Mikrofon-Typen: Wie du das für deinen Sound richtige Mikro auswählst
Es gibt überwältigend viele Mikrofone da draußen. Selbst wenn man sich nur auf die besten unter ihnen konzentriert, ist die Bandbreite noch sehr groß.
Doch das Ganze muss nicht so schwindelerregend sein, wie es auf den ersten Blick erscheint. Obwohl die Anzahl an Mikrofonen, die jedes Jahr produziert werden, stetig steigt, gibt es eben nur eine begrenzte Anzahl von Möglichkeiten, wie man Schallwellen in der Luft einfangen kann.
Wenn du demnach weißt, welchen Mikrofon-Typ du benutzen musst, schränkt das die Auswahl immerhin schonmal ein, sodass du schnell das für deine Zwecke richtige Tool finden kannst.
In diesem Artikel stelle ich dir die vier gängigsten und nützlichsten Mikrofon-Typen vor und erkläre, was sie am besten können.
Dynamische Mikrofone
Dynamische Mikros sind die Alleskönner im Mikrofon-Universum.
Sie sind preiswert, langlebig, halten viel aus und klingen beim Aufnehmen für einige der gängigsten Klangquellen einfach fantastisch.
Dynamische Mikros funktionieren im Grunde genauso wie ein Lautsprecher, bloß umgekehrt – sie nutzen eine bewegliche Induktionsspule, die in einem Magnetfeld schwebt.
Dynamische Mikros reagieren gut auf Transienten und können sehr gut mit einem hohen Schalldruckpegel umgehen. Dadurch sind sie eine naheliegende Wahl für laute Klangquellen wie Drum-Kits und Gitarren-/Bassverstärker.
Da dynamische Mikros relativ preiswert und vielfältig einsetzbar sind, solltest du davon mindestens eins in deiner Mikro-Sammlung haben.
Da dynamische Mikros relativ preiswert und vielfältig einsetzbar sind, solltest du davon mindestens eins in deiner Mikro-Sammlung haben.
Und solltest du nur Platz oder Geld für ein dynamisches Mikro haben, gibt es eigentlich nur eine Wahl: das Shure SM57. Es ist eines der vielfältigsten und bezahlbarsten Tools fürs Recording.
Natürlich gibt es eine ganze Bandbreite an großartigen dynamischen Modellen, die sich in diversen Studio-Szenarien einsetzen lassen, u.a. die folgenden:
Obwohl all diese Mikros gute Optionen darstellen, kommt keines davon wirklich ans SM57 heran, was das Preis-Leistungs-Verhältnis angeht.
Es ist die Standardwahl vieler ToningenieurInnen, die Gitarrenverstärker und Snare-Drums aufnehmen wollen – das SM57 sollte in keinem Home-Studio fehlen!
Großmembran-Kondensatormikrofone
Großmembran-Kondensatormikrofone sind meistens die Mikrofone, die einem als erstes einfallen, wenn man an Mikros für die Studioaufnahme denkt.
Sie sind die großen, stylishen und sehr ‘seriös’ wirkenden Mikros, die man in den meisten Recording-Situationen in professionellen Studios findet.
Kondensatormikros konvertieren mit Hilfe eines Kondensators akustische Vibrationen in elektrischen Strom. Daher benötigen sie eine Energiequelle wie beispielsweise 48V Phantomspeisung.
Dadurch sind sie auch um einiges sensibler als dynamische Mikros oder Bändchenmikrofone und geben ein lauteres Signal aus.
Da sie so sensibel sind, eignen sie sich bestens für die Aufnahme extrem dynamischer Quellen, wie beispielsweise Vocals. Großmembran-Kondensatormikros verfügen über klanglich sehr ansprechende Qualitäten, die besonders Stimmen zugute kommen. Sie helfen dabei, einen fast übermenschlichen Sound zu erzeugen, der gerne mit in professionellen Studios aufgenommenen Vocals assoziiert wird.
Großmembran-Kondensatormikros verfügen über klanglich sehr ansprechende Qualitäten, die besonders Stimmen zugute kommen.
