Wie du die Angst vor dem ersten Release überwindest
Du solltest keine Angst davor haben, deine Tracks mit Anderen zu teilen.
Seien wir ehrlich, wenn man zum ersten Mal Musik veröffentlicht, fällt einem das nicht immer unbedingt leicht. Insbesondere wenn du noch nicht so viel Ahnung von der Musik-Promotion hast.
Da kann man schonmal ins Schlottern geraten und nur noch an die potentielle negative Kritik denken.
Was werden meine Freunde denken?
Was werden Fremde denken?
Was werden MusikerInnen, die ich verehre, denken?
Hier ein paar Dinge, die alle ProduzentInnen über das Sharen wissen sollten…
Nicht warten, sondern veröffentlichen
In einem Interview mit Radio Lapsus hat Produzentin Zora Jones erzählt, wie sie sich selbst die Herausforderung auferlegt hat, 100 Tracks fertigzustellen, bevor sie irgendetwas veröffentlicht.
Als die Tracks fertig waren, hat sie die Rosinen herausgepickt und zu einer EP zusammengestellt. Durch diesen Prozess hat sie ihren ganz eigenen, einzigartigen Sound entwickelt.
Das ist eine fantastische Geschichte, jedoch nicht unbedingt für jede/n die passende Methode.
Der beste Weg, um deinen Sound zu finden
Es ist super hilfreich, Entwürfe zu veröffentlichen.
Warum nicht einfach mal veröffentlichen und noch während des Schaffensprozesses Feedback erhalten? Und das nicht nur von Freunden (denn die sind sowieso voreingenommen).
Die heutigen Sharing-Plattformen ermöglichen es dir, Entwürfe und Ideen zu veröffentlichen, was ziemlich hilfreich sein kann.
Du solltest nicht vergessen, dass kein/e MusikerIn von Anfang an den perfekten, ganz eigenen Sound hat. Vieles entwickelt sich erst anhand des Ausschlussverfahrens.
Zudem gibt es so gut wie nie den einen richtigen Weg, etwas zu machen.
Du solltest dich immer fragen, was für dich das Richtige ist.
Share nach und nach
Mache den Prozess, in dem du deine Musik veredelst und entwickelst, der Öffentlichkeit zugänglich. Das mag zunächst ein bisschen Überwindung kosten, hilft dir jedoch auf lange Sicht dabei, als MusikerIn zu wachsen.
Es ist ja nicht so, als würde alles sofort in Vinyl verewigt. Du solltest alles viel eher als einen Prozess betrachten.
Außerdem kannst du auf SoundCloud die Audiodatei später immer noch verändern. Auf diese Weise verlierst du keine der kostbaren Likes oder Kommentare.
Findest du es nicht auch genial, wenn du den alten Bandcamp-Account einer deiner LieblingsmusikerInnen findest, der voll ist von frühen, eigenhändig veröffentlichten Versuchen?
Indem du unvollendete Musik veröffentlichst, der noch der letzte Schliff fehlt, verringert sich die Angst, die mit dem Veröffentlichen verbunden ist. Und dein Sound wird dadurch immer besser und besser.
Ebne den Weg für bessere Arbeit
Du wirst überrascht sein, wieviele Leute sich positiv zu deiner Musik äußern werden.
Das Sharen deines Schaffensprozesses kann den Weg für die Zusammenarbeit mit anderen MusikerInnen ebnen.
Es kann sein, dass Leute auf dich zukommen, weil sie einen Eindruck davon bekommen haben, wofür du stehst. Das versorgt sie mit neuen Ideen und dich mit einer frischen Perspektive.
ProduzentInnen mit ähnlichen Skills konnten eine Chance in deiner Arbeit sehen. Es kann sogar sein, dass du mit jemand Anderem das nächste große Elektro-Duo stellst, wer weiß.
Und natürlich halten auch Plattenlabels überall im Internet stets Ausschau nach unverbrauchtem, frischem Talent.
Teste deine Tracks an einem Publikum
Teste deine Tracks an einem Live-Publikum, bevor du dich auf eine finale Aufnahme festlegst.
Du hast einen DJ-Gig? Baue ein paar deiner eigenen Produktionen in den Mix ein und beobachte, wie das Publikum reagiert. Das kannst du häufig und in vielen verschiedenen Settings machen.
Kleiner Tipp: Master deine Entwürfe, damit sich sich, was den Sound anbelangt, auf dem gleichen Niveau wie die anderen Tracks befinden.
Falls du ein Live-Set spielst, solltest du es aufnehmen, mastern und dann SoundCloud hochladen.
Dann kannst du dich zurücklehnen und auf die Likes, Kommentare und das konstruktive Feedback warten.
Worauf wartest du?
Es ist nervenaufreibend, wenn man zum ersten Mal eigene Musik veröffentlicht.
Es hat jedoch einige Vorteile, seine Musik auch schon in frühen Stadien des Schaffensprozesses zu veröffentlichen.
Du willst dir schließlich nicht die potentiellen Kollaborationen und all das hilfreiche Feedback entgehen lassen. Ganz zu schweigen von der Möglichkeit, dass dich ein Plattenlabel anspricht oder du Anfragen für Konzerte bekommst.
Dein erstes Publikum stellt die härteste und beste Probe für dich dar und beinhaltet vielleicht deine zukünftigen Super-Fans.