Limiter: Solltest du sie in deinen Tracks einsetzen?

Limiter: Solltest du sie in deinen Tracks einsetzen?

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Die wichtigsten Aspekte von Sound beim Mischen sind der Dynamikumfang und die Ausgewogenheit im Frequenzbereich.

Wenn es darum geht, Frequenzen in deinem Mix zu kontrollieren, ist EQ dein Haupt-Tool.

Doch wenn es um die Dynamik geht, gibt es mehrere Optionen –Gates, Expander, Kompressoren und Limiter.

Von diesen vier Tools sind Limiter wahrscheinlich diejenigen, die viele am wenigsten verstehen.

In diesem Artikel erkläre ich, was ein Limiter ist, inwiefern er sich von einem Kompressor unterscheidet und wann du ihn in deinem Mix einsetzen solltest.

Dann legen wir mal los.

Was ist ein Limiter?

Ein Limiter ist ein Hardware- oder Software-Audio-Prozessor, der verhindert, dass ein Signal über einen festgelegten Stellenwert hinweg an Lautstärke zunimmt.

Du kannst dir einen Limiter wie einen Kompressor mit einer extrem hohen Ratio vorstellen – ∞:1, um genau zu sein.

In diesem Artikel schauen wir uns die Grundlagen an, doch wenn du eine Auffrischung zum Thema Kompressoren und Dynamikumfang brauchst, empfehle ich dir unseren Leitfaden zum Thema Kompression.

Wenn du dir den Graph für einen Limiter anschaust, kannst du sehen, inwiefern die beiden Prozesse verwandt sind:

compressor and limiter transfer function

Wenn sich die Ratio erhöht, erhöht sich auch die Gain-Reduktion, die eintritt, wenn das eingehende Signal den Schwellenwert überschreitet.

Während ein Kompressor das Signal oberhalb des Schwellenwerts abschwächen wärde, lässt der Limiter erst gar kein Material durch.

Kompressoren sind für gewöhnlich auf eine Ratio von 1,5:10 – 10:1 eingestellt, doch wahre Limiter haben immer die gleiche Ratio von ∞:1.

Kompressoren sind für gewöhnlich auf eine Ratio von 1,5:10 – 10:1 eingestellt, doch wahre Limiter haben immer die gleiche Ratio von ∞:1.

Limiter-Einstellungen

Limiter verfügen über ähnliche Regler wie viele Kompressoren.

Der Schwellenwert (Threshold) legt das Niveau fest, ab dem der Limiter aktiviert wird. Senke es ab, bis der Limiter das Signal an der von dir gewünschten Stelle stoppt.

Die Attack- und Release--Werte regeln das Timing der Gain-Reduktion, also wie schnell oder langsam es ein- oder ausgeht.

Langsame Attack-Zeiten bedeuten, dass der Limiter schrittweise einsetzt, wodurch mehr von der ursprünglichen Transiente des Sounds durchgelassen wird.

Schnelle Attack-Zeiten klingen aggressiv und wirken fast umgehend auf das Signal ein.

Schnelle Release-Zeiten stoppen die Gain-Reduktion, bald nachdem das Signal unter den Schwellenwert fällt. Das kann den Eindruck von rhythmischem Material verbessern, sofern korrekt eingestellt, erzeugt jedoch ein unnatürliches Pumpen, wenn du nicht aufpasst.

Langsamere Release-Zeiten lassen schrittweise nach der Gain-Reduktion nach und klingen transparenter.

limiter attack and release times

Manchmal verfügen Limiter über eine Kniesteuerung, mit der das Einsetzen des Limitings schrittweise erfolgt. Das ist jedoch eher selten, da man Limiter meistens einsetzt, um ein Signal komplett zu stoppen.

Da der Effekt von Limitern so extrem ausfallen kann, verfügen sie häufig über eine Vorausschau-Funktion, durch die sie das Signal ein paar Millisekunden vor der Transiente beeinflussen können.

Das kann hilfreich sein, wenn schnelle Attack-Zeiten unnatürlich klingen, du jedoch trotzdem die ersten Momente eines Signals einschränken musst.

Wann man einen Limiter einsetzt

Limiter können in allen Situationen eingesetzt werden, in denen man die Intensität eines Signals auf einem bestimmten Niveau einschränken will.

Sie funktionieren zum Beispiel gut für Percussions, wenn manche Hits um einiges lauter sind als andere und gezähmt werden müssen.

