Wie man mit dem Lydischen Modus bessere Songs schreibt
Wenn’s an der Inspiration hapert, ist der Lydische Modus zur Stelle.
In Film und Fernsehen sieht es immer so aus, als flögen SongwriterInnen ihre Ideen geradeso zu, doch das könnte nicht weiter von der Wahrheit entfernt sein…
Einprägsame Akkordfolgen, Melodien und Lyrics finden ihren Weg zu SongwriterInnen dann, wenn diese ihnen Zeit und Raum geben, sich zu entwickeln, und die richtigen Tools benutzen, um alles in die Tat umzusetzen.
Je mehr Tools dir für die Komposition zur Verfügung stehen, desto besser – und schneller – wird es dir gelingen, deine Ideen in einen großartigen Song zu verwandeln. Doch bei all den verfügbaren Tools und der ganzen Theorie, wo fängt man da am besten an?
Wir hier bei LANDR benennen sämtliche unserer Mastering-Maschinen nach musikalischen Modi, da wir wissen, wie nützlich diese für MusikerInnen sind (genau wie LANDRs Mastering).
Und kein Modus eignet sich besser dazu, deiner Musik etwas Mysteriöses, Schönheit und Leichtigkeit zu verleihen, als der Lydische Modus.
Mit dem Lydischen Modus kannst du Akkordfolgen und Melodien mit einem unverwechselbaren Sound erschaffen, der vereinnahmend, eindringlich und effektiv ist.
Außerdem ist er relativ leicht zu verstehen. Wie bei so vielen anderen Elementen der Musiktheorie, geht es auch beim Erlernen des Lydischen Modus schlicht und ergreifend darum, ein kurzes Muster an Ganz- und Halbtönen auswendig zu lernen, das sich auf alle Tasten sämtlicher melodischer Instrumente übertragen lässt.
Mit dem Lydischen Modus kannst du Akkordfolgen und Melodien mit einem unverwechselbaren Sound erschaffen, der vereinnahmend, eindringlich und effektiv ist.
In diesem Artikel erkläre ich dir, was der Lydische Modus genau ist und wie du ihn effektiv für dein eigenes Songwriting nutzen kannst. Also los geht’s!
Die diversen musikalischen Modi
Es gibt sieben Modi in der Musik. Jeder verfügt über seinen eigenen unverwechselbaren Sound und einzigartiges Muster aus Ganz- und Halbtönen.
In Modi ausgedrückt heißen die Dur- und Moll-Tonleitern, die die meisten von uns kennen, Ionischer Modus und Äolischer Modus. Doch der Einsatz der anderen Modi sorgt für ein paar sehr spezielle und einzigartige Resultate.
Der Lokrische Modus beispielsweise kann dir beim Songwriting eine schrille Dissonanz liefern. Und wie sieht’s mit dem Lydischen Modus aus? Der kann zu deinem Songwriting ein gewisses Gefühl von Leichtigkeit beitragen und eine langweilige Komposition in etwas Lebendiges und für die ZuhörerInnen Fesselndes verwandeln.
Wie Modi in der Musik funktionieren
Es kann gut sein, dass Modi bereits Teil deines Songwriting-Prozesses sind, du es nur nicht weißt.
Modi sind Tonleitern, die über bestimmte melodische Eigenschaften verfügen. Wenn du schon ein paar Songs geschrieben hast, hast du, falls du Dur- und Moll-Tonleitern eingesetzt hast, schon mit musikalischen Modi gearbeitet. Der einzige Unterschied besteht darin, dass Tonleitern einen anderen Namen haben, wenn wir sie als Modi denken, wie du gleich sehen wirst, wenn wir uns den Lydischen Modus genauer anschauen.
Es kann gut sein, dass Modi bereits Teil deines Songwriting-Prozesses sind und du es nur nicht weißt.
Wie du den Lydischen Modus für deine Musik einsetzen kannst
Der Lydian-Modus ist fast identisch mit dem Ionischen Modus (der Dur-Tonleiter). Der einzige Unterschied besteht darin, dass beim Lydischen Modus der vierte Ton in der Tonleiter nach oben verschoben wird.
Zum Beispiel: Falls du in der Tonart F-Dur bist, wäre der vierte Ton in der Tonleiter ein B, im Lydischen Modus wir daraus jedoch ein H. Du wirst es kaum glauben, aber all die spezielle Leichtigkeit, die diesen Modus ausmacht, entsteht durch diesen einen veränderten Ton.
Um dir zu zeigen, wie man diesen Modus erzeugt, nehme ich die visuelle Repräsentation einer Klaviertastatur zur Hilfe, du kannst jedoch alles, was du hier lernst, auf jedes Instrument deiner Wahl übertragen.
Das Muster der Halb- und Ganztöne (Halb- und Ganztonschritte) des Lydischen Modus, das du hier lernst, lässt sich ganz einfach auf ein Instrument wie Gitarre übertragen – ein Halbton entspricht einem Gitarrenbund.
Hier das Muster, das du dir für den Lydischen Modus merken musst:
Das oben aufgeführte Beispiel zeigt den Lydischen Modus in der Tonart F: Wenn du einen Ganztonschritt nach oben gehst, kommst du zu G, zwei Ganztonschritte zu A und H, einen Halbtonschritt zu C, zwei weitere Ganztonschritte zu D und E und der letzte Halbtonschritt bringt dich zur letzten Note F.
Dieses Beispiel hat keine Besonderheiten (wie ein Fis oder ein B), doch der Lydische Modus lässt sich auch für jede andere Tonart bilden. Um dein Wissen zu überprüfen, kannst du diesen Modus auch für andere Tonarten erstellen. Der Lydische Modus eignet sich prima zum Bilden von Akkordfolgen, läuft jedoch zur Hochform auf, wenn man ihn zur Komposition von Vocal- und Instrumental-Melodien einsetzt. Hier sind die Noten, aus denen der Lydische Modus in der Tonart F besteht:
Indem du ein paar simple Notenmuster verschiedener Modi auswendig lernst, eröffnest du dir so beim Komponieren ganz neue Möglichkeiten.
Der Lydische Modus in der Popmusik
Der Lydische Modus wird insbesondere von Komponisten von Filmmusik eingesetzt, es finden sich jedoch auch viele Beispiele in der Popmusik.
In Björks ätherischem Song “Possibly Maybe” von ihrem 1995 erschienenen Album “Post” zum beispiel findet man den Lydische Modus im Intro der Vocal-Melodie.
In “Waltz #1” von Elliot Smith verleiht der Lydische Modus dem Song seine unverwechselbare windgepeitschte Schönheit:
Eine riesige Klangpalette, bereit zum Gebrauch
Indem du ein paar simple Notenmuster verschiedener Modi auswendig lernst, eröffnest du dir so beim Komponieren ganz neue Möglichkeiten.
Viele MusikerInnen vermeiden es, die Grundlagen der Musiktheorie zu lernen, da das häufig als einschüchternd oder, noch schlimmer, unbrauchbar angesehen wird.
Wenn du jedoch lernst, wie du Ideen anhand von Tools wie dem Lydischen Modus verstehst, umsetzt und wiedergibst, ist das ein bestimmtes Know-How, das dir als Songwriter Optionen eröffnet und deine Kreativität über ihre bisherigen Grenzen hinaus erweitert.
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