Mix Referencing: Wie man es einsetzt, um den perfekten Mix zu bekommen
Es gibt nur einen Weg herauszufinden, ob dein Track gut ist: Mix Referencing.
Diese nervenaufreibenden Fragen, die sich jede/r MusikerIn stellt: Ist mein Track gut? Klingt er fertig? Taugt er was?
Und um ehrlich zu sein: Die Zweifel verschwinden nie wirklich. Ich stelle mir diese Fragen nach wie vor jedes Mal, wenn ich an einem Track arbeite.
Während meine FreundInnen mich nach allen Regeln der Kunst unterstützen und mir sagen, dass mein Track gut klingt (danke Leute!), bin ich doch ein wenig skeptisch: Sind die nicht ein bisschen zu nett?
Es gibt allerdings einen simplen Schritt, den du deinem Arbeitsprozess hinzufügen solltest, um dir eine unvoreingenommene Meinung einzuholen.
SEI PERFEKTIONISTISCH
Das Mittel, das mir dabei am meisten geholfen hat, nennt sich ‘Mix Referencing’. Richtig angewandt, wird es sowohl deine Fähigkeiten als ProuzentIn als auch deine Mixing-Skills verbessern.
Du fragst dich bestimmt ‘Wie wird’s gemacht?’. Super einfach das Ganze. Ich nutze es auf zwei verschiedene Arten.
IM ZWEIFEL DIE ANTWORTEN SPRECHEN LASSEN
In der Phase des Mixens mastern große Stars häufig mehrere Male, bevor sie einen Track fertigstellen. Dr. Dre hat The Chronic ganze sechs Mal (!) mixen lassen, bevor er entschieden hat, dass das gute Stück fertig ist.
Das mag komisch klingen, aber wenn man genau darüber nachdenkt: Das Mastern von Tracks ist die beste Art und Weise herauszufinden, welchen Stellen deines Mixes du besondere Aufmerksamkeit schenken solltest.
Wie der Spickzettel, mit dem du dich durch die Klassenarbeit mogelst.
FRÜH MASTERN. HÄUFIG MASTERN.
Und so setzt du Mix Referencing während deines Arbeitsprozesses ein:
Exportiere den Mix, den du überprüfen willst. In unter zwei Minuten ist das gute Stück geLANDRt. Notiere dir die Dinge, die dir auffallen, und überarbeite deinen Mix dementsprechend.
Super simpel. Und endlich bekommst du eine unvoreingenommene Antwort und ersparst deinen FreundInnen das Urteil.
Das perfekte Mittel, um mit diversen Ideen zu experimentieren und herauszufinden, was dein Mix noch gebrauchen kann, wie Headroom oder Lautstärke.
DEIN HELFERLEIN BEIM MIXEN
Mache das Mastern zu deinem Helferlein beim Mixen.
Exportiere deinen Track, noch während du mixst, und mastere ihn. Ich mache das mehr als einmal während eines Projekts.
In der letzten Session habe ich ein bisschen was riskiert, indem ich meine Kick geboostet habe, sodass sie quer durch den Mix verläuft. Um sicherzugehen, dass da alles stimmt, habe ich den Mix einfach kurz durch LANDR gejagt.
Klang zwar super, aber die Kick hat dann doch etwas zu stark hervorgestochen. Also habe ich sie einfach ein bisschen runtergeregelt. Nach einer weiteren Runde Mastern hat der Mix so geklungen, wie ich mir das vorgestellt hatte.
Immer und überall bekommt man Tipps zum Mixen. Einige sind besser als andere. Mix Referencing ist dabei nach wie vor das Mittel meiner Wahl.
MACH’S WIE DIE PROFIS
Der zweite Schritt besteht darin, dir darüber klar zu werden, was du unter einem gut gemixten Track verstehst. Ziehe einen fertigen Track zum Vergleich heran, das wird deinen Mix insgesamt verbessern.
Finde einfach einen Song, den du liebst, baue ihn in deine DAW-Session ein und bearbeite deinen Track so, dass er ähnlich klingt.
Den Track, den ich in meiner Session als Referenz herangezogen habe, findet ihr oben unter ‘Ref’.
In letzter Zeit habe ich so ziemlich alles von Daft Punks letztem Album benutzt – immerhin haben die Jungs ganze fünf Jahre damit verbracht, es zu mixen.
Das Allerwichtigste dabei ist jedoch, dass du das verwendest, was dich am stärksten inspiriert.
FERTIG IST NICHT GLEICH FERTIG
Seine Producing-Skills zu verbessern, ist nicht gerade einfach. Und ‘fertig sein’ ist der schwierigste Schritt dabei.
Ich wusste anfangs nicht mal, was ‘fertig sein’ überhaupt bedeuten soll.
Nachdem ich so einige Male verloren im Wald stand, ist Mix Referencing zu meinem zuverlässigen Kompass geworden, den ich während meiner Sessions häufig konsultiere. Ein sehr willkommenes Helferlein.
Du solltest es also unbedingt in deinen Arbeitsprozess integrieren. Genieße das Gefühl, das sich einstellt, wenn dir das Mixen besser von der Hand geht. Und mache es dir zur Gewohnheit, alle möglichen Situationen und Locations, in denen du deinen Mix letztendlich präsentieren wirst, im Hinterkopf zu haben und somit genau zu wissen, wie er wo klingen wird.