Großmembran-Kondensatormikros verfügen über klanglich sehr ansprechende Qualitäten, die besonders Stimmen zugute kommen.
Doch sie eignen sich für alle möglichen Arten von Klangquellen. Falls du auf der Suche nach einem Mikro bist, das mit allem zurecht kommt, solltest du definitiv ein Großmembran-Kondensatormikro in Betracht ziehen.
Viele moderne Großmembran-Kondensatormikros bieten wählbare Richtcharakteristiken an, wodurch sie extrem vielfältig einsetzbar sind und sich dementsprechend für viele unterschiedliche Aufnahme-Situationen eignen. Sie sind Mikros, um die herum man sich prima sein eigenes Studio bauen kann.
Kleinmembran-Kondensatormikros
Kleinmembran-Kondensatormikros (manchmal auch Bleistift-Kondensatormikros genannt) sind die kleinen, weniger protzigen Cousins der Großmembran-Kondensatormikros.
Doch sie sind trotz ihrer kleinen Statue genauso nützlich. Kleinmembran-Kondensatormikros verfügen über eine großartige Transienten-Reaktion, ein erweitertes Top-End sowie konsistente Richtcharakteristiken.
Dadurch eignen sie sich prima für realistische Stereo-Verfahren und Akustik-Instrumente. Sie werden zum Beispiel meistens für die Aufnahme klassischer Musik benutzt.
Für die Stereo-Aufnahme treten sie im Doppelpack auf, weshalb sie es besonders gut schaffen, ein akkurates Stereobild realer akustischer Räume wiederzugeben.
Bändchenmikrofone
Die Bändchentechnologie gibt es bereits seit den Anfangszeiten von Mikrofonen. Sie sind in den meisten Fotos aus dem goldenen Zeitalter des Rundfunk und Fernsehens zu sehen, in denen ModeratorInnen in klassische Bändchenmikros sprechen.
Um ein Signal zu erzeugen, nutzen Bändchenmikrofone ein ultra-dünnes (wer hätte es gedacht?) Bändchen, das aus elektrisch leitfähigem Material besteht und zwischen den beiden Polen eines Magneten hängt.
Frühe Bändchenmikros waren extrem zerbrechlich. Wenn man sie falsch bewegte oder hohem Schalldruckpegel aussetzte, konnte dadurch das Bändchen reißen.
Doch ihr Sound war es das wert. Bändchenmikros sind aufgrund ihres warmen Vintage-Sounds sehr beliebt.
Bändchenmikros sind aufgrund ihres warmen Vintage-Sounds sehr beliebt.
Sie eignen sich prima, wenn man exzessives oder schrilles High-End zähmen möchte – Quellen wie Gitarrenverstärker, Drum-Overheads oder Blechblasinstrumente.
Bändchenmikrofone erzeugen auf natürliche Weise eine perfekte Achter-Richtcharakteristik und reagieren extrem gut auf EQing.
Heißer Tipp: Auch wenn heutige Bändchenmikros nicht mehr ganz so zerbrechlich sind wie frühere Exemplare, sind sie dennoch leichter kaputt zu kriegen als dynamische oder Kondensatormikros. Du solltest daher vorsichtig mit ihnen umgehen!
Die wichtigste Regel für Bändchenmikros lautet: Versorge sie auf GAR KEINEN Fall mit 48V Phantomspeisung. Dadurch könntest du dem Bändchen einen Stromschlag verpassen!!
Beim Recording ist die Wahl des richtigen Mikrofons wahrscheinlich genauso wichtig wie die Qualität der aufgenommenen Instrumente.
Geheimwaffe: Die Wahl des Mikros
Beim Recording ist die Wahl des richtigen Mikrofons wahrscheinlich genauso wichtig wie die Qualität der aufgenommenen Instrumente.
Stelle das Ganze richtig an, indem du den richtigen Mikro-Typ sowie das für deine Bedürfnisse am besten geeignete Mikro auswählst.
Jetzt da du weißt, wann du ein dynamisches, ein Bändchen- oder ein Kondensatormikrofon wählen solltest, kannst du dich wieder deiner Musik widmen.