Wie du ein Audio-Interface für dein Heimstudio wählst
Dein Audio-Interface steht im Zentrum deines Heimstudios. Es beinhaltet essentielle Tools wie Vorverstärker, AD/DA-Wandler und Kopfhörerverstärker.
Jeder Sound, der in deinen Computer eingespeist wird und zurück zu den Lautsprechern geschickt wird, muss durch ein Audio-Interface laufen.
Da es sich beim Audio-Interface um ein so wichtiges Element deines Setups handelt, stellt der Kauf deines ersten Interface oder das Upgrade zu einem neuen eine wichtige Entscheidung dar.
In diesem Artikel erkläre ich dir alles, was du wissen musst, um das richtige Audio-Interface für dein Heimstudio auszuwählen.
Wie man ein Interface auswählt
Moderne Interfaces sind leistungsfähige Tools, die viele Funktionen bieten.
Bei der Wahl des Interface solltest du dich daher fragen, welche Funktionen für deinen Workflow am relevantesten sind.
Bei der Wahl des Interface solltest du dich fragen, welche Funktionen für deinen Workflow am relevantesten sind.
Hier sind die wichtigsten Funktionen eines Audio-Interface und wie sie dir bei der Auswahl behilflich sein können.
Verbindungsart
Dein Audio-Interface nutzt eine standardisierte Kabelverbindung, um Signale zu und von deiner DAW zu übertragen.
Früher mussten Audio-Interfaces die größtmögliche Bandbreite durch jede Art von Verbindung quetschen. Hersteller hielten mit Entwicklungen auf dem Gebiet der Computer-Hardware (wie Firewire 400 und 800) Schritt, um die Durchsatzleistung zu maximieren.
Doch heutige Standards wie USB 3.0 und Thunderbolt sind schnell genug, um eine unfassbare Menge an Kanälen bei extrem niedriger Latenz unterzubringen.
Selbst das gute alte USB 2.0 reicht für weniger Kanäle aus.
Nichtsdestotrotz ist die Verbindungsart deines Audio-Interface von Bedeutung, da sie die allgemeine Latenz in deinem System als auch die Anzahl an Kanälen, auf denen du gleichzeitig aufnehmen und abspielen kannst, beeinflusst.
Die gängigen Verbindungsarten sind:
- USB 1.0 – Veralteter Standard, der lediglich für minimale Audio-Aufgaben geeignet ist.
- USB 2.0 – Gut für grundlegende Interface-Aufgaben und wenige Kanäle.
- Firewire 400/800 – Veraltete Standards, die zum Großteil durch USB 3.0 und Thunderbolt ersetzt wurden.
- USB 3.0 – Hervorragende Transferrate und Bandbreite für Audio-Anwendungen.
- Thunderbolt – Die schnellste Verbindungsart, die es derzeit gibt.
Denke immer auch an die Verbindungsart, wenn du dich fragst, wie viele Kanäle du brauchst und wie wichtig es für dich ist, Latenz zu minimieren.
Denke immer auch an die Verbindungsart, wenn du dich fragst, wie viele Kanäle du brauchst und wie wichtig es für dich ist, Latenz zu minimieren.
Audio I/O
I/O (kurz für Input/Output = Eingang/Ausgang) ist die Anzahl an Audiokanälen auf deinem Audio-Interface.
I/O ist wahrscheinlich der wichtigste Faktor bei der Wahl des richtigen Interface. Generell gilt: je mehr I/O ein Interface hat, desto teurer ist es.
Das mag offensichtlich sein, doch ich erwähne es trotzdem: mehr Eingänge erlauben es dir, mehr Quellen gleichzeitig aufzunehmen.
Du fragst dich, warum du mehr als zwei Ausgänge brauchst?
Zusätzliche Ausgänge ermöglichen es dir, während einer Session separate Monitor-Mixe für unterschiedliche Musiker*innen zu erstellen, oder externes Equipment in deinen Workflow zu integrieren.
Jetzt kann es sein, dass du denkst, du solltest dir so viele Kanäle anschaffen, wie dein Budget zulässt. Doch da gibt es einen Haken.
Ein teureres Interface mit weniger Kanälen liefert ein hochwertigeres Signal pro Kanal.
Ein teureres Interface mit weniger Kanälen liefert ein hochwertigeres Signal pro Kanal.