Das kann auch bei Vocals passieren, falls der Stil der Sängerin/des Sängers extrem dynamisch ist. Versuch’s mit einem Limiter, falls andere Methoden wie Automation oder Clip-Gain nicht funktionieren.

Manche Toningenieur*innen benutzen Analog- oder DSP-Limiter beim Aufnehmen, um sicherzustellen, dass verirrte Signalspitzen nicht zur Übersteuerung führen. Das kommt bei digitalen Aufnahmen aufgrund ihres größeren Headroom um einiges seltener vor.

Vermeide das Limiting bei der Eingabe, außer du bist extrem selbstbewusst, was dein Equipment angeht, oder du nimmst eine hochdynamische Quelle auf.

Masterbus-Limiter: Solltest du einen benutzen?

Die wahrscheinlich gängigste Anwendung von Limitern ist auf dem Masterbus deines gesamten Mixes.

Manche Produzent*innen machen das in jeder Session, doch diese Praxis ist relativ umstritten. Und zwar aus diesem Grund:

Wenn du deinem Masterbus Plugins hinzufügst, kann das schnell zu weitreichenden Veränderungen in deinem Mix führen.

Das ist vollkommen in Ordnung, wenn es sich lediglich um ein bis zwei Bänder EQ handelt, um den Mix zu versüßen, oder ein paar dB sanfter Kompression für zusätzliches Gewicht.

Solche Art der Masterbus-Bearbeitung, die dich der Stimmung und dem Charakter, die du dir wünschst, näher bringt, sollte keine Probleme hervorrufen.

Doch sobald du größere Veränderungen wie Limiting vornimmst, kann das echten Schaden anrichten.

Ein Limiter ist eine sehr aggressive Art, den Dynamikumfang eines Signals zu reduzieren. Wenn du die Dynamik erstmal abgeflacht hast, bekommst du sie nie wieder zurück.

Ein Limiter ist eine sehr aggressive Art, den Dynamikumfang eines Signals zu reduzieren. Wenn du die Dynamik erstmal abgeflacht hast, bekommst du sie nie wieder zurück.

Und viele Limiter sind so konzipiert, dass diese Reduktion in Dynamik den Ausgangspegel anhebt. Schließlich gilt: Je weniger dynamisch das Signal, desto stärker kannst du den Pegel anheben.

Das ist eine Art, wie Limiter im Mastering-Prozess funktionieren. Doch es ist immer eine schlechte Idee, Limiting einzusetzen, um den Dynamikumfang zu reduzieren und die Pegel anzuheben.

Die im Mastering-Prozess eingesetzten Tools sind um Weiten besser gewappnet, um Pegel anzuheben und Headroom in rohe Lautstärke zu verwandeln.



Wenn du deinen Mix so stark mit Limiting bearbeitest, bleibt am Ende kein Platz mehr für den Mastering-Prozess.

Wenn du deinen Mix so stark mit Limiting bearbeitest, bleibt am Ende kein Platz mehr für den Mastering-Prozess.

Und wenn du so nahe ans Maximum rückst, entstehen weitere Probleme.

Kann dein Limiter Spitzen zwischen Samples korrekt handhaben? Hat er effektives Oversampling, um Aliasing und Vorschau (Lookahead) handhaben kann? Was ist mit Pre-Ringing?

Diese Themen sind kompliziert und technisch, doch du kannst sie alle umgehen, wenn du keinen Limiter auf den Masterbus anwendest.

Die Moral von der Geschicht’? Überlasse das Masterbus-Limiting dem Mastering und setze Plugins vorsichtig ein.

Bis zum Limiter

Limiter sind genau wie jedes andere Tool in der Musikproduktion – sie spielen eine wichtige Rolle für einen guten Mix, sofern sie korrekt eingesetzt werden.

Jetzt da du weißt, wie Limiter funktionieren und wann sie beim Mischen gebraucht werden, kannst du dich wieder an deine DAW setzen und produzieren.

Unsere leistungsstarke, KI-gesteuerte Mastering-Engine hört sich deinen Song an und liefert makellose Musik in Studioqualität, die bereit für die Veröffentlichung ist. Master einen Track mit LANDR.

Annika Wegerle

Annika liebt verquere Geschichten und schillernde Figuren. Sie schreibt über Musik und alles, was sie sonst in die Finger bekommt.

@Annika Wegerle

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