10 gefühlvolle Akkordfolgen, die alle Produzent*innen kennen sollten
Musik spielt viele unterschiedliche Rollen in unserem Leben.
Doch schlussendlich geht es in der Musik um Emotionen. Die beste Art, eine echte Verbindung zu deinen Hörer*innen aufzubauen, besteht darin, ehrliche, emotional reichhaltige Musik zu machen.
Es ist nicht einfach, Songs zu schreiben, die die richtigen Emotionen vermitteln. Doch manche Akkordfolgen können umgehend starke Emotionen hervorrufen.
In diesem Artikel stelle ich dir fünf verschiedene Stimmungen vor, die du dank gefühlvoller Akkordfolgen in deinen Songs erzeugen kannst.
Um das Meiste aus diesem Artikel herauszuholen, brauchst du ein paar Theorie-Grundlagen, z.B. wie du Akkorde bildest und die Studentheorie. Unsere Artikel zu diesen Themen helfen dir dabei, dein Grundwissen aufzufrischen.
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Epische Akkordfolgen
Von der Reise von Held*innen bis hin zu Musik, die die Kraft der Natur reflektiert – epische Akkordfolgen schrauben die emotionale Intensität deines Songs in ungewohnte Höhen.
Diese Art von Akkordfolge ist die aktive Zutat vieler Hit-Songs – aus gutem Grunde. Jeder Akkord fügt dem zufriedenstellenden emotionalen Bogen eine weitere Schicht hinzu:
Diese Folge findet sich in vielen Musikgenres, von John Denvers Take Me Home Country Roads bis hin zu A Letter To Elise von The Cure:
Doch ein “episches” Gefühl kann überall dort auftreten, wo man gesteigerte Emotionen findet. Eine Folge, die ohne Ausnahme die Emotionen in die Höhe treibt, ist der unverwechselbare Akkord-Zyklus in Kanon und Gigue in D-Dur von Pachelbel:
Popmusiker*innen von Vitamin C über Oasis bis hin zu Belle & Sebastien haben diese imposante und hochemotionale Akkordfolge in die moderne Musik übertragen:
Traurige Akkordfolgen
Traurigkeit ist ein unumgänglicher Teil des Lebens. Doch sie ist auch ein zentrales Element vieler toller Songs.
Was traurig klingt, ist von Person zu Person unterschiedlich, doch es gibt ein paar gefühlvolle Akkordfolgen, die umgehend Traurigkeit evozieren.
Manche Akkordfolgen assoziiert man stark mit einer bestimmten Ära.
Manche Akkordfolgen assoziiert man stark mit einer bestimmten Ära. Die folgende wird zum Beispiel manchmal “50er-Progression” (“50s progression”) genannt:
Sie kommt häufig in Doo-Wop-Stücken und klassischen Liebesliedern aus der Ära der Pop-Crooners vor:
Probier’s mal mit der 50er-Progression, falls du “klassische” Traurigkeit und Nostalgie evozieren willst.
Hier ist eine weiter Folge, die dich garantiert traurig stimmt:
Lass dich nicht von den invertierten Akkorden dieser Folge in die Irre führen – sie basiert auf einer simplen absteigenden Bassline.
Moll-Akkorde und eine absteigende Bewegung verbinden sich mit einem langsamen Tempo, um ein Gefühl von Verlust und Verzweiflung zu erzeugen:
Eine Variation dieser absteigenden moll-Folge findet sich auch in Led Zeppelins Version von Babe, I’m Gonna Leave You.
Coole Akkordfolgen
Coolness kann man nicht definieren. Falls man es könnte, wäre es nicht mehr cool!
Zum Glück gibt es ein paar Akkordfolgen, die deinen Tracks ein Gefühl von Coolness verleihen können.
Von verlangsamten Jams bis hin zu meditativen Tracks – viele “coole” Akkordfolgen basieren auf komplexen Jazz-Harmonien.
Von verlangsamten Jams bis hin zu meditativen Tracks – viele “coole” Akkordfolgen basieren auf komplexen Jazz-Harmonien.
Hier ist ein Beispiel:
Diese Akkordfolge findet sich in Chris Issaks windgepeitschtem Country-Torch-Song Wicked Game.
Der Dur-IV-Akkord stammt aus der parallelen Dur-Tonart und bietet einen unerwarteten jedoch stabilen Ruheplatz für die gefühlvolle harmonische Sequenz:
Die nächste Folge ist seit über zwei Jahrzehnten eine grundlegende Akkordfolge in der Popmusik.
Wenn der V-Akkord zu moll verändert wird, werden die Hörer*innen durch eine neue interessante Stimmung subtil überrascht:
Coldplay benutzt diese Folge in mehreren Songs, inklusive Clocks:
Bizarre Akkordfolgen
Manchmal ist es hilfreich, einen Song auf einer bizarren Akkordfolge aufzubauen.
Indem du Akkorde aus anderen Tonarten “ausleihst”, kannst du mit den Erwartungen deiner Hörer*innen spielen und sie in eine bizarre Stimmung versetzen.
Indem du Akkorde aus anderen Tonarten “ausleihst”, kannst du mit den Erwartungen deiner Hörer*innen spielen und sie in eine bizarre Stimmung versetzen.
Diese Folge erzeugt mit Hilfe eines Dur-Akkords eine gewisse Spannung. The Arcade Fire nutzt diese Folge in ihrem Song The Suburbs:
Fröhliche Akkordfolgen
Auch “fröhlich” ist ein sehr subjektives Gefühl. Doch in der Musik reflektieren vorhersehbare Folgen mit Dur-Akkorden Zufriedenheit und Fröhlichkeit.
Es gibt nichts Direkteres als eine simple Akkordfolge, die auf I, IV und V basiert:
Doch simple Folgen wie die folgende fühlen sich super an, wenn sie richtig eingesetzt werden:
Um alles ein wenig spannender zu gestalten, kannst du es mit einer Folge versuchen, die ein bisschen mehr Spannung beinhaltet:
In diesem Beispiel agiert II7 als ein Prädominant-Akkord einer Kadenz im Gospel-Stil.
Diese zusätzliche Spannung erzeugt einen unerwarteten Sound, der sich wie ausgelassene Freude anfühlt, die sich im Laufe der Akkordfolge aufbaut.
Eine andere Folge, die sich unerwartet frohlich anhören kann, ist der 12-taktige Blues.
Ich weis, was du denkst. Was macht eine Blues-Progression hier im “Frohlich”-Abschnitt?
Diese Akkordfolge nahm ihren Ursprung im Blues und ist heute in unzähligen Songs vieler Genres zu finden.
Statt “fröhlich” oder “traurig” stellt diese Progression ein unbeschriebenes Blatt dar, mit dem man super leicht arbeiten kann.
Die Strophen von Can’t Buy Me Love von den Beatles sind tolle Beispiele für die 12-taktigen Blues-Progression in Aktion:
Emotionale Intelligenz
Diese Beispiele für gefühlvolle Akkordfolgen sind ein toller Anfang, doch du musst sie auf schlaue Weise umsetzen, wenn du eine starke emotionale Verbindung zu deinen Hörer*innen aufbauen willst.
Instrumentation, Produktion und das Erzählen von Geschichten machen viel aus in der Musik.
Es gibt keine perfekte Formel für die Produktion emotional wirkungsvoller Musik, du musst also experimentieren, um herauszufinden, was für dich funktioniert.
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