucht es nicht viel, um ausreichend harmonische Action zu erzeugen, um einem Song Momentum zu verleihen.
Manchmal braucht es nicht viel, um ausreichend harmonische Action zu erzeugen, um einem Song Momentum zu verleihen.
Eine einfache Methode, um einen Song ausgewogen zu gestalten und trotzdem voranschreiten zu lassen, besteht darin, die Harmonik zu simplifizieren – wie in dieser “Akkordfolge”, die sich von der Tonika zu bVII und wieder zurück bewegt.
bVII ist ein Akkord, der aus der natürlichen Moll-Tonleiter ausgeliehen wird, kommt einem jedoch bekannt vor, weil er lediglich einen Ganztonschritt von der Tonika entfernt liegt.
bVII verleiht einer Akkordfolge eine angenehme Farbgebung, da er mit dem Myxolidischen Modus assoziiert wird.
Der Mixolydische Modus ist in der Rockmusik weit verbreitet – wenn du ihn erstmal gehört hast, weißt du, wovon ich rede.
Chemie der Akkorde
Akkordfolgen sind ein extrem wichtiges Konzept der Musiktheorie.
Wie bei allen anderen Skills, die du auf diesem Gebiet erlernst, gilt auch hier, dass du am besten mit den Grundlagen anfängst.
Jetzt da du einige der gängigsten Akkordfolgen in der Musik kennst, kannst du dich wieder an deine DAW setzen und an deinen Songs arbeiten.
Annika liebt verquere Geschichten und schillernde Figuren. Sie schreibt über Musik und alles, was sie sonst in die Finger bekommt.
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