Synth-Pads: Wie du atmosphärische Synth-Sounds kreierst
Synth-Pads sind die verwaschenen Ambient-Texturen, mit deren Hilfe man die Atmosphäre eines Tracks aufbaut.
Man hört sie in einem dichten Mix vielleicht nicht so deutlich, doch Pads liefern häufig den klanglichen Hintergrund, der einen Song zusammenhält.
Falls du noch nie mit Synth-Pads gearbeitet hast, ist es zunächst nicht so einfach, welche zu kreieren. Da Synth-Plugins so viele Parameter haben, auf die man achten muss, ist es schwierig, den richtigen Sound zu programmieren.
Nichtsdestotrotz können auch Anfänger*innen mit Hilfe von ein paar zentralen Verfahren Ambient-Synth-Texturen erzeugen.
In diesem Artikel zeige ich dir, wie du in nur fünf Schritten massive atmosphärische Synth-Pads kreieren kannst.
Dann legen wir mal los.
1. Erstelle zuerst eine reichhaltige Wellenform
Bei der subtraktiven Synthese kannst du mit einer Wellenform mit reichhaltigen Oberschwingungen loslegen, die du dann mit Hilfe von Filtern und Hüllkurven bearbeitest.
Daher ist es so wichtig, die richtige Wellenform für dein Patch auszuwählen.
Wenn du mit einer reichhaltigen Wellenform wie Rechteck oder Sägezahn beginnst, hast du ausreichend Oberschwingungen, mit denen du experimentieren kannst, um deinen Sound zu bilden.
Wenn du dein Patch kreierst, kannst du die höheren Frequenzen stets mit einem Tiefpassfilter glätten, um einen wärmeren Sound zu bekommen.
Die meisten Synthesizer verfügen über mehrere Oszillatoren, die du mischen kannst. Das heißt, du kannst verschiedene Wellenformen und Oktaven-Positionen mischen, um einen komplexeren Ausgangspunkt zu bekommen.
Du solltest in deiner Wellenform ein Gleichgewicht zwischen Reichhaltigkeit, Bewegung und Oberschwingungen anstreben.
Wenn du mit einer reichhaltigen Wellenform wie Rechteck oder Sägezahn beginnst, hast du ausreichend Oberschwingungen, mit denen du experimentieren kannst, um deinen Sound zu bilden.
2. Bearbeite die Hüllkurve, um die allgemeine Form des Sounds zu erstellen
Mit der Amplitudenhüllkurve kannst du die grundlegenden Merkmale erzeugen, die einen ordinären Synth-Ton in einen Pad-Sound verwandeln.
In den meisten subtraktiven Synthesizern ist der Verstärker-Bereich automatisch mit einem Hüllkurvengenerator verknüpft, den man mit Hilfe der ADSR-Regler einstellt.
ADSR steht für Attack, Decay, Sustain und Release. Falls du eine Auffrischung zum Thema ADSR brauchst, empfehle ich dir unseren detaillierten Leitfaden.
Pad-Sounds verfügen über spezifische ADSR-Einstellungen, die ihnen ihre atmosphärischen Merkmale verleihen.
Pad-Sounds verfügen über spezifische ADSR-Einstellungen, die ihnen ihre atmosphärischen Merkmale verleihen.
Die erste Einstellung ist eine lange Attack-Zeit, die langsam ansteigt, sodass der Klang langsam eingeblendet wird. Die zweite Einstellung ist eine lange Release-Zeit, sodass der Klang langsam verklingt, wenn die Tasten losgelassen werden.
Bei einem polyphonen Synthesizer geht so ein Akkord in den nächsten über, wodurch sich eine Stimmung entfaltet, die angenehm im Hintergrund schwebt.
Diese beiden ADSR-Einstellungen stellen die Grundlage eines guten Pad-Tons dar, doch die genauen Werte sind selbstverständlich dir überlassen.
Stelle Attack und Release so ein, dass sie zusammen mit der Musik ansteigen und abfallen.
Die Decay-Zeit und der Sustain-Pegel tragen ebenfalls zu einem netten Pad bei, daher solltest du diese beiden Einstellungen nicht vernachlässigen.
Mit der richtigen Hüllkurvenform bist du auf dem richtigen Weg zum perfekten Pad.
3. Bearbeite die Frequenzen mit einem Tiefpassfilter
Selbst mit einer netten, progressiven Hüllkurve kann eine Wellenform recht brutal klingen, wenn der Filter weit offen gelassen wird.
Der nächste Schritt besteht daher darin, die Frequenzen deines Pads mit Hilfe eines Tiefpassfilters zu bearbeiten.
Die Grenzfrequenz des Tiefpassfilters legt fest, wie viel Energie dein Pad im hohen Frequenzbereich beinhalten wird.
Mit dem Resonanzregler kannst du den Bereich um die Grenzfrequenz herum betonen. Bei hohen Resonanz-Einstellungen werden Frequenzen in diesem Bereich angehoben, wodurch eine deutliche Spitze entsteht.
Nutze die Filter des Synthesizers, um die Frequenzen so zu bearbeiten, dass das Pad gemütlich im Hintergrund deines Tracks sitzt.
Die Grenzfrequenz des Tiefpassfilters legt fest, wie viel Energie dein Pad im hohen Frequenzbereich beinhalten wird.
4. Erzeuge Modulation mit LFOs
Falls du alle bisherigen Schritte durchlaufen hast, hast du jetzt ein Synth-Pad mit einer angenehmen Hüllkurve erstellt.
Doch ohne Modulation ist es wahrscheinlich ein bisschen fad. Mit Hilfe von Modulation erzeugst du Bewegung und Textur in einem Synth-Pad.
Stell dir vor, du hättest eine dritte Hand, mit der du die Regler mit einer regelmäßigen Rate hin- und herdrehen könntest – so funktionieren LFOs.
Ein LFO ist eine separate Wellenform, die auf einer viel tieferen Frequenz oszilliert als die Audio-Oszillatoren, die die Grundwellen des Synthesizers erzeugen.
Du kannst das LFO jedem Parameter zuschreiben, den du in deinem Synth-Patch animieren möchtest.
Die Modulation birgt immens viel kreatives Potential, doch es gibt ein paar LFO-Einstellungen, die bekannte Synth-Effekte erzeugen:
Nutze deine LFOs und Modulationsmatrix, um deine Synth-Pads mit fesselnder Bewegung und stetiger Entwicklung zu versorgen.
5. Füge für zusätzliche Atmosphäre Effekte hinzu
Pads und Audioeffekte wie Delay und Hall sind wie füreinander gemacht.
Pads und Audioeffekte wie Delay und Hall sind wie füreinander gemacht.
Selbst wenn du mit den internen Funktionen deines Synthesizers einen tollen atmosphärischen Sound kreiert hast, könne Delay und Hall deinem Synth-Pad eine noch tiefgründigere und angenehmere Textur verleihen.
Die Delay-Wiederholungen und Hallfahnen verlängern die Akkorde und sorgen dafür, dass ein Akkord leicht in den nächsten übergeht, wodurch ein wirbelnder Effekt entsteht.
Außerdem verfügen zeitbasierte Effekte häufig über ihre eigene LFO-Modulation. Dadurch entsteht eine leichte Tonhöhenmodulation in den Hallfahnen oder Delay-Wiederholungen, die dem Sound eine zusätzliche Dimension verleiht.
Atmosphärische Synth-Sounds
Pads sind mit die wichtigste Art von Synth-Patch. Jede*r Produzent*in sollte zumindest die Grundlagen der Pad-Produktion kennen.
Falls du es bis ans Ende dieses Tutorials geschafft hast, hast du eine gute Grundlage, um deine ersten Pad-Sounds auf deinem Synth oder mit deinem Plugin zu kreieren.