Musikalisches Urheberrecht: Was es ist und warum es wichtig ist
Das musikalische Urheberrecht ist ein wichtiges Konzept für MusikerInnen. Es legt fest, wie du für die Musik, an der du so hart gearbeitet hast, bezahlt wirst und sie schützt.
Doch es ist auch ganz schön verwirrend…
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Ohne die Hilfe von Musik-AnwältInnen ist es ganz schön schwer, beim Thema Urheberrecht umfangend Bescheid zu wissen.
Daher haben wir uns mit dem Musik-Anwalt Mark Quail unterhalten, um die Verwirrung rund um das Thema musikalisches Urheberrecht aufzuklären, und dir dabei zu helfen, dein geistiges Eigentum richtig zu verwalten.
Quail ist seit 1990 im Bereich des Musikrechts tätig. Er berät derzeit führende Namen der Elektro-Szene wie Richie Hawtin, Dubfire, Art Department, John Acquaviva, Matador, Pleasurekraft, Mathew Jonson und Shaun Frank. Außerdem ist er im Vorstand und Beirat der Association for Electronic Music und moderiert den erfolgreichen The Music Law Podcast.
Mit anderen Worten: Er kennt das Musikrecht in- und auswendig. Quail hat sich ein wenig Zeit genommen, um uns die wichtigsten Fragen bezüglich des musikalischen Urheberrechts zu beantworten und verständlich zu machen, inwiefern es beeinflusst, dass und wie du für deine Musik bezahlt wirst.
Was ist musikalisches Urheberrecht?
Musikalisches Urheberrecht ist das Bündel von Rechten, das dir von der Regierung deines Landes für das von dir erschaffene geistige Eigentum (Musik) gewährt wird. Welche Rechte gewährt werden, variiert von Land zu Land.
Doch all diese Rechte existieren, damit du besser kontrollieren kannst, was du mit deinem Song oder deine Aufnahme anstellst, wer dein Werk kommerziell nutzen darf und wer nicht, und wie du für deine Musik bezahlt wirst.
Musikalisches Urheberrecht ist das Bündel von Rechten, das dir von der Regierung deines Landes für das von dir erschaffene geistige Eigentum (Musik) gewährt wird.
Welche Arten von musikalischem Urheberrecht gibt es?
Es gibt zwei separate Formen von musikalischem Urheberrecht:
- Das Urheberrecht, das den Song (manchmal auch Komposition genannt) abdeckt
- Das Urheberrecht, das die Aufnahme besagten Songs abdeckt (manchmal auch die Masteraufnahme genannt)
Diese beiden Urheberrechte können zwei unterschiedlichen Partien gehören.
Zum Beispiel: Bob Dylan hat den Song “All Along The Watchtower” geschrieben, aufgenommen und dann über sein Plattenlabel veröffentlicht.
Wenn Leute besagte Platte gekauft haben, hat Dylan dementsprechend durch sein Urheberrecht an der Komposition und der Aufnahme Tantiemen eingenommen.
Jimi Hendrix hat ebenfalls eine Aufnahme des Songs “All Along The Watchtower” erstellt. Wenn Leute die Version von Hendrix gekauft haben, hat dieser durch sein Urheberrecht an der Aufnahme Geld verdient, während gleichzeitig Bob Dylan aufgrund seines Urheberrechts an dem Song Geld verdient hat.
Indem er seine eigene Version von “All Along the Watchtower” aufgenommen und veröffentlicht hat, hat Hendrix Dylans Urheberrecht für die Komposition genutzt. Dadurch, dass Dylan das Urheberrecht an der Komposition hatte, wurde er auch fur Hendrix’ Version bezahlt, da er das ursprüngliche Werk geliefert hatte.
Wie schütze ich meine Musik urheberrechtlich?
In den USA und Kanada zum Beispiel tritt das Urheberrecht in Kraft, sobald du einen Song fertigstellst und in irgendeiner Weise “festhältst” – zum Beispiel in Form von Noten niederschreibst oder sie auf ein physisches Medium wie eine Festplatte oder auf Band aufnimmst.
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Es ist nicht verbindlich, deiner Arbeit einen Urheberrechtsvermerk beizufügen (mehr dazu gleich), doch es kann hilfreich sein, die Registrierung des Urheberrechts offiziell zu beantragen, da so Personen, die um Erlaubnis für die kommerzielle Nutzung deiner Arbeit fragen wollen, wissen, wo sie die entsprechende Anlaufstelle finden.
Für einen Song ist ein Urheberrechtsvermerk im folgenden Format ausreichend:
- © Name(n) der/des Songwriter(s) und Jahr
Für eine Aufnahme ist ein Urheberrechtsvermerk im folgenden Format ausreichend:
- ℗ Name des Inhabers der Masteraufnahme und Jahr
In den USA und Kanada tritt das Urheberrecht beispielsweise in Kraft, sobald du einen Song fertigstellst und in irgendeiner Weise “festhältst”.