Du solltest deine I/O-Bedürfnisse dementsprechend gut abwägen. Es macht keinen Sinn, dir ein massives 32×32-Interface anzuschaffen, wenn du immer nur mit einem Mikro auf einmal aufnimmst.
Heißer Tipp: Die Zahl der I/O, die Hersteller angeben, beinhaltet häufig Kanäle, die durch den Anschluss zusätzlicher Hardware an die digitalen Eingänge hinzugefügt werden können.
Diese Zahl repräsentiert die Gesamtsumme der Ein- und Ausgänge des Interface, deckt sich jedoch nicht unbedingt mit der Anzahl an Kanälen, über die du direkt aus dem / in das Interface aufnehmen kannst.
Halte Ausschau nach den Angaben zu den Analogeingängen eines Interface, insbesondere die Anzahl an verfügbaren Mikro-Vorverstärkern.
Zusätzliche Verbindungen
Moderne Interfaces sind als vielseitig einsetzbare Audio-Lösungen konzipiert, d.h. ein modernes Interface hat weitaus mehr zu bieten als AD/DA.
Hier sind ein paar weitere gängige Ports, die ein Audio-Interface beinhalten kann:
- MIDI I/O – Eingebaute MIDI-Ports sorgen dafür, dass ein Audio-Interface auch als MIDI-Interface fungieren kann. Dadurch musst du keine zusätzlichen Peripheriegeräte anschließen, um mit deinen MIDI-Geräten zu kommunizieren.
- Digitale I/O – Durch Digitalein- und ausgänge kannst du die Anzahl der in deinem Interface enthaltenen Kanäle erweitern. Du kannst sie nutzen, um einen externen Vorverstärker anzuschließen, falls du für eine Session zusätzliche I/O brauchst. Gängige digitale Verbindungsarten sind ADAT Lightpipe, S/PDIF und AES/EBU. Interfaces mit digitalem I/O bieten dir Luft nach oben, falls du dein Setup in der Zukunft erweitern und dementsprechend über mehr und mehr Kanäle gleichzeitig aufnehmen willst.
- DI für Instrumente – ¼-Inch-Eingänge, über die du deine Gitarren oder Synths direkt anschließen kannst, ersparen dir zusätzliche DI-Boxen, die du sonst bräuchtest, um direkt auf deine Vorverstärker zuzugreifen.
- Reamp-Ausgänge sind wie Instrumenten-DIs, nur umgekehrt. Sie ermöglichen es dir, Gitarreneffektpedale als externes Equipment einzusetzen oder den Klang eines Teils zu verandern, ohne ihn erneut zu spielen.
Interfaces mit digitalem I/O bieten dir Luft nach oben, falls du dein Setup in der Zukunft erweitern und dementsprechend über mehr und mehr Kanäle gleichzeitig aufnehmen willst.
Software/DSP
Bei so vielen Interfaces, die auf dem Markt erhältlich sind, versuchen Hersteller sich durch ihre mitgelieferte Software oder eingebauten DSP-Funktionen hervorzutun.
Interfaces von Plugin-Riesen wie Universal Audio und Native Instruments beinhalten geschützte Softwarepakete, die insbesondere für all jene Nutzer*innen verführerisch sind, die ihre Plugin-Bibliothek aufbauen oder erweitern wollen.
Eingebaute DSP-Chips machen aus Audio-Interfaces leistungsfähige Einzelgeräte, mit denen du auch ohne DAW Audiosignale ins Interface speisen kannst.
UAD, Apogee, Presonus, MOTU und andere Hersteller bieten robuste DSP-Funktionen, mit denen du Cue-Mixe erstellen, komplett ohne Latenz arbeiten und mit Effekten und Modellierung aufnehmen kannst.
Solche Funktionen sind am Anfang nicht ganz einfach anzuwenden, doch wenn du dich erstmal an sie gewöhnt hast, werden sie schnell zum festen Bestandteil deines Workflows.
Interfacen
Das Interface ist wahrscheinlich das wichtigste Element deines Setups, daher ist es wichtig, das richtige zu wählen.
Jetzt da du weißt, worauf es bei der Auswahl des richtigen Interface ankommt, wird es Zeit, dir ein paar anzuschauen.
Wir haben einen Leitfaden mit den derzeit 52 besten auf dem Markt erhältlichen Audio-Interfaces für dich erstellt, damit du eine Idee davon bekommst, was es so gibt.
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