Sofern du das Maximum an durch geltendes Recht garantierten Schutz möchtest (zum Beispiel gerichtlich angeordnete Entschädigungszahlungen im Falle einer Urheberrechtverletzungsklage), musst du deine Arbeit bei der jeweiligen Verwertungsgesellschaft deines Landes anmelden, in Deutschland also der GEMA.
Welche Rechte deckt mein musikalisches Urheberrecht ab?
Was genau dein Urheberrecht abdeckt, hängt von den jeweiligen Satzungen und Gesetzen deines Landes ab.
Die meisten Urheberrechtsgesetze bieten dir Kontrolle darüber, was du mit deinem Werk machen kannst, und was du tun kannst, wenn andere versuchen, dein Werk ohne Erlaubnis zu nutzen.
Die häufigsten Rechte sind:
- Das Recht, Kopien/Vervielfältigungen zu machen
- Das Recht, dein Werk zu verkaufen
- Das Recht, dein Werk zu adaptieren
- Das Recht, dein Werk zu lizenzieren
- Das Recht, dein Werk auszustrahlen und zu übertragen
Muss ich mein musikalisches Urheberrecht anmelden?
Nicht unbedingt.
In Kanada und den USA zum Beispiel entsteht das Urheberrecht automatisch, sobald du dein Werk vollendet hast, solange du es auf einem Medium festgehalten und nicht nur als Idee im Kopf hast.
In Kanada und den USA zum Beispiel entsteht das Urheberrecht automatisch, sobald du dein Werk vollendet hast, solange du es auf einem Medium festgehalten und nicht nur als Idee im Kopf hast.
Doch wenn du maximalen Schutz durch dein Urheberrecht sowie sicherstellen willst, dass Leute dich kontaktieren können, wenn sie dein Werk benutzen möchten, musst du deine Musik bei der zuständigen Verwertungsgesellschaft registrieren.
Inwiefern nimmt musikalisches Urheberrecht Einfluss darauf, wie ich für meine Musik bezahlt werde?
Ein musikalisches Urheberrecht bietet dir Rechte für dein geistiges Eigentum, das anderen Eigentumsrechten ähnlich ist.
Wie auch mit der Art von Eigentum, das du in Händen halten kannst, erlaubt dir das Konzept des Urheberrechts, deine Musik zu verkaufen, anderen die Erlaubnis zu erteilen, deine Musik zu benutzen, oder anderen zu verbieten, dein geistiges Eigentum ohne deine Erlaubnis kommerziell zu nutzen.
Für deine Urheberrechte bezahlt zu werden, kann viele Formen annehmen.
Für deine Urheberrechte bezahlt zu werden, kann viele Formen annehmen.
Die gängigste Art, durch den Gebrauch deiner Urheberrechte Geld einzunehmen, ist durch Streaming-Tantiemen, heruntergeladene Dateien, das Erscheinen deiner Musik in einem Film oder Videospiel, sowie Ausstrahlungen im Radio oder Live-Auftritte.
Vergiss nicht, dass du für den Song, der sich auf diesen Aufnahmen befindet, auch Geld aus diesen Quellen einnimmst.
Wie stelle ich sicher, dass ich all meine Tantiemen bekomme?
Auch wie das Geld zu dir kommt, kann verschiedene Formen annehmen. Es gibt weltweit viele Verwaltungsstellen, die Zahlungen aus diesen verschiedenen Arten der Nutzung an dich, die Urheberin oder den Urheber, erleichtern.
Darunter:
- Verwertungsgesellschaften wie die BMI, ASCAP, SOCAN, GEMA, SACEM oder PRS, je nachdem, in welchem Land du dich befindest
- Musikvertriebsfirmen
- Plattenfirmen
- Gesellschaften zur Verwertung von Leistungsschutzrechten wie SoundExchange, CONNECT Music und PPL.
Diese Entitäten sammeln Geld von allen Partien, die Musik benutzen, wie Radiosendern, Online-Musik-Streaming-Diensten, digitalen Download-Shops, Kinos und Restaurants, und verteilen dieses Geld an die Inhaberin oder den Inhaber des Urheberrechts.
Erfahre hier mehr über Mark Quails Arbeit und hör dir den The Music Law Podcast an, um mehr über musikalisches Urheberrecht zu erfahren. Folge Mark auf Twitter und Instagram. Erfahre, wie du deine Musik online vertreibst und wie das Veröffentlichen deiner urheberrechtlich geschützten Musik mit LANDR funktioniert.